Die Polizisten

Roman

Sie müssen sich anmelden, um zu sehen, ob dieser Titel für Anfragen zur Verfügung steht. Jetzt anmelden oder registrieren
NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.

1
Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.
2
Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.
Erscheinungstermin 10.08.2018 | Archivierungsdatum N/A

Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #DiePolizisten #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps


Zum Inhalt

Am Ende eines heißen Sommertags werden die Polizisten Virginie, Aristide und Érik mit einem Sondereinsatz beauftragt: Sie sollen einen Flüchtling, dessen Antrag auf Asyl abgelehnt wurde, zum Flughafen bringen. Schnell begreift Virginie, dass den Mann in seiner Heimat der sichere Tod erwartet. Sie und ihre Kollegen geraten in einen Gewissenskonflikt: Gehorsam leisten oder den eigenen moralischen Instinkten folgen? Die Fahrt nach Roissy wird zu einer schweren Prüfung, aus der keiner der Beteiligten unversehrt hervorgeht, wenngleich jeder andere Konsequenzen für sich daraus zieht. 

Ein packend erzählter Roman, der einem ungelösten gesellschaftlichen Konflikt ein menschliches Gesicht gibt.

Am Ende eines heißen Sommertags werden die Polizisten Virginie, Aristide und Érik mit einem Sondereinsatz beauftragt: Sie sollen einen Flüchtling, dessen Antrag auf Asyl abgelehnt wurde, zum...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783550050466
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 192

Auf NetGalley verfügbar

NetGalley Bücherregal App (EPUB)
An Kindle senden (EPUB)
Download (EPUB)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

ABSCHIEBUNG, ein topaktuelles Thema bekommt in dem Roman DIE POLIZISTEN von HUGO BORIS ein Gesicht. Täglich liest man darüber in der Zeitung oder sieht Fernsehberichte über Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern, über die Unfähigkeit der Politik, der Gesellschaft und den Ängsten der Bevölkerung und der Abgeschobenen. Dieser Roman nimmt das Thema aus der Sicht der Polizisten auf, die das "ausführende Organ" am Ende der Kette der Verantwortlichen sind.
Die drei Pariser Polizisten Virginie, Aristide und Eric erhalten den Sonderauftrag einen Flüchtling zum Flughafen Roissy zu verbringen. Die Gewissheit, dass dieser Mensch in seiner Heimat den sicheren Tod zu erwarten hat, lässt die Protagonisten und auch den Leser nicht los.
Ein bemerkenswerter, nicht einfach für den Leser zu ertragender Roman, zu einem Thema, das die Menschheit noch lange bewegen wird.

War diese Rezension hilfreich?

Habe gerade eben die Lektüre beendet (das reine Lesen dauert bei dem schmalen Bändchen nicht lange) und bin hin- und hergerissen … Der Inhalt wirkt nach und wirft Fragen nach dem eigenen Handeln auf. Allerdings zielen mir Inhaltsbeschreibungen und Klappentext zusehr auf Abschiebung und dem daraus resultierenden Gewissenskonflikt ab - geht es doch aber im Buch noch um (gescheiterte) Lebensentwürfe, Beziehungen, Abtreibung, Burnout usw. Insofern habe ich etwas anderes erwartet. 3 Sterne dafür.
Einen 4. Stern gibts für das ansprechende Cover.

War diese Rezension hilfreich?

In der Kriminalliteratur beschäftigen sich Polizisten ausschließlich mit dem Aufklären von Mordfällen.
Aber der preisgekrönte Roman Die Polizisten des französischen Schriftstellers Hugo Boris ist kein Krimi. Er zeigt die realistische Arbeit von Polizisten, das können z.B. Einsätze bei Demonstrationen sein oder die Überführung von Personen, die ausgewiesen werden sollen.
Die Polizisten sind aber auch Menschen, doch die beruflich starke Beanspruchung bringt sie in eine Position zwischen Pflicht und Menschlichkeit. Hinzu können auch private Beziehungsprobleme kommen, die Entscheidungen mit beeinflussen..
Virginie, Erik und Aristide kommen in einen moralischen Konflikt, als sie einen Flüchtling zum Flughafen Charles de Gaule bringen sollen. Die Abschiebung würde seinen sicheren Tod bedeuten.

Hugo Boris meistert den gesellschaftsrelevanten Stoff mit seinen sprachlichen Mitteln.

War diese Rezension hilfreich?

