Den Himmel finden

Roman

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Erscheinungstermin 11.05.2018 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

„Erri De Luca ist der beste Autor des Jahrzehnts.“ Corriere della Sera

Ein kleines Bergdorf in Italien. Hier lebt der namenlose Erzähler recht unbehelligt als Bildhauer, Restaurator und Bergführer, bis er eines Tages einen ungewöhnlichen Auftrag übernimmt: Er soll die lebensgroße Statue eines gekreuzigten Jesus „entkleiden“. Dem in Marmor gehauenen Gottessohn wurde nachträglich ein Lendenschurz übergestülpt, nun soll er wieder in seiner ganzen Nacktheit erscheinen. Der selbst nicht sehr gläubige Erzähler ist ratlos – handelt es sich um einen Akt der Blasphemie? Er wendet sich an den Bischof, spricht mit einem Rabbiner und einem muslimischen Arbeiter, sucht Antworten auf die Frage nach den Grenzen von Leben und Kunst in der Religion. Eindrucksvoll und sprachmächtig schildert De Luca, wie sich dem Bildhauer während seiner Arbeit die Erfahrung des Glaubens immer tiefer erschließt. 

„Erri De Luca ist der beste Autor des Jahrzehnts.“ Corriere della Sera

Ein kleines Bergdorf in Italien. Hier lebt der namenlose Erzähler recht unbehelligt als Bildhauer, Restaurator und Bergführer...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783471351710
PREIS 17,00 € (EUR)
SEITEN 192

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Erri de Lucas hat schon einige bedeutende Romane geschrieben. Der neuer Roman „ Den Himmel finden“ ist eine gute Lektüre aus Italien.
Der Protagonist ist ein namenloser Erzähler, der als Bildhauer und Bergführer tätig ist. Nach einem Streit muss er das Dorf verlassen. Er besucht einige Kirchen um vielleicht einen Auftrag zu bekommen. In einem Bischofssitz soll er eine lebensgroße Christusfigur aus Marmor restaurieren. Der Figur war mit einem Lendenschurz versehen und der Bischof will ihn nackt haben.

Der Autor lässt uns jetzt am Gedankengang des Erzähler teilnehmen. Er der eigentlich nicht gläubig ist, denkt über die Empfindungen Jesus bei der Kreuzigung nach.Sehr wichtig scheint es zu sein, wie der Künstler an die Sache ging. Er befragt den Bischof und einen Rabbi. Er geht ungewöhnliche Wege.

Der Bestsellerautor Erri de Luca versteht sein Handwerk. Auch wenn der Erzähler namenlos ist, wird er mir lebendig ins Bild gesetzt.

Der Roman konnte mich fesseln und ich möchte ihn empfehlen.

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Intensiv und sprachgewaltig ist dieser Roman - der nur über 192 Seiten verfügt. Hat mir gut gefallen!

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Es ist ein Dorf der alternden Männer. Da in den Bergen Italiens. In dem der Erzähler lebt. Vor sich hin macht. Ein wenig schnitzt, hier und da etwas restauriert, der Frau hinterhertrauert, die ihn verlassen hat (was er nicht zu sehr an sich heranlassen möchte, verständlicherweise).

„Ich schnitze Namen für die beharrlich Verliebten, die sie lieber in Äste oder Stein geritzt sehen, statt als Tätowierungen…..Geblieben ist mir die Bewunderung für Künstler, ein Zuschauergefühl, nicht das eines Kollegen“.

Und noch etas ergibt sich als Aufgabe. Fremde kommen, mehr und mehr. Auf der Flucht, mit Geld, auf dem Weg „in die gelobten Länder“ hinter den Bergen.

Der Bäcker, der Schmied und er kennen die Wege. Die schnellen für die Kräftigen, die weiteren Wege für die Schwächeren. Teuer, aber sicher.

Wobei der Erzähler diesen „Schmuggel“ auf ganz eigene Weise ich am Ende selbst honoriert.

Aber, wie das so ist, wenn man es still für sich anders als die anderen macht, wenn man dieses „Gute“ in sich trägt, auch wenn durch Kummer angebrochen ist, es fällt auf einen zurück in der modernen Welt. So sehr, dass der Erzähler das Dorf zu verlassen hat.

Ebenso knorrig und still für sich geht er einfach. Aus dem Dorf, dass er nie zuvor verlassen hätte. Und sucht einen Auftrag. Den er in ganz anderer Weise findet, als er je zuvor gedacht hätte.

Eine Skulptur, ein Meisterwerk, aufgrund einer anstößigen Darstellung schon seit Langem „verhunzt“ soll in den Ursprung gebracht werden.

Und er, der, der keinen persönlichen Gott kennt, vertieft sich in das Werk, die Skulptur, den Künstler, der es gewagt hat, mit einer kleinen, aber massiven Geste die Qual, das Verrecken am Kreuz und die zutiefst körperliche Reaktion darauf in Marmor zu meißeln. Was nun nachzubilden, zu restaurieren ist.

