Kenia Valley

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Erscheinungstermin 04.09.2019 | Archivierungsdatum 11.10.2019

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Zum Inhalt

Bewegende Spannung im schillernden Kenia der zwanziger und dreißiger Jahre

Der junge Theo kommt mit seiner Familie aus England in das aufregende Kenia. Dort lernt er den deutlich älteren Freddie und dessen wunderschöne Geliebte Sylvie kennen, die ihn vom ersten Moment an faszinieren. Ihre exzentrische Welt wird auch sein Zuhause – ein Leben voller Glamour, Affären, Drogen und Partys. Doch der schöne Schein trügt und am Ende muss sich Theo entscheiden, was der einzig richtige Weg ist.

»Ein Stück Kolonialgeschichte verpackt in eine spannende Erzählung.« Die Presse

Bewegende Spannung im schillernden Kenia der zwanziger und dreißiger Jahre

Der junge Theo kommt mit seiner Familie aus England in das aufregende Kenia. Dort lernt er den deutlich älteren Freddie und...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783455006681
PREIS 12,00 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Dieser historische Roman, der zwischen 1925-1937 spielt, nimmt uns mit nach Kenia. Der 14jährige Theo kommt aus Schottland mit seiner Familie in dieses flirrend heiße afrikanische Land und seinen betörenden Düften. Theo hat ein schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter. Dafür steht er seiner jüngeren Schwester Maud sehr nahe. Während sie in Nairobi sind macht der Junge die Bekanntschaft eines jungen Paares. Freddie und Sylvie sind in seinen Augen die schönsten Menschen, die er je gesehen hat. Ihr glamouröser und hedonistischer Lebensstil macht auf ihn großen Eindruck. Erstaunlicherweise wollen diese beiden schillernden Menschen ihn tatsächlich um sich haben. Freddie nimmt sich seiner an und auch Sylvie findet Gefallen an seiner offensichtlichen Verehrung. Sie zeigen ihm ihr eigenes persönliches Afrika und vor allem zeigen sie ihm alles, was Spaß macht.

Nach seinem Studium in Schottland reist Theo zurück nach Kenia um seinen Vater bei seiner Arbeit bei der Eisenbahn zu helfen. Theo weiß nicht so recht, was er machen soll mit seinem Leben und freut sich darauf, jetzt endlich Freddie und vor allem Sylvie als ebenbürtiger Erwachsener wiederzusehen. Doch die Zeit ist nicht stehengeblieben in Afrika. Die Partys sind vorbei und die Ausschweifungen haben ihre Spuren hinterlassen. Zudem ist auch in Afrika durch seine Exilanten die europäische Politik und mit ihr der Faschismus angekommen. Freddie engagiert sich politisch und Sylvie versinkt in düsterer Melancholie. Ein Teil der Happy Valley Clique ist weggezogen, älter und ruhiger geworden oder sterben an den Folgen ihrer Alkohol- und Drogensucht. Maud, Theos Schwester, engagiert sich zuerst für die Rechte der Einheimischen, später dann für den Schutz der Elefanten, die wegen ihrem Elfenbein von geldgierigen Europäern abgeschlachtet werden. Theo wollte das Leben, in das er reinschnuppern konnte, selber leben, aber die Zeit ist an ihm vorbeigezogen.

Als junge Frau las ich „Weißes Verhängnis“ und bin seitdem fasziniert von der Happy Valley Clique. Ein Haufen weißer, reicher Menschen ließ sich in Kenia nieder, weil sie dachten, ihnen stände ein Leben zu das es so nicht mehr gibt in ihrem Heimatland. Dort konnten sie sich überlegen fühlen und sich Diener für jeden Handgriff zulegen. So hatten sie Zeit für dekadente Partys mit Sex, Drogen und Alkohol. Die Autorin bedient sich hier realer Charaktere. Nur die Namen vorn Freddie und Sylvie sind verändert. Eigentlich hätte sie auch diese Namen behalten können, denn wer dahintersteckt ist leicht herauszufinden. Ein wenig hat sie noch ihre Lebensläufe verändert, damit sie zu ihrer Story passen. Sie erzählt das Leben dieser Menschen, die ihren Platz im Leben nicht mehr finden konnten, da nach dem 1. Weltkrieg nichts mehr so war wie sie es kannten, durch die erfundene Figur des jungen Theo. Der bleibt weitgehend etwas blass, aber dafür sind alle anderen Figuren um ihn herum umso schillernder.