Hugo Boris Die Polizisten
Erscheinungsdatum 10.8.18 gelesen dank netgalley als ebook (kindle) im August 2018
Genre: Zeitgeschichte, Belletristik
Der Inhalt dieses ziemlich kurzen Buches ist schnell erzählt.
Eine Polizistin, schwanger von ihrem Geliebten/Kollegen steht am Vorabend der Abtreibung. Um sich abzulenken meldet sie sich freiwillig für einen Auftrag, ohne vorher gehört zu haben, worum es geht. Ein Flüchtling soll zur Abschiebung gebracht werden. Sie liest die Papiere und zweifelt an der Rechtmäßigkeit.
In diesem Buch geschieht rein objektiv sehr wenig, es geschieht eigentlich nur etwas in der Innenwelt der Beteiligten und auch das ist nicht eindeutig. Reaktionen erscheinen nicht durchdacht, sondern impulsiv, weil die Gedankenkette vorher in eine ganz andere Richtung ging.
Das Buch beantwortet keine einzige Frage, es enthält keine Lösung, am Ende ist alles eher noch mehr offen als es am Anfang aussah. Keine der dargestellten Personen ist mir wirklich sympathisch. Sie wirken künstlich und doch echt. Nicht stimmig und unsympathisch, aber überzeugend. Der Autor hat nicht versucht irgendjemanden in der Geschichte leicht zugänglich zu machen. Es gibt keine Rückblicke, die einen Menschen besonders machen oder wichtig.
Aber trotzdem, obwohl dieses Buch alle Regeln gelungenen Schreibens über den Haufen wirft, kommt mir die Geschichte sehr nah. Auch wenn ich niemanden so richtig mag, berühren sie mich.
Auch wenn nichts geschieht, geschieht etwas mit mir.
Das Buch ist schnell gelesen, wenige Seiten, aber es klingt nach.
#DiePolizisten #NetGalleyDE #HugoBoris #KathrinliebtLesen

War diese Rezension hilfreich?

Schauplatz – Frankreich, Paris
Die Polizistin Virginie und ihre beiden Kollegen Aristide und Hervé erhalten den Einsatzauftrag, einen Personentransport zum Flughafen zu begleiten. Asomidin Tolirov soll via Istanbul in seine Heimat Tadschikistan abgeschoben werden. Aus Unterlagen geht hervor, daß er im Falle einer Rückkehr in sein Heimatland umgebracht wird. Das stürzt Virginie und ihre Kollegen in einen Gewissenskonflikt.

Der Autor hat ferner einen Strang um das Privatleben der Polizistin Virginie eingewoben. Sie ist durch eine außereheliche Affäre mit einem Kollegen schwanger geworden. Der Kollege möchte das Kind behalten, Virginie möchte abtreiben. Aber da ist auch noch der nichts ahnende Ehemann.


Dieses Büchlein umfasst nur knapp 200 Seiten. Wie der Autor zur Idee für dieses Buch kam, indem er eine Rückführung in den Mittelpunkt stellt, erläutert er in der Danksagung, ebenso kann man über seine intensive Recherchearbeit nachlesen. Das Thema ist derzeit sehr aktuell und könnte durchaus realistisch sein.

Hugo Boris hat die Geschichte in einer schnörkellosen Sprache spannend geschrieben. Er beleuchtet das Thema Abschiebung aus einer anderen Perspektive als wir es zur Zeit aus den Medien kennen. Denn wir wissen nicht, was und wie denkt bzw. fühlt der ausführende Beamte, der einen solchen Auftrag erhält? Wie ist es, wenn ein Beamter eine Order erhält und er die Durchführung vor seinem Gewissen nicht verantworten kann? Wird er sie trotzdem ausführen oder wie löst er die Situation?

Es gibt nur eine Handvoll Figuren, die mehr oder weniger oberflächlich beleuchtet werden und für mich distanziert wirkten. Nahe gekommen bzw. sympathisch wurde mir keine Person, was aber in diesem Fall keine Rolle spielte. Auch ihre Vorgehensweise und ihre Handlungen erschienen mir unrealistisch, spontan und konstruiert.

Der Autor lässt viele Fragen offen und aus diesem Grunde eignet sich das Buch sehr gut für eine ausgiebige Diskussion und jeder einzelne Leser kann sich seine eigenen Gedanken darüber machen, wie er handeln würde. Derzeit ist eine Verfilmung in Vorbereitung.

War diese Rezension hilfreich?

