Quarantäne! Eine Gebrauchsanweisung

Über einen längeren Zeitpunkt mit immer den gleichen Leuten an einen Ort gebunden zu sein, wie im Moment in der Coronakrise, wer hat da schon je Erfahrung mit gesammelt? Anselm Grün kann da schon aus Erfahrung sprechen und wertvolle Tipps geben, die das enge Zusammenleben harmonischer machen, vielleicht sogar zu einer Bereicherung werden lassen. Durch das schmale Buch ist man schnell durch, und ich hätte es ehrlich gesagt nicht gebraucht. Es hat keinen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen.

ANSELM Grün nähert sich der aktuellen Lage. Leben mit Corona hat den Alltag aller verändert. Auf Grundlage seiner Erfahrungen aus dem klösterlichen Zusammenleben und zugleich sehr lebensnah gibt Grün Ratschläge für den jetzigen Ausnahmezustand. Er spricht sich aus für ein aktives Leben mit Sport und Engagement. Er rät zur Beibehaltung oder Etablierung fester Rituale, um den Tagesrhythmus auch in Zeiten des Home schooling nicht zu verlieren.
Ein Schnellschuss, aber trotzdem ein beachtenswertes Buch zur Lage, das eigentlich jeden irgendwie ansprechen und bewegen kann.

Für mich müsste als Buchtitel nicht unbedingt Quarantäne drauf stehen. Dadurch verkauft es sich jetzt halt besser.
Zum Inhalt:
sich selbst erkennen - zurückziehen erlauben und wertschätzen - Rücksicht auf individuelle Freiräume- Rituale im Alltag als Sicherheit. All das hilft nicht nur in Corona Zeiten. Ich finde die Botschaft auch so sehr hilfreich für ein gutes Miteinander mit der Familie, Anderen vor allem aber auch mit sich selbst.

Wichtige Tipps rund ums Zusammenleben, nicht nur in der Zeit der Quarantäne. Mit vielen anschaulichen Beispielen wird erläutert wie wichtig es ist im alltäglichen Leben seinen Mitmenschen Freiraum und Rückzugsmöglichkeiten zu geben, nicht nur in Zeiten der begrenzten Ausgangsmöglichkeiten.

Ich kann das Bedürfnis von Pater Anselm Grün verstehen, den Menschen in dieser schweren Zeit Halt zu geben wollen. Allerdings glaube ich, dass das Buch seine Anhänger nicht weiterbringt. Es sind Tipps, die jeder kennt – zumindest Menschen, die belesen sind und eine gewisse Bildung haben. Aber es kann ja nicht schaden, sich diese nochmals zu Gemüte führen. Wie heisst es so schön, oft sieht man vor lauter Bäume den Wald nicht mehr. Das Büchlein hat man schnell gelesen.