Mir hat gefallen, dass die Autorin nicht nur einfach die Geschichte dieser Menschen noch einmal erzählt, sondern dass sie auch die Probleme, die das Kolonisieren mit sich bringt, aufzeigt. Das Buch lässt sich angenehm lesen und die Beschreibungen von Landschaft, Gerüchen und Tieren sind sehr gut gelungen. „Kenia Valley“ ist eine Mischung aus „Weißes Verhängnis“ (ohne den Mordfall), „Jenseits von Afrika“ und „Der Große Gatsby“. Wer an dieser Zeit, der Kolonialisierung und dem Happy Valley Set interessiert ist, sollte sich dieses Buch einmal anschauen. Mir hat es Lust gemacht, noch mehr über diese Zeit zu lesen.

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#KeniaValley von Kat Gordon:
Ende der 1920er siedelt der 15jährige Theo Miller mit seiner Familie von Schottland nach Kenia über, da sein Vater Direktor der kenianischen Eisenbahn wurde. Gleich ganz zu Beginn trifft er auf die bei weitem ältere Sylvie und ihren Geliebten Freddie, zu denen er sich hingezogen fühlt, und die ihn in die Boheme des Kenia Valley einführen, einem Kreis junger britischer reicher Siedler, die fernab der Heimat ein Leben voller Ausschweifungen führen und nicht an ein Morgen denken. Theo ist fasziniert und gibt sich allen Vergnügungen hin. Im zweiten Teil des Buches ändern sich die Zeiten: Theo kommt vom Studium aus Großbritannien wieder zurück nach Afrika, aber alles ist anders. Die Vorboten des zweiten Weltkrieges sind unübersehbar, und das Ende des kolonialen Afrikas unaufhaltsam im Aufmarsch. Für Theo ist die Zeit der Unbeschwertheit endgültig vorbei, der Faschismus greift auch nach Kenia über, und er muss sich entscheiden, ob er hier mitspielen will, oder doch lieber an der Seite seiner Schwester Maud für die Rechte der afrikanischen Bevölkerung einstehen möchte.
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Dieser Roman hat alles: Liebe, Verrat, Freundschaft und Familie, Sex und Drogen, und nun, nein, keinen Rock'n'Roll... Vor dem Hintergrund der letzten Tage des Kolonialismus in Kenia entfaltet sich eine spannende coming-of-age-Geschichte, und man bekommt zusätzlich etwas Geschichtsunterricht. Die britisch-afrikanische Gesellschaft der 20er und 30er Jahre wird treffsicher porträtiert.
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Erzählt wird aus der Sicht Theos, und durch seine unschuldigen Augen werden die teilweise schillernden Gestalten des Romans sehr lebendig. Der ganze Erzählstil ist farbenfroh, und trotz mancher Detailverliebtheit immer spannend und flüssig zu lesen. Ich hatte vor meinem inneren Auge fast die ganze Zeit einen Film ablaufen, mit Landschaftsaufnahmen en mas ☺
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Mein Fazit: absolut lesenswert. Nicht nur eine tolle Story, sondern auch Stoff zum nachdenken.