Die drei Polizisten befolgen nur ihre Anordnungen: Ein Abschiebehäftling aus Tadschikistan muss zum Flughafen, im Abschiebegefängnis wurde ein Brand gelegt, so dass nicht die üblichen Beamten, sondern die drei Streifenpolizisten den jungen Mann zum Pariser Flughafen bringen sollen. Alles Routine. Doch dann spricht eine Sozialarbeiterin Virginie an: Dem Mann drohe in seiner Heimat die Todesstrafe, er sei bereits in der Vergangenheit gefoltert worden.
Virginie ist genervt, sie will das alles nicht hören, hat genug eigene Probleme. Von ihrem Mann fühlt sie sich nicht mehr begehrt, seit das gemeinsame Kind auf der Welt ist. Bestätigung holte sie sich in der heimlichen Beziehung mit ihrem Kollegen und Streifenpartner Aristide. Dumm nur, dass sie dabei schwanger wurde. Eine Abtreibung am nächsten Tag soll das Problem aus der Welt schaffen. Aristide wiederum reagiert wütend auf die Entscheidung, auch wenn von Liebe zwischen den beiden nie die Rede war. Eric, der schon länger als die beiden anderen bei der Polizei ist, weiß nichts von dem Beziehungsgeflecht zwischen seinen beiden Kollegen, würde das auch ablehnen, korrekt, wie er ist.
Doch Eriks Korrektheit ist letztlich ein Panzer, mit dem er sich vor den Verletzlichkeiten durch seinen Beruf schützt, der ihn eigentlich längst mürbe gemacht hat. Den Polizisten-Modus, das Checken möglicher Gefahren, kann er auch im Privatleben nicht ablegen. Nie geht er mit seiner Frau im Streit auseinander, denn das soll nicht die letzte Erinnerung sein, falls die Dienststelle mit einer Todesnachricht bei ihr anruft. Und aus Angst, den Geruch des Todes ins eigene Heim zu tragen, zieht er sich schon im Treppenhaus nackt aus, wenn er beruflich mit Leichen zu tun hatte.
„Die Polizisten“ von Hugo Boris ist mehr eine Erzählung als ein Roman, ein Kammerspiel im Streifenwagen, Psychogramm dreier Menschen, die sich entscheiden müssen, ob sie auf das Schicksal eines Vierten Einfluss nehmen oder den Regeln treu bleiben, die ihr Leben beherrschen. Denn Virginie hat den Umschlag mit den Informationen zu dem Abschiebehäftling, der eigentlich ungeöffnet den Kollegen am Flughafen übergeben werden soll, aufgemacht. Sie weiß, sie befördert einen Todeskandidaten. Was sind nun die Optionen – für sie, für den Tadschiken, für die Kollegen? Wie weit geht die Pflicht, wo müssen Gewissensentscheidungen getroffen werden? Wer vertraut wem, und wie weit kann der Einzelne Schicksal spielen? Kann auch Gleichgültigkeit töten?
Mit seiner Geschichte einer Abschiebung hat Boris ein hochaktuelles Buch um Gewissenskonflikte und Entscheidungsfreiheit geschrieben. Der Mann, um dessen Leben es geht, bleibt merkwürdig blass – und wahrscheinlich ist genau das gewollt. Denn in der politischen Debatte um Abschiebung, um Geflüchtete, um das Recht auf Asyl scheinen Zahlen und abstrakte Begriffe über Einzelschicksale zu dominieren. Er könnte ein Jedermann sein – wenn nicht aus Tadschikistan, dann vielleicht aus Somalia, aus Tschetschenien, aus irgendeinem weit entfernten Land, von dem diejenigen, die über Asyl oder Abschiebung entscheiden, oft nur wenig wissen. Näher hinzuschauen, nachzufragen, Haltung einzunehmen – das ist nicht nur die Option für die drei Polizisten, sondern auch für den Leser.


Hugo Boris, Die Polizisten
Ullstein-Verlage, 2018
ca 190 Seiten, ISBN: 978-3-55005046-6

War diese Rezension hilfreich?

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Wie der Autor Charaktere ( Aristide ) beschreibt, habe ich lange nicht mehr erlebt. Großartig! Ein wirklich heikles Thema, ohne Kitsch, ohne Klischees. So viel gesagt auf so wenig Seiten.

War diese Rezension hilfreich?

