Ende in Sicht

Gesprochen von Ronja von Rönne
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Erscheinungstermin 12.01.2022 | Archivierungsdatum 28.02.2022

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Zum Inhalt

Von all den guten Gründen zu sterben, und von all den viel besseren, am Leben zu bleiben

Hella, 69, will sterben. In der Schweiz, in einem Krankenhaus. Diese letzte Fahrt wird ihr alter Passat schon noch schaffen. Doch kaum auf der Autobahn, fällt etwas Schweres auf die Motorhaube ihres Wagens: Juli, 15, wollte sich von der Brücke in den Tod stürzen. Jetzt ist sie nur leicht verletzt – und steigt zu Hella ins Auto.

Zwei Frauen mit dem Wunsch zu sterben – doch wollen sie das zusammen auch noch? Tieftraurig, elegant und lakonisch erzählt Ronja von Rönne von zwei Frauen, denen der Tod als letzter Ausweg erscheint: ein unvorhersehbares, dramatisches, unangemessen komisches Lesevergnügen.


Zur Autorin:
Ronja von Rönne, geboren 1992, ist Schriftstellerin, Journalistin und Moderatorin. 2015 las sie beim Ingeborg-Bachmann-Preis. 2016 erschien ihr erster Roman ›Wir kommen‹, ein Jahr darauf folgte die Kolumnensammlung ›Heute ist leider schlecht‹. Seit 2017 moderiert sie auf ›Arte‹ die Sendung ›Streetphilosophy‹ und schreibt für die ›DIE ZEIT‹ und ›ZEIT ONLINE‹.

Von all den guten Gründen zu sterben, und von all den viel besseren, am Leben zu bleiben

Hella, 69, will sterben. In der Schweiz, in einem Krankenhaus. Diese letzte Fahrt wird ihr alter Passat schon...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hörbuch, Ungekürzt
ISBN 9783803292711
PREIS 21,99 € (EUR)
DAUER 6 Stunden

Auf NetGalley verfügbar

NetGalley Bücherregal App (AUDIO)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Dieses Hörbuch ist mir sehr nahe gegangen.
Das Thema „Freitod“ ist natürlich per se kein lustiges, aber Ronja von Rönne gewinnt dieser Situation durchaus Komisches ab: Hella und Juli – aus zwei Generationen, beide haben aus unterschiedlichen Gründen den Wunsch, ihr Leben zu beenden. So unterschiedlich sie sind, so haben sie doch vieles gemeinsam.
Zum Inhalt möchte ich nichts weiter schreiben, das würde zuviel verraten, außerdem steht alles bereits in der Inhaltsangabe des Verlages.
Der Stil der Autorin ist ziemlich sachlich, was mir aber die beiden Charaktere besonders nahe gebracht hat. Dazu die humorvollen Brüche, die die Geschichte gut erträglich machen.
Lachen und Weinen in einem – wie das Leben eben so ist.
Ronja von Rönne liest das Hörbuch selber, ganz fabelhaft, authentisch und in dem genau richtigen Tonfall.
Eine zu Herzen gehende Geschichte, die ich sehr empfehle!

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Ich werde das Buch allen LeserInnen von Mariannengraben empfehlen. Ronny von Rönne paart ihren kolumnistischen Stil mit glaubhaftem Drama.

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Zum Inhalt:
Die 69jährige Hella will sterben, Safari macht sie sich auf den Weg in die Schweiz. Dioh sie ist mit ihrem Auto kaum auf der Autobahn, als ihr etwas auf die Motorhaube knallt. Es ist die 15jährige Juli, die sich von der Autobahnbrücke gestürzt hat. Sie steigt in das Auto von Hella ein. Werden die beiden ihren ursprünglichen Plan ausführen oder sich gegenseitig davon abhalten?
Meine Meinung:
Die Inhaltsbeschreibung hatte schon was und das Hörbuch enttäuscht die Erwartungshaltung auch nicht. Auch wenn ich die ein oder andere Länge empfunden habe, habe ich mich dennoch gut unterhalten gefühlt. Die Autorin liest selbst und sie liest das Hörbuch auch gut. Ich fand auch die Stimme recht angenehm anzuhören, was leider nicht bei jedem Hörbuch so ist. Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen an Menschen, die auch über eigentlich trauriges mitunter lachen können.
Fazit:
Originell

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Mein erstes Buch von dieser Autorin. Ich habe es mir gewünscht, da ich so viel von dem anderen Buch gehört habe: "Wir kommen". Die Story gefiel mir auf Anhieb, es ist leicht, locker, witzig und gleichzeitig berührend und tiefsinnig. Hervorragend von der Autorin selbst gelesen. Klare Empfehlung!

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Wunderbarer Hörgenuss

„Ende in Sicht“ ist ein interessanter Roman von der Schriftstellerin Ronja von Rönne. Das Hörbuch hat die Autorin persönlich gesprochen und das passte wunderbar.

Sie beschreibt ein beeindruckendes Thema, über das Sterben wollen und das es doch viele Gründe weiter zu leben.
Es ist ein generationenübergreifend der Roman über die Reise zweier unterschiedlicher Frauen. Beide hatten Sterbegedanken und sind depressiv.

Hella ist 69 Jahre alt, ihre Karriere als Sängerin dümpelt so vor sich her.
Die 15jährige Juli ist von ihrem alleinerziehenden Vater aufgezogen worden. Ihre Mutter ist nicht anwesend. Der Vater hat eigentlich alles gemacht, das Juli die Mutter nicht zu sehr vermisst. Allerdings ist das auch schwierig.
Juli springt tatsächlich von reiner Autobahnbrücke. Sie landet auf Ellas Passat. Das ist für beide ein Glück. Zwar sind sie beide von der Anderen genervt, aber das bringt sie zum Überlegen.

Die Autorin webt diese Geschichte gekonnt und mit Gefühl.
Ihr junger Stil ist schwungvoll und macht den Roman zu etwas Besonderen.
Das Ende ist in Sicht.

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Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, begegnen einander auf spektakuläre Art und Weise. Hella, mit ihren 69 Jahren des Lebens überdrüssig, ist auf dem Weg in die Schweiz. Gerade fährt sie unter einer Autobahnbrücke, als etwas vor ihren alten Passat fällt. Es ist die 15jährige Juli, die den Sturz eigentlich nicht überleben wollte, aber jetzt bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu Hella ins Auto zu steigen.

Ronja von Rönne spricht das ungekürzte Hörbuch selber ein, es waren trotz des ernsten Themas sechs unterhaltsame Stunden. Die beiden Frauen nähern sich an, zunächst unfreiwillig. Aber bald merken sie, dass sie sich mögen, auch wenn mal die eine, dann die andere ziemlich bärbeißig daherkommt.

Lange habe ich überlegt, ob ich hier wirklich dabei sein möchte, über den Wunsch zu sterben lesen will. Diese gemeinsamen Tage der beiden setzten viele Emotionen frei. Es ist aufwühlend, dann wieder ganz leicht, voller Harmonie. Juli trägt ein Schneckenhaus immer bei sich, es erinnert sie an ihre Mutter. Wäre es nicht schön, wenn sie sinnbildlich ihr selbst gewähltes Schneckenhaus verlässt, am besten zusammen mit Hella? So dachte ich mir zuweilen. Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende… Ja, so oder so ähnlich enden Märchen.

Eine wunderschöne, tieftraurige, zu Herzen gehende Geschichte, die ganz warmherzig von einer zufälligen Bekanntschaft weiß - voller Leben, neugierig und bittersüß, sehr behutsam erzählt.

Ich habe diese intensiven Stunden nicht bereut, Ronja von Rönne ist die perfekte Interpretin ihrer Geschichte. Das letzte Lied, die letzten Zeilen sind verklungen. Frei nach Hermann Hesse „…Jedem Ende wohnt ein Zauber inne… Der Gegner und Verbündete war ich und endlich, endlich ist das Ende in Sicht.“ Dieses Lied hallt noch lange nach.

Als Hörbuch bei USM Audio erschienen, von der Autorin eingesprochen, ist „Ende in Sicht“ eine ganz besondere Geschichte. Mal laut, mal leise, voller Wärme - das Lied ist verklungen.

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Zum Sterben schöner Roadtrip

„Warum weitermachen in einer Welt, in der es eigentlich niemanden interessiert, ob man weitermachte.“ Zwei Frauen, die nichts mehr von Leben erwarten und darum nicht mehr leben wollen, treffen an einem verregneten Donnerstagabend auf der A33 aufeinander. Juli ist erst 15, als sie von einer Grünbrücke springt. Leider hat sie nicht bedacht, dass diese viel zu niedrig und das Auto, das gerade auf die Brücke zu fährt, viel zu langsam ist. Am Steuer des uralten Passats sitzt Hella, 69, unterwegs in die Schweiz zu Dignitas. Sie bringt Juli ins Krankenhaus und denkt, dass sie ihre Fahrt danach allein fortsetzen kann, doch so leicht lässt sich Juli nicht abschütteln. Mithilfe kleiner Lügen und Tricksereien bringt sie Hella dazu, sie immer noch ein kleines Stückchen weiter mitzunehmen ...