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In den Zwanziger Jahren kommt der fünfzehnjährige Theo mit seiner Familie nach Afrika. Dort lernt er den älteren Lord Freddie Hamilton und seine Geliebte Sylvie kennen. Durch sie wird er mit einem extravaganten und ausschweifenden Leben bekanntgemacht. Er ist vom Happy Valley Set fasziniert und verliebt sich in die schöne Sylvie.
Die Autorin lässt uns einen Blick in das Leben der Kolonialzeit werfen. Feudal geht es zu bei den Weißen. Die afrikanische Savanne ist die exotische Kulisse, in der sie ihrem dekadenten Lebensstil frönen. Theo genießt diese alles und doch schlingert er orientierungslos durch das Leben.
Als er nach einigen Jahren Studium in Schottland nach Kenia zurückkommt, hat sich alles verändert. Er selbst ist auch ein anderer geworden. Wie wird Theo damit fertig?
Der Schreibstil ist sehr detailliert und bildgewaltig. Mich hat die Geschichte gepackt. Die Personen sind sehr individuell und authentisch dargestellt. Die meisten waren mir nicht besonders sympathisch. Ihre überhebliche Art, mit der sie auf die Einheimischen herabblicken und sie und das Land ausnutzen, hat mir gar nicht gefallen. Doch dann kommt Bewegung in die Sache und Widerstand regt sich. Besonders Theos Schwester Maud sieht die Realitäten und unternimmt etwas. Aber auch Theo muss Entscheidungen treffen.
Es ist eine Geschichte, die mich unterhalten und nachdenklich gestimmt hat. Mir hat dieser tiefgründige Roman gut gefallen.

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Coming-of-Age in kolonialer Dekandenz

Kenia, 1920er Jahre: Theo ist 15 als er mit seinen Eltern von England nach Kenia umzieht. Mitten in der Pubertät und mit einer schlechten Beziehung zu seiner Mutter fühlt er sich von dem Lebemann Freddie und der mysteriösen und verführerischen Sylvie magisch angezogen. Er will unbedingt dazugehören. Sie führen ihn ein in die Welt des Alkohols, der Partys, der Zügellosigkeit und des Glamours. Mitten in Afrika haben es sich Freddie und Sylvie in ihrem kolonialen Lebensstil bequem gemacht. Doch mit den Jahren beginnt diese eigene Welt zu bröckeln und zunehmend bedrohlich zu werden ...

"Kenia Valley" ist eine farbenprächtige Geschichte, die die 1920er und ihr Lebensgefühl in der britischen Oberschicht plastisch wiederauferstehen lässt. Es geht genauso ums Erwachsenwerden wie um Liebe, Hass und Konkurrenz. Freddie und Sylvie, beide anderweitig verheiratet, geben nicht viel auf Konventionen und brüskieren so ihre eigenen Landsleute. In ihrem Happy Valley Set machen sie ihre eigenen Regeln und nehmen sich, was sie wollen. Ihre Dekadenz kennt keine Grenzen. Sie halten sich Affen und Löwen als Haustiere, Theo ist lange Zeit nicht mehr als ein Maskottchen für sie. Doch nutzen sie ihre Rolle nie, um das Verhältnis zu den Einheimischen zu hinterfragen, sondern führen die Kolonialherrschaft auch in ihren eigenen Haushalten weiter. Lediglich Maud, Theos jüngere Schwester, stellt den Herrschaftsanspruch der Briten in Frage und engagiert sich mit zunehmendem Alter immer stärker politisch. Mit ihrem freundschaftlichen Umgang mit den Einheimischen macht sie sich unter ihren Landsleuten wenig Freunde und ein Handlungsstrang der Geschichte zeigt, wie gefährlich die Fraternisierung mit den Unterdrückten für sie ist. Theos Leben und Wünsche wirken dagegen oft trivial. Solange, bis er vom Studium in England zurückkehrt und Freddie und Sylvie mit Distanz und kritischem Denken betrachten kann. Mit seinem nüchternerem Blick wird deutlich, was die beiden eigentlich für traurige Gestalten sind, die in einer sich verändernden Welt nach ihrem Platz suchen. Die persönlichen Verstrickungen untereinander geben der Geschichte noch eine Prise Spannung. Sprachlich ist das Buch ebenfalls sehr ansprechend, wobei es das ganze Buch über nicht um den Sprach- oder Erzählstil geht und somit nicht von der Geschichte abgelenkt wird. Stattdessen dient der Stil hervorragend dazu, direkt schon filmische Bilder im Kopf entstehen zu lassen und Erinnerung an den"großen Gatsby" zu wecken. Mich hat das Buch tief in diese Bilder, die glitzernde Dekadenz und das heraufziehende Unheil eintauchen lassen. Es ist genau das, was man sich unter "atmosphärisch" vorstellt. Ich fühlte mich einerseits prächtig unterhalten, hatte aber auch genügend Denkanstöße. Die Einzelschicksale haben mich berührt oder interessiert und ich hätte auch noch weitere hundert oder mehr Seiten gelesen, um noch mehr über das Schicksal einzelner Figuren zu erfahren.

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Als Theo nach Kenia reist, freundet er sich mit Sylvie und Freddie an und lernt ihre exotische Welt mit 15 Jahren kennen. Happy Valley Set! Nach seiner Rückkehr nach dem Studium hat sich jedoch in Kenia so viel verändert, dass es nicht nur traurig, sondern auch gefährlich ist. Mich hat das Buch sehr berührt. Bei dem Schauplätzen der Handlung war man hautnah dabei und die Figuren waren interessant, exotisch und hatten Tiefe. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm. Ich hatte schöne Lesestunden und kann das Buch nur empfehlen.

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Beim Lesen von "Kenia Valley" war ich teilweise erschüttert über die Dekadenz und Arroganz der Engländer. Die Autorin fängt diese selbstherrliche Kolonialzeit der Engländer einfach großartig ein! Aus der Sicht des jungen Ich-Erzählers, der zum Beginn des Romans ca. 14 Jahre alt ist, bis zum Ende, können wir seinem Reifen und Wirken folgen. Ein wunderbarer Roman !

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1925: Die Familie des (fast) 15jährigen Theo Miller lässt sich in Kenia nieder, der Vater ist der neue Direktor der Eisenbahn. Bald lernt Theo Sylvie und Freddie kennen, beide bereits erwachsen, beide verheiratet, aber nicht miteinander. Theo ist - auch noch Jahre später - geradezu besessen von den beiden, vor allem von Sylvie.

Ich mag gute erste Sätze, dieser Roman hat so einen: „Ihr Herz hörte genau um 20.57 auf zu schlagen“. So beginnt er auch direkt mit einem Rätsel: Wer stirbt hier, und warum? Die Lösung erfährt der Leser erst viel später, der Prolog ist aber immer im Hintergrund präsent.

Wir begleiten Theo über mehr als 10 Jahre, allerdings gibt es zwischendurch einen Zeitsprung, denn die Jahre, während denen er in Schottland studiert, werden ausgelassen, erst als sein Studium beendet ist und er wieder nach Kenia reist, wird die Erzählung wieder aufgenommen. Die Autorin lässt Theo selbst in Ich-Form erzählen, der Leser erfährt also seine subjektiv gefärbte Sicht, kann sich aber dennoch seine eigenen Gedanken machen. Wirklich sympathisch ist der Protagonist nicht, er hat aber am Ende eine Entwicklung durchgemacht, die seinem Wesen guttut.