Drei Polizisten, jeder mit seinem eigenen Problemen, Schwachstellen, übermüdet und von dem Einsatz, der ihnen bevorsteht, nicht besonders überzeugt, sind auf dem Weg zum Flughafen. In Steifenwagen mit dabei - ein Tadschike, ein stiller, magerer und veränstigter Flüchtling, dem es nicht gelungen ist, den französischen Behörden die tatsächliche Gefahr seiner Rückführung in das Heitland zu verdeutlichen.
Ruhig, fast sachlich erzählt Hugo Boris von diesem zu Alltag gewordenen Einsatz, - der aber wider Erwarten anders abläuft. Dem Autor gelingt es, die Leser mitzunehmen auf diese kurze und doch so dramatische Reise, - man ist fast physisch dabei, man fühlt mit, man denkt mit...
Es ist ein besonderer Verdienst des Autors, dass er ganz ohne Klischees auskommt und keine schnelle Urteile erlaubt..
Ein sehr guter und lesenswerter Roman, kann man nur weiter empfehlen!

War diese Rezension hilfreich?

Ein großartiger Roman, der dadurch besticht, dass es keine Vorurteile bedient, weder rechte, noch linke, - sondern ganz ruhig, fast sachlich bleibt. Die Realität spricht für sich!
Als eine der wenigen, die Region, aus der der Abschiebefflüchtling kommt, nicht nur aus (seltenen) Zeitungsmeldungen kennt, kann ich sagen, dass seine Geschichte absolut plausibel und ihn drohende Gefahr nicht übertrieben ist. So ist es tatsächlich!
Das Einzige, was mich etwas gestört hatte, war die letzte Wendung - die Entscheidung der Polizistin, doch nicht abzutreiben - das war mir irgendwie zu... billig, wenn ich so sagen darf. Ein Leben gegen das andere, sozusagen. Ich wünschte, der Autor hätte es offen gelassen - der Roman wäre dadurch härter und ehrlicher, und die Wirkung um so größer.
Aber auch so fand ich das Buch sehr lesens- uns empfehlenswert.

War diese Rezension hilfreich?

Dieses Buch habe ich auf der Rezensions-Webseite unter www.wodisoft.ch/zeta ausführlich rezensiert.
Wir demnächst auf der Webseite rezensiert. Sie können dort alles ausführlich nachlesen.

War diese Rezension hilfreich?

Vor allem das Setting ließ mich zum Buch greifen: drei Pariser Polizisten auf einem unspektakulären Einsatz, der sie trotzdem durcheinander bringt. Der Roman liest sich gut, ist aber leider zu kurz geraten, um die interessanten Themen zu vertiefen, und die Erzählweise zu distanziert, um als Leserin eine echte Verbindung zu den Protagonisten aufzubauen.

War diese Rezension hilfreich?

Sprachlich angenehm und anspruchsvoll verführt Boris die Leserin zum Denken und Philosophieren - und das auf nur wenigen, knapp 200 Seiten. Ein wertvolles Buch, das zu vielen Leserinnen finden sollte.

Vollständige Rezension unter beigefügtem Link

War diese Rezension hilfreich?

Eigentlich ist es ein einfacher Auftrag, den die Polizisten Virginie, Erik und Aristide ausführen sollen: einen Gefangenen von A nach B zu transportieren. Doch hinter diesem Auftrag versteckt sich ein großes Dilemma, denn bei dem Gefangenen handelt es sich um einen Asylsuchenden, der abgeschoben werden soll. Wahrscheinlich in den sicheren Tod.

Hugo Boris befasst sich in seinem kurzen, aber bewegendem Roman mit einem brandaktuellen Thema. Trotz der Kürze liefert die Geschichte viele Denkanstöße zum Thema Flüchtlingspolitik und nimmt ganz bewusst auch den Einzelnen mit in die Verantwortung. Die drei Polizisten könnten natürlich stur ihrem Befehl folgen, sind aber so menschlich, dass sie mit ihrem Schicksal hadern. Die Gewissenskonflikte werden realistisch dargestellt, man kommt als Leser viel ins Grübeln. Dieser inneren Aufruhr steht der etwas kühle und nüchterne Schreibstil entgegen, der mir trotzdem gut gefallen hat. Die Handlung ist gar nicht so ereignisreich, trotzdem sorgen die Konflikte für Spannung. Ein wirklich gelungener, intensiver Roman, der auch zwischen den Zeilen viel zu erzählen hat.

War diese Rezension hilfreich?

LeserInnen dieses Buches mochten auch: