Svendborg 1937

Roman

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Erscheinungstermin 24.08.2022 | Archivierungsdatum 14.01.2023

Zum Inhalt

Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.

Ausgerechnet nach Svendborg auf der dänischen Insel Fünen flüchten die Dinkelspiels vor den Nazis. Ein verschlafenes Hafenstädtchen, in dem eine angeheiratete Tante ihnen Unterkunft gibt. Die ist freilich nicht so ganz glücklich über die Gäste, die sich ihrerseits im komplett veränderten Alltag zurechtfinden müssen. Die Schwestern Meret und Ricarda entdecken das Motorradfahren für sich und lernen eine ungewöhnliche Hausgemeinschaft kennen, deren Oberhaupt Bert Brecht sie jedoch nie treffen. Für beide Mädchen sind Brechts Frauen jedoch richtungsweisend, und als Ricarda beschließt, auf eigene Faust nach Deutschland zu ihrem Verlobten zurückzukehren, ändert sich nicht nur für Meret alles …

Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.

Ausgerechnet...


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AUSGABE Hardcover
ISBN 9783711721280
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Svendborg! ruft der Schaffner durch die Nacht. Sie sind am Ziel. Wie lange sie wohl bleiben werden? Eins ist gewiss: Sommerferien werden es nicht!

Es ist allerhöchste Zeit, Deutschland zu verlassen. Die Familie Dinkelspiel flieht 1937 vor den Nationalsozialisten nach Dänemark auf die Insel Fünen. In dem kleinen Städtchen Svendborg kommen sie in dem gelben Häuschen einer Tante unter, natürlich lässt diese sich dafür gut entlohnen. Vater Oz, Mutter Malka, der kleine mongolide Friedrich und die Schwestern Meret und Ricarda versuchen, das Beste aus diesem Aufenthalt zu machen. Sie sind beileibe nicht die einzigen, die sich hier in Sicherheit bringen. So treffen sie auf allerhand bekannte Persönlichkeiten, allen voran auf die Frauen von Berthold Brecht, ihn selber treffen sie lange nicht. Ein illustrer Kreis jüdischer Emigranten hat sich hier niedergelassen.

Die 17jährige Meret erzählt von ihrer Familie, von Ricarda, die bald wieder weg will, zu ihrem Verlobten. Um mit ihm nach Palästina zu gehen. Als ob das so einfach wäre, als Jude wieder in das naziverseuchte Land zurückzugehen. „Es ist unmöglich zurückzukehren, der Satan ist an der Macht.“

Tanja Jeschkes Schreibstil ist anders, schon gewöhnungsbedürftig, ihre Sätze wortgewaltig und doch leise, sehr bildhaft und wunderschön. Im Alltag der Dinkelspiels nehmen Kultur und Literatur seit jeher einen großen Raum ein, sie kamen an mit einer großen Kiste voller Bücher. Die beiden Mädchen entdecken das Motorradfahren für sich, vor allem Meret lässt sich den dänischen Wind um die Nase wehen, während Ricarda bald mit Ruth Berlau nach Kopenhagen geht, das Theater lässt sie nicht mehr los.

Eine Familie im Exil, der Nationalsozialismus schwingt im Hintergrund mit. Viele Künstler dieser Zeit sind hier gestrandet, sie alle eint dasselbe Schicksal. Wir alle kennen die Geschichte, wissen um die Judenverfolgung, haben vielfach darüber gelesen. Trotz der ernsten Thematik ist die Stimmung nicht schwermütig, sie alle sind lebendig, sie sind authentisch und haben Pläne. Sehr sensibel, mit viel Empathie und Fingerspitzengefühl erzählt Tanja Jeschke von der jüdischen Familie Dinkelspiel im dänischen Exil. Der Epilog verrät die Jahre danach, das Schicksal eines jeden einzelnen wird in Zeitraffer weitererzählt. Eine Geschichte, die einen nicht so schnell loslässt, ein Buch, das ich nicht missen möchte.

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