„Es schien nicht im Interesse dieses Kindes zu sein, weiter auf diesem Planeten verweilen.“ Julis Geschichte hat mich berührt. Ihre Mutter hat sie verlassen, als sie noch ein Baby war, und ihr Vater musste sie allein aufziehen. Dabei schien er oft überfordert zu sein, auch wenn er sich echt Mühe gegeben hat. Juli ist clever, aber auch anders, wird von ihren Mitschülern gemobbt oder ignoriert. Außerdem hat sie gerade erfahren, dass ihr Vater sie in einer wichtigen Sache die ganze Zeit belogen hat. Sie fühlt sich ungeliebt und sieht einfach keinen Sinn mehr in ihrem Leben.

„Das halbe Kind, das nie gesehen wurde, und deshalb doch wenigstens gehört werden wollte, und wenn es im Radio war.“ Hella war mal ein Schlagerstar, aber jetzt wird sie nur noch für Möbelhauseröffnungen gebucht. Sie ist wahrscheinlich schon pleite, hat schon ewig nicht mehr auf ihr Konto geguckt. Hella ist eine ziemlich sperrige Person, die es einem nicht immer leicht macht, sie zu mögen, aber auch gewitzt und einfallsreich. Die letzten Jahre hat sie sich irgendwie durchs Leben gemogelt, aber jetzt ist es ihr nur noch überdrüssig.

Ronja von Rönne liest das Hörbuch zu ihrem Roman „Ende in Sicht“ selbst und hat mich mit ihrer Stimme und Modulation begeistert. Sie erzählt diese intensive Geschichte übers Sterben oder Leben in kurzen, prägnanten Sätzen, mal poetisch, mal melancholisch, mal dramatisch, oft tieftraurig und dann wieder unfreiwillig komisch. Hellas und Julis besonderer, sehr emotionaler Roadtrip soll sie eigentlich dem eigenen Tod näherbringen, aber die Enge des Autos und die gemeinsame Fahrt führen dazu, dass sie sich miteinander und ihren jeweiligen Problemen auseinandersetzen und endlich auch darüber reden.
Besonders anrührend fand ich, dass die Außenseiterin Juli auf der Fahrt endlich ihren ersten Kuss bekommt – und Hella den vielleicht letzten ihres Lebens …
Trotz des traurigen Grundthemas ist es aber auch ein Buch, das Hoffnung macht und Mut zum Weiterleben, uns daran erinnert, auch die kleinen Freuden des Lebens zu erkennen und zu genießen.

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In diesem Hörbuch liest die Autorin ihr Werk selbst ein, mit angenehmem Timbre und sehr gekonnt übrigens.
Zwei äußerst unterschiedliche Frauen prallen unfreiwillig auf dem Weg in den jeweiligen Freitod buchstäblich aufeinander.
Die fünfzehnjährige Juli springt von einer Brücke auf das Auto der abgehalfterten Schlagersängerin Hella, die auf dem Weg in die Schweiz zur Sterbehilfe ist. Beide leiden an Depressionen. Beide sehen keinen Sinn mehr im Leben. Nun sind sie eine Zeit lang aufeinander angewiesen, denn Hella will das verletzte Mädchen nicht sich selbst überlassen. Beide haben eine ähnlich ruppige Art miteinander umzugehen beziehungsweise sich gegenseitig auszutricksen. 
Depressionen und Selbstmord, das sich schwere Geschütze, doch die Autorin schafft es, dem Ganzen eine Leichtigkeit zu geben, ohne den Ernst aus den Augen zu verlieren. Man hat Verständnis für die Probleme der Protagonisten, aber da die beiden sich ständig in neue skurrile Situationen hinein manövrieren, liegt dem Leser das Lächeln doch näher als die Sorgenfalten.
Es ist ein schöner, in sich runder Roman, der auch durch seine perfekte Länge oder besser gesagt, seine knackige Kürze besticht.

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Wow, was für ein gutes Buch.
Ronja von Rönne beschäftigt sich mit dem Tabu-Thema Depression und Selbstmord.
Sehr einfühlsam und komisch geschrieben, bringt sie einem ein sehr heikles Thema nahe.
Unbedingt lesen

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Ronja von Rönne liest ihren Roman sehr gut. Das ist nicht vielen Autor:innen möglich und muss erwähnt werden. Der Inhalt des Romanes ist trotz der schweren Themen ( Depression, Suizid…) lesbar geschrieben. Hier hat die Autorin gezeigt, wie gut sie ihre Charaktere entwickelt hat und deren Geschichten glaubhaft erzählen kann. Ein Buch für junge und ältere Leser , die sich gerne mit den grossen Lebensfragen beschäftigen .