Andere Charaktere kommen da (noch) weniger gut weg, manche widern den Leser schnell an, andere erst später. Das Kenia, über das Kat Gordon erzählt, ist das der weißen Kolonialherren, für die die Afrikaner nur billige und intellektuell unterlegene Arbeitskräfte sind, die froh sein müssen, dass sich jemand um sie kümmert. Einziger Kontrapunkt ist Maud, Theos jüngere Schwester, die sich dann auch nicht nur für die Menschen Kenias sondern auch für seine Tierwelt einsetzt und eine besondere Beziehung zu den Afrikanern entwickelt. Der Roman ist dadurch sehr gesellschaftskritisch und stellt die in Kenia lebenden Briten, die sich als Herren Kenias sehen, bloß. Denn sie sind keine edlen Menschen, sondern vertreiben die Langeweile, die sie ausfüllt mit Sex, Alkohol und Drogen.

Lesen lässt sich die Geschichte sehr gut, die Autorin erzählt bildhaft, auch Gerüche und Geräusche werden erlebbar. Der gesellschaftliche und historische Hintergrund ist interessant und lädt zum Googeln ein. Schön wäre allerdings ein Nachwort der Autorin gewesen.

Der Roman lief wie ein Film vor meinem geistigen Auge ab, hat mir eine interessante Geschichte erzählt und wird wahrscheinlich noch eine Zeit nachhallen. Wer sich für die Kolonialzeit Afrikas interessiert, kann zugreifen.

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Sex, Drugs & Rock’n Roll in den 20er und 30er Jahren in Kenia...

Der historische Roman „Kenia Valley“ von Kat Gordon ist am 24. April 2018 im Atlantik-Verlag erschienen und spielt in Kenia in den 20er und 30er Jahren.

Der 15-jährige Theo zieht mit seiner Familie von England nach Kenia, weil sein Vater dort für den Bau der Eisenbahnlinie verantwortlich ist. Kurz nach seiner Ankunft lernt er den charismatischen Freddie und die wunderschöne Sylvie kennen und fühlt sich nicht nur von ihnen sondern auch von deren exotischer Welt angezogen. Er lässt sich mitreißen und verliebt sich in Sylvie, doch die hat nur Augen für andere.
Nach seinem Studium in England kommt Theo zurück nach Kenia, doch nichts ist mehr, wie es mal war. Seine Freunde haben sich verändert, der sich anbahnende zweite Weltkrieg streckt seine Fühler auch in Kenia nach neuen Anhängern aus und Theo sieht das Leben mittlerweile mit anderen Augen. Vor ihm liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von wilden Abenteuern, aber auch von großen Enttäuschungen und seinem inneren Konflikt, für wen er sich letztendlich entscheiden soll, für seine Freunde und deren Welt oder für seine Familie, mit allen Verpflichtungen, die damit verbunden sind.

Einen Tag habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich einerseits aufgewühlt, andererseits zufrieden zurücklässt, ob Theo’s abschließender Entscheidung.

Das Cover finde ich sehr gelungen. Es passt wirklich ausgesprochen gut zu der Geschichte.

Gleiches gilt für den Klappentext. Er führt den Protagonisten und den Hauptkonflikt ein und schafft eine erste Stimmung für den Leser/ die Leserin.

Theo Miller ist ein 15-jähriger, recht zurückhaltender junger Mann, den es durch den beruflichen Werdegang seines Vaters nach Kenia verschlägt. Dort lernt er eine völlig neue Welt kennen, die ihn reizt: Partys, Alkohol, Geld und schöne Frauen, die offen sind für so ziemlich alles. Er findet immer mehr Gefallen daran und lässt sich von all dem mitreißen. Erst nach seinem Studium in England lernt er, diese Welt mit eigenen Augen zu sehen und einzuordnen und erkennt die Oberflächlichkeit der Menschen und der Gesellschaft. Theo ist eine sehr aktive Hauptfigur, die sich allen Hindernissen stellt und die eine wunderbare Entwicklung durchmacht. Ich fand Theo sympathisch, authentisch und auch nachvollziehbar, in dem was er gemacht und wie er entschieden hat.

Ganz besonders gelungen fand ich seine letzte Entscheidung, die zu einem gelungenen, runden Abschluss der Geschichte führte und von seiner gewonnenen Reife zeugt, aber auch seine Einstellung zu dem Ganzen zeigt.

