Mehr als die Erinnerung

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Erscheinungstermin 14.05.2019 | Archivierungsdatum 28.05.2019

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Zum Inhalt

Der neue Roman der Bild-Bestsellerautorin Melanie Metzenthin ist ein mitreißendes Porträt der zwanziger Jahre und ein bewegender Appell an die Liebe.

Gut Mohlenberg, 1920: In der Einrichtung für psychisch kranke Menschen kümmert die junge Medizinerin Friederike von Aalen sich liebevoll um die Patienten. Einer von ihnen ist Friederikes Mann Bernhard, der nach einer Hirnverletzung im Krieg ihre besondere Zuwendung braucht. Der schneidige Leutnant von einst erinnert sich an vieles nicht, aber mit seiner Frau verbindet ihn noch immer eine tiefe Liebe.

Da geschehen in der Gegend kurz hintereinander zwei grausame Morde. Man ist schnell bei der Hand mit den Verdächtigungen: Es muss einer der »Geisteskranken von Mohlenberg« gewesen sein! Doch Friederike würde für ihre Patienten die Hand ins Feuer legen und stellt heimlich eigene Nachforschungen an. Was weiß Walter Pietsch, der Mann mit den schlimmen Verbrennungen, den sie vor Kurzem erst eingestellt haben? Und welche Rolle spielt der hochintelligente, aber kühle Dr. Weiß? Zu spät begreift Friederike, dass sie mit ihren Fragen sich selbst und die Menschen in ihrer Nähe in große Gefahr gebracht hat …

Der neue Roman der Bild-Bestsellerautorin Melanie Metzenthin ist ein mitreißendes Porträt der zwanziger Jahre und ein bewegender Appell an die Liebe.

Gut Mohlenberg, 1920: In der Einrichtung für...


Eine Anmerkung des Verlags

Melanie Metzenthin lebt in Hamburg, wo sie als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie arbeitet. Sie hat bereits zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen psychische Erkrankungen oft eine wichtige Rolle spielen, zuletzt die beiden Bestseller »Im Lautlosen« und »Die Stimmlosen«.

Beim Schreiben greift die Autorin gern auf ihre berufliche Erfahrung zurück, um aus ihren fiktiven Charakteren glaubhafte Figuren vor einem realistischen Hintergrund zu machen.