„Es ist ein plötzlicher Antrieb im Blut. Diese Barmherzigkeit verdankt sich keiner Bitte. Sie ist nicht die Nächstenliebe eines Almosens…..die Figur bittet mich nicht…..aus eigenem Impuls überwinde ich die Distanz des Zuschauers und komme näher“.

Und wie de Luca dies alles beschreibt, trifft er genau den richtigen Ton. Für den modernen, sich selbst entfernten Menschen. Kein Pathos, keine großen, göttlichen Eingebungen, keine Form der Predigt ist es, die de Luca um diesen namenlosen Erzähler herum sorgsam, mit jederzeit festem Tritt und geerdet Seite für Seite aufbaut.

Dass da eine „Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit“ ist, die nur im eigenen Inneren gefunden werden kann, dass ein Kunstwerk, genau in dieser Perfektion ausgeführt, genau mit dieser rauen „Gänsehautmarmorierung“ (es ist kühl am Kreuz mit all dem Angstschweiß) „einen kommen lässt“, „einen dahinzieht“. Langsam, ruhig, sachte.

Wie auch seine Wege mit den Flüchtlingen nicht aufdrängend endenden, immer entfloh er der Situation mit auf die Ohren gepressten Händen.

Er, der nicht an eine Gottheit glaubt, sondern an einen Vertreter der menschlichen Spezies. Dem heilig ist, für was ein Mensch bereit zu sterben ist. Der sich findet im Werk des anderen und, am Ende, endlich genau jene innere Haltung finden wird, selbst „Hand anzulegen“ und damit Frieden und Freiheit im Herzen findet.

Was de Luca alles passgenau in jedem Wort in de ruhigen, kurzen, eher dokumentarisch denn übertrieben poetischen Sprache präzise für den Leser emotional nachvollziehbar gestaltet und damit den Leser mitten hinein nimmt in dieses existenzielle Frage, dass das Heilige immer nur mit dem Barmherzigen zusammen auftreten kann. Und wie das gehen würde.

Eine wunderbare Lektüre.

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In dem kleinen aber feinen Roman #DenHimmelFinden von Erri de Luca bekommt der im gesamten Buch namenlos bleibenden Protagonist, ein 60jähriger Bergführer und Restaurator aus einem italienischen Bergdorf, einen recht ungewöhnlichen Auftrag. Er soll eine Marmorstatue des Gekreuzigten entkleiden. Dieser wurde einst nachträglich ein Lendenschurz verpasst. Er nimmt den Auftrag nicht ohne Zögern an und lässt sich schließlich ganz auf seine Aufgabe ein. Während er über das Verhältnis von Kunst und Religion(en), über das Leben und den Stellenwert des Glaubens an sich darin nachdenkt, entkleidet er die Natur unter dem granitenen Lendenschurz und geht gleichermaßen der (christlichen) Religion auf den Grund. Erri de Lucas neueste Veröffentlichung "Den Himmel finden" ist eine wahrhaftige Offenbarung.

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Luca de Erri hat eine kurze aber umso intensivere Erzählung vorgelegt, Die beiden durch das Finden "des Himmels " (der Freiheit) miteinander verwobenen Handlungsstränge sind streckenweise schwer zu lesen, da sie zahlreiche philosophische Zitate und Bibelhinweise enthalten, auf die man sich aber als Leserin einlassen sollte.
Der namenlose Ich-Erzähler, Bergführer für Migranten oder Bildhauer ist stark und sympathisch gezeichnet. Die weiteren Figuren treten in den Hintergrund um den Inhalt des Romans noch stärker zu betonen.
Unbedingte Leseempfehlung!

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Ein Bildhauer aus den Bergen soll für die Kirche einen gekreuzigten Jesus restaurieren beziehungsweise den nachträglich angebrachten Lendenschurz entfernen und die ursprüngliche Blöße freilegen. Wie dieser an die Aufgabe herangeht, wird feinfühlig beschrieben, sein Suchen und auch seine persönliche Geschichte. Manchen gilt er als Held. – Der Roman zeigt eine Annäherung an den Glauben und hat mich in seiner Einfachheit sehr berührt.

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"Den Himmel finden" von Erri De Luca ist ein eindringliches wie auch packendes Buch, das versucht, religiösen, ethischen und philosophischen Ansichten und Thesen durch den Blickwinkel des Ich-Erzählers auf den Grund zu gehen. Fragen, die man sich wohl stellen kann und muss, wenn man wie der Hauptprotagonist lebt - aber auch unabhängig davon. Ich fand die Geschichte insgesamt sehr berührend, tiefgründig und trotz der eher stillen Verläufe auch packend. Ein Buch, das man lesen sollte, deshalb eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!

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