Auch alle anderen Figuren fand ich sehr gelungen. Jede war einzigartig, hatte ein eigenes Ziel / eine eigene Motivation und hat zur Entwicklung der Geschichte beigetragen. Es wurde mit ein paar Klischees gearbeitet. Das gehörte für meinen Geschmack aber dazu, um die damaligen Lebensverhältnisse zu zeigen. Ganz besonders beeindruckt hat mich Maud. Sie ist eine starke Frau, die offen und ehrlich ihre Meinung sagt und sich über Zwänge durch die Gesellschaft hinwegsetzt. Dabei ist sie sehr mutig und lässt sich nicht einschüchtern.

Auch das Setting fand ich sehr gelungen. Es ist mal etwas anderes und hebt sich damit von anderen Büchern dieses Genres ab.

Die Handlung hat mir insgesamt auch gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve aufgebaut, mit vielen verschiedenen Konflikten und auch mit einigen überraschenden Wendungen. Trotzdem gab es ein paar Längen. Mir war die Handlung an einigen Stellen zu monoton, insbesondere wenn es ums Feiern und um die Schwärmerei für Sylvie ging. Die Situationen waren häufig leider sehr ähnlich. Die Nebenerzählstränge waren auch sehr gelungen. Das hat zusätzlich Spannung mit aufgebaut, aber auch die Hauptstory ergänzt. Was dann alles kurz vor dem Ende passiert ist, hat mich doch etwas aufgewühlt. Wie schnell sich damals bestimmte Tendenzen entwickelt haben und wie diese abgestraft wurden, ist immer wieder erschreckend. Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es sehr passend.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 32 längere Kapitel + Prolog, die in der Ich-Form im Präteritum aus Theo’s Sicht und der Prolog in der 3. Person Singular in der personalen Erzählform im Präteritum geschrieben sind. Das hat meinen Geschmack absolut getroffen, um Theo gut verstehen und nachvollziehen zu können.

Der Schreibstil ist toll. Sehr angenehm, flüssig und bildreich. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich überaus gelungen, weil man sich alles sehr gut vorstellen und sich in die Situationen hineindenken und fühlen konnte. Auch die Dialoge haben mir gefallen. Sie waren umgangssprachlich und vom Ausdruck her an die vorherrschende Zeit angepasst.

Besonders hervorheben muss ich aber unbedingt die gelungene Darstellung der Entwicklung der Gesellschaft, die ersten Ausläufer des nahenden zweiten Weltkriegs und die damit verbundenen Entwicklungen. Das hat mich echt gepackt.

Mein Fazit nach 432 Seiten:

„Kenia Valley“ ist ein historischer Roman, der sehr eindrucksvoll zeigt, dass man sich nicht blenden lassen und nur immer die schönen Seiten von etwas betrachten sollte, sondern immer hinter die Fassade schauen und sich kritisch mit allem auseinandersetzen sollte.

Wer einen unterhaltsamen, historischen (Liebes-)Roman sucht, der in den 20er und 30er Jahren in Kenia spielt und die Themen „die Rolle der Frau“ und „Rassismus/Unterdrückung“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil die Figuren sehr authentisch und einzigartig sind und die Handlung mal etwas anderes ist. Außerdem ist der Schreibstil toll. Ein Sternchen ziehe ich ab für die Längen im Buch.

Trotzdem ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Kat Gordon für diese Geschichte.

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Das war in letzter Zeit wirklich eines der besten Bücher, die ich gelesen habe! Tolle Charaktere, die sehr stimmig gezeichnet sind. Vor allem Maud, die Schwester des Protagonisten hat es mir sehr angetan. Eine Mischung aus Selbstfindung und Kampf um Gleichberechtigung und Gerechtigkeit in der Kulisse Kenias.

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