Melanie Metzenthin lebt in Hamburg, wo sie als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie arbeitet. Sie hat bereits zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen psychische Erkrankungen oft eine...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Paperback
ISBN 9782919804313
PREIS 7,99 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Auf Gut Mohlenberg hat Friederike von Aalen ihren Lebens- und Wirkungskreis. Obgleich sie vor dem letzten Semester ihr Medizinstudium in Heidelberg abbrechen musste um sich um ihren schwer hirnverletzten Ehemann zu kümmern, unterstützt sie ihren Vater Dr. Meinhardt. Gemeinsam kümmern sie sich um psychisch kranke Menschen. Die Dorfbewohner stehen dieser „Irrenanstalt“ skeptisch gegenüber, da die Insassen sich auf dem Gut frei bewegen können und kleinere ihrem Intellekt entsprechende Aufgaben übernehmen. Als dann die Magd Trudi tot mit aufgeschnittenem Bauch gefunden wird, geraten sofort die Klinik und ihre Insassen unter Verdacht…
Mit diesem Buch hat sich Melanie Metzenthin einem sehr schweren Thema gewidmet – der Menschlichkeit und der Achtung vor dem Menschen. Eindrucksvoll schildert sie, eingebettet in eine Kriminalgeschichte, wie die Liebe zu einem Menschen auch bei eingeschränkter geistiger Fähigkeit zur Verbesserung seiner Hilflosigkeit führen kann und auch das geistig wie kommunikativ eingeschränkte Menschen durchaus Liebe, Gerechtigkeitsgefühle und Beschützerinstinkte entwickeln können. Ich fand es sehr rührend wie Bernhard von Aalen sich für das Wohl seiner Frau eingesetzt hat und dabei bisher verloren geglaubte Fähigkeiten unbewusst abrufen konnte. Auf der anderen Seite schildert die Autorin aber auch das genaue Gegenteil – in Persona von Dr. Weiß. Er, der hochbegabte Wissenschaftler, stellt seine Studien über die Menschlichkeit und leugnet die Einzigartigkeit der Seele. In einer Studie will er mittels Schlüsselreizen Menschen so manipulieren, dass sie zu Mördern werden. Seine nazistischen Anlagen, sein manipulatives Vorgehen und die Schwierigkeiten ihm seine Gräueltaten nachzuweisen sind im Buch eindrucksvoll geschildert. Allerdings habe ich einige Handlungen, wie z.B. Friederikes Eindringen in fremde Räume und das Entwenden des Tagebuchs von Dr. Weiß, etwas konstruiert und damit nicht sehr glaubhaft empfunden. Trotzdem kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der gerne mal in seelische Tiefen und Abgründe blicken möchte ohne dabei durch wissenschaftliche Fachbegriffe überfordert zu werden. Daher ist die Bezeichnung Krimi für dieses Buch auch nicht ganz zutreffend. Der für mich wichtigste Satz aus dem Buch ist: „Nicht der Intellekt zeichnet den Menschen aus, … sondern die Liebe, die ein Mensch Gottes Schöpfung und seinen Mitmenschen entgegenbringt.“ Dieser Satz bringt den Inhalt des Buchs auf den Punkt.
Von mir gibt es 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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1920. Die junge Ärztin Friederike von Aalen arbeitet auf Gut Mohlenberg, einer psychiatrischen Einrichtung und widmet sich aufopferungsvoll den dort lebenden Patienten. Auch ihr Mann Bernhard ist nach einer Kriegsverletzung hier untergebracht, wenn er sie auch nicht mehr erkennt. Friederike blutet das Herz, ihre große Liebe so zu sehen, doch so kann sie immer in seiner Nähe sein. Als in der Umgebung des Gutes zwei Menschen ermordet werden, ist das Urteil schnell gefällt, es kann nur einer der Kranken des Gutes sein. Aber Friederike glaubt nicht daran, kennt sie ihre Patienten doch inzwischen sehr gut durch das tägliche Miteinander. Um die Kranken zu verteidigen und gleichzeitig zu schützen, macht sich Friederike daran, selbst herauszufinden, wer wohl als Schuldiger in Frage kommt. Doch ihre Nachforschungen bringen sie und andere in Gefahr…

Melanie Metzenthin hat mit ihrem Buch “Mehr als die Erinnerung” wieder einen sehr spannenden und gleichzeitig berührenden Roman vorgelegt. Der Erzählstil ist flüssig, eindringlich und fesselnd zugleich. Der Leser wird während der Lektüre schon früh zum Mitbewohner der Psychiatrieeinrichtung, lernt die einzelnen Bewohner durch Friederikes Augen kennen und darf diese sowie ihre Beziehung zu Bernhard kennenlernen und hautnah miterleben. Die Autorin hat sich auch in diesem Roman wieder mit dem schwierigen Thema Psychiatrie zu Zeiten des erstarkenden Nationalsozialismus beschäftigt und lässt den Leser mit eindringlichen Beschreibungen die unterschiedlichsten Behandlungsmethoden vor dem inneren Auge miterleben, was nicht nur Gänsehaut, sondern auch immer wieder Entsetzen hervorruft, wie man mit kranken Menschen zur damaligen Zeit umgegangen ist. Gleichzeitig zeigt sie aber durch ihre Protagonistin Friederike auch die andere Seite auf, das es Menschen gibt, die sich mit Hingabe um die Hilflosen kümmern.

Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und mit Leben versehen worden. Sie bestechen durch individuelle Eigenschaften und überzeugen mit Authentizität. Der Leser hat die Möglichkeit, sich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen zu fühlen. Friederike ist eine junge Frau, die ihren Beruf als Ärztin sehr ernst nimmt. Sie ist hilfsbereit, liebevoll und unterstützt jeden, wie es in ihrer Macht steht. Friederike wirkt kraftvoll und selbstlos, wobei sie schon fast überirdisch wirkt, da sie niemals Anzeichen von Mutlosigkeit oder Müdigkeit erkennen lässt. Bernhard war mal ein attraktiver sowie aktiver Mann. Nun ist er handlungsunfähig, doch scheint es durch kleine Gesten manchmal so, als wenn er weiß, was ihn mit Friederike schon seit langem verbunden hat. Dr. Weiß ist Friederikes Kollege, ein undurchsichtiger und eher zurückhaltender Mann. Auch die weiteren Protagonisten machen die Handlung durch ihr Auftreten spannend und durchweg nicht vorhersehbar.

“Mehr als die Erinnerung” ist ein berührender und durchweg packender Roman über eine vergangene Zeit und eine große Liebe, aber auch über den teils doch recht fragwürdigen Umgang mit kranken Menschen. Toll erzählt und mit einer verdienten Leseempfehlung ausgestattet! Diese Autorin muss man sich einfach merken!

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Mit „Mehr als die Erinnerung“ hat Melanie Metzenthin nun den dritten Roman vorgelegt, der sich mit dem Thema der Psychiatrie zu Zeiten des (dräuenden) Nationalsozialismus mit seinen kranken Vorstellungen von „lebensunwertem“ Leben befasst.
Obwohl der aus früheren Romanen bekannte Richard Hellmer („Im Lautlosen“ und „Die Stimmlosen“) hier einen Gastauftritt hat, knüpft das Buch in der konkreten Handlung nicht weiter an diese beiden Romane an, in der Thematik aber sehr wohl. Auch in „Mehr als die Erinnerung“ begibt man sich ins Innere diverser Heil- und Pflegeanstalten für geistig Behinderte, Kriegsversehrte und angeblich hysterische junge Damen aus gutem Hause. Melanie Metzenthin, selbst Psychiaterin und in Medizin- und Psychiatriegeschichte bestens bewandert, lässt ihre Leser*innen hinter die Kulissen dieser sehr unterschiedlich geführten Anstalten blicken, wobei große Menschlichkeit und tiefste Abgründe einander gegenüberstehen. Viele Behandlungsmethoden dieser Epoche ließen mich ebenso erschaudern wie die Einblicke in den Kriegsalltag rund um Schützengräben, Senfgasangriffe, Explosionen und die physischen und psychischen Folgen der Geschehnisse für die betroffenen Soldaten.

Wie auch in „Im Lautlosen“ und „Die Stimmlosen“ wird die Handlung von einer alles überstrahlenden Liebesbeziehung geprägt, die die angehende Ärztin Friederike mit ihrem im Krieg schwer verletzten Mann Bernhard verbindet. Das Verhältnis der beiden, wie die Autorin es schildert, hat mich berührt – aber hier ist Melanie Metzenthin für meinen Geschmack ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Hochbrisante ethische Fragestellungen sind ihr ein Anliegen, und dass idealistisch geprägte Antworten darauf sich v.a. in der Praxis zu bewähren haben, liegt auf der Hand. Ihre Protagonistin Friederike ist mir aber gar zu sehr ein Engel, eine idealisierte Heldin, eine Heilige. Es fällt mir schwer, der Figur abzunehmen, dass sie nie oder nur höchst selten verzweifelt oder am Ende ihrer Kräfte ist, das Schicksal verflucht, ausbrechen möchte. Und wo ich der Autorin bei den beiden ersten Büchern zu dieser Thematik den gelegentlich ein wenig erhobenen moralischen Zeigefinger noch verziehen habe, wurde es mir bei diesem Roman dann doch gelegentlich zu viel des humanistisch-christlichen Pathos.

Dennoch möchte ich unterstreichen, dass ich die Thematik des Buches für außerordentlich wichtig halte und der Autorin dankbar dafür bin, dass sie sie so sachlich fundiert, spannend aufbereitet und flüssig geschrieben einem breiten Lesepublikum zugänglich macht.

Ich werde gern weitere Romane von Melanie Metzenthin, die sich in diesem thematischen Umfeld bewegen, lesen, auch wenn mich die pastellig-floralen Cover eher abschrecken. Aber wozu gibt es eBooks? :-D

Dem Verlag danke ich sehr herzlich für das Rezensionsexemplar.

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