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Finale (Er)Lösung?

Zum Inhalt:
Das alte Schlagersternchen Hella ist auf dem Weg in eine Sterbeklinik, als ihr plötzlich Juli auf das Auto fällt: 15, depressiv und am Versuch gescheitert, sich das Leben mit dem Sprung von einer Wildbrücke zu nehmen. Hella fühlt sich fortan verantwortlich und fährt deshalb einen Abstecher über Ulm - angeblich der Wohnort von Julis Mutter. Auf der Reise kommen sich beide nicht nur näher, sondern erfahren viel über die Ängste und Sehnsüchte der jeweils anderen und fragen sich schließlich, ob das Ende zwar in Sicht ist, aber wirklich das Ziel sein sollte.

Mein Eindruck:
Ronja von Rönne liest das Hörbuch selbst, - und tut das wirklich gut. Ihre stimmliche Leistung, den Figuren Leben einzuhauchen (und zwar nicht nur den beiden Frauen, sondern auch männlichen Charakteren), muss sich nicht vor Profi-Sprechern verstecken. Insbesondere Julis Verletzlichkeit weiß von Rönne sehr gut darzustellen, - möglicherweise dem Umstand geschuldet, dass sie – alters- wie auch krankheitsbedingt – dieser näher ist als der 69jährigen Hella. Doch das absolute Pfund der Geschichte ist die Tragikomik, welche die ganze Fahrt der beiden begleitet und die Charaktere, die ihren Weg kreuzen. Wie Hella und Juli mit Herz und Schnauze absurde Situationen meistern und mit jedem Meter näher am örtlichen Ziel doch weiter weg vom ideellen driften, ist grandios beschrieben und treibt einem die ein oder andere Träne ins Gesicht, - manchmal vor lachen, manchmal vor weinen. Glaubwürdig mag dabei nicht alles sein, ans Herz geht es jedoch auf jeden Fall.

Mein Fazit:
Wunderbar berührend, - man möchte, dass die Fahrt nie endet

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Sehr angenehm überrascht von diesem Werk! Sowohl die Geschichte an sich als auch das Vortragen der Autorin haben mir ausgezeichnet gefallen. Alles passt perfekt.
Kein einfaches Thema, aber wie großartig umgesetzt! Mit guter Portion Ironie hält uns diese Geschichte den Spiegel vors Gesicht.o weit ist es gekommen. Und dennoch bleibt die Hoffnung.
Die Figuren überzeugen auf ganzer Linie, genau wie die Handlung. Spannend bleibt es bis zum Schluss.
Diese Auflösung passt hier perfekt.
Ich habe einige tolle Hörstunden mit diesem Hörbuch verbracht, was ich auch Euch wünsche. Ob hörend oder lesend ist es eine sehr kennenlernenswerte Geschichte. 5 begeisterte Sterne!

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Zwei Frauen die nicht mehr viel von ihrem Leben erwarten und deshalb eben diesem ein Ende setzen wollen, treffen zufällig aufeinander. Die Thematik ist nicht neu, aber Ronja von Rönne setzt das Thema Depression auf ihre ganz eigene schnodderige Art und Weise um. Mal humorig, dann wieder sehr traurig, aber immer schafft sie es, den Leser voll mitzunehmen. Das liegt wohl auch daran, dass die Autorin selbst an der Krankheit leidet. Ein wunderbares Hörbuch, angenehm und abwechslungsreich gelesen von der Schriftstellerin selbst.

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Ein ganz besonderer Road-Trip

Die 16jährige Julie landet unsanft auf der Motorhaube des alten Passats von Hella Licht, einer alternden Schlagersängerin, die gerade mit gefälschten Unterlagen auf dem Weg in die Schweiz ist – um sich von Dignitas beim Sterben helfen zu lassen. Jetzt aber muss sich Hella erst mal um Julie kümmern. Und dabei stellt sie fest, dass sie doch mehr am Leben hängt, als sie dachte. Vor allem muss sie Julie retten!

Ich liebe dieses Buch! Zuerst hatte ich fürchterliche Angst davor, denn das Thema nimmt mich sehr mit. Aber Ronja von Rönne hat den Spagat wunderbar geschafft und verbindet Todessehnsucht – von einer jungen und einer nicht mehr jungen Frau – mit dem Wunsch, den jeweils anderen davon zu überzeugen, wie schön das Leben trotz allem doch ist auf unterhaltsame, dennoch nicht lächerlich machende Art und Weise.

Ja, hier finden sich Stellen, die einen kurz und laut auflachen lassen. Doch niemals als Slapstick! Nein, hier findet Situationskomik statt, die wunderbar passt und einfach nur zeigt, dass selbst im tiefsten Elend noch ein Lichtlein scheint und Hoffnung niemals stirbt.

Sowohl Hella, als auch Julie sind zauberhafte Figuren. Sie haben Stärken und Schwächen, sind total gegensätzlich und sich irgendwie doch enorm ähnlich. So ist es klar, dass es immer wieder zu Reiberein kommt, die aber nicht in Eskalationen enden. Und wer hat das Recht, darüber zu werten, welcher Grund, nicht mehr leben zu wollen, akzeptabel ist und welcher nicht? Wer, der nicht an Depressionen leidet, kann darüber urteilen, wie schlimm das für Betroffene ist?

Die Story ist mit so vielen genialen Ideen und herrlichen Erkenntnissen gespickt, dass die eine oder andere Übertreibung und auch mal Unstimmigkeit gern verziehen wird. Man begleitet die beiden „Mädels“ super gern auf ihrem irren Road-Trip. Nein, neu ist das Thema vermutlich nicht, aber es ist wunderschön, sehr klug und mit viel Herz interpretiert. Ganz besonders schön finde ich Hellas Lied. Das hat mich sogar tatsächlich zu Tränen gerührt.

Ja, hier wird das Thema „Depressionen“ weder überdramatisiert, noch zu locker genommen. Dafür ein herzliches Dankeschön an die Autorin, die zudem eine sehr gute Sprecherin ist (nur die unterschiedlichen Akzente bekommt sie nicht so wirklich hin). Ich gebe aus ganzem Herzen die vollen fünf Sterne.

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Schräge Protagonisten, wunderbarer Plot

Ende in Sicht von Ronja von Rönne, gelesen von der Autorin, erschienen im United Soft Media Verlag GmbH Verlag als ungekürztes Hörbuch. Veröffentlicht am 12.01.2022

Hella macht sich auf den Weg in die Schweiz. Dort hat sie zwei Termine. Beim Ersten wird sie sich schminken und frisieren lassen, beim Zweiten handelt es sich um eine Sterbeklinik. Es ist nicht so, dass Hella krank ist, sie ist des Lebens nur einfach überdrüssig. Auf dem Weg dahin plumpst ihr die 15-jährige Juli vor das Auto die noch nicht genug Lebenserfahrung hat, dass eine Brücke eine gewisse Höhe haben muss, damit sie als Selbstmordbrücke durchgeht.

Die zwei so unterschiedlichen Frauen erleben eine Reise, die so ungewöhnlich ist, dass sie für sich schon lesenswert ist, aber die Autorin hat zwei außergewöhnliche Charaktere geschaffen, die mich fasziniert haben, mich zum Lachen gebracht haben und die man einfach mögen muss, egal wie schrullig oder naiv sie sind. Die Autorin hat die Geschichte auch gleich selbst eingelesen und dabei auch ein großes Können bewiesen. Ich fand die Geschichte so interessant, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte sie zu hören. Dafür müsste es eigentlich 6 von 5 möglichen Sternen geben. Klare Hörbuchempfehlung.

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Mit dem Teenager Juli und der 70jährigen Hella, einem alternden Schlagerstar, treffen zwei Frauen aufeinander, die beide ihr Leben beenden wollen. Nachdem Juli von einer Autobahnbrücke vor Hellas alten Passat gestürzt ist, fühlt diese sich für Juli verantwortlich und bringt sie ins Krankenhaus. Obwohl jede ihr Ziel weiterverfolgen will, kommen sie nicht voneinander los und durchleben eine ereignissreiche Fahrt auf dem Weg in die Schweiz.
Auf humorvolle Weise mit mehr als einem sarkastischen Einwurf nähert sich Ronja von Rönne einem tabubehafteten Thema: dem Freitod. Spitzfindig und wortgewandt wird diese Geschichte zu einer tiefgründigen Reise nach dem Sinn des Lebens. Und trotz der ernsten Thematik konnte ich mir mehr als einmal ein Lächeln nicht verkneifen.
Ein absolut hörenswertes, von der Autorin mit einem gewisse Charme vorgetragenes Buch. Klare Hörempfehlung!

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