Das Geheimnis der Grays

Eine weihnachtliche Kriminalgeschichte

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Erscheinungstermin 08.09.2019 | Archivierungsdatum 07.03.2019

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Zum Inhalt

England 1931, ein verschneites Landhaus am Weihnachtsabend, eine zerstrittene Familie, ein Mord. Wer tötete Adrian Gray? Ein psychologischer Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie. Im Original 1933 erschienen und nun erstmals auf Deutsch. Jedes Jahr im Dezember lädt das ebenso greise wie geizige Familienoberhaupt Adrian Gray die gesamte Verwandtschaft samt Anhang in sein abgelegenes Landhaus King‘s Polar ein. Und alle kommen, weil sie auf sein Geld aus sind, obwohl fast jeder einen Grund hat, ihn zu hassen. An Heiligabend versammelt sich die Familie wie gewohnt, nur dass am nächsten Morgen Gray ermordet aufgefunden wird. Hat sich eines seiner sechs Kinder seinen Weihnachtswunsch selbst erfüllt? Dieser nostalgische und ungewöhnliche Kriminalroman erzählt die Geschichte einer dunklen Weihnachtsnacht. »Mitreißend und beeindruckend« Dorothy L. Sayers

England 1931, ein verschneites Landhaus am Weihnachtsabend, eine zerstrittene Familie, ein Mord. Wer tötete Adrian Gray? Ein psychologischer Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie. Im...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608962994
PREIS 15,00 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Porträt einer Mordnacht
Anne Meredith ist das Pseudonym von der britischen Krimiautorin Lucy Beatrice Malleson, die von 1899 bis 1973 lebte.
Der Klett-Cotta Verlag verlegt den Roman „Das Geheimnis der Grays“. Im Original erschien der psychologische Krimi 1933 und jetzt erstmals auf deutsch. Das Buch wurde von Barbara Helle übersetzt.

Der Roman spielt zu Weihnachten 1931 in England.

Adrian Gray lädt jedes Jahr seine Kinder und ihre Partner zum Heilig Abend ein. Das deren Kinder nicht dabei sind gefällt mir nicht, da wäre ich bei den Kindern geblieben.
Es heißt er ist geizig, bei den Kindern aber auch nicht ungewöhnlich, die sind alle geldgierig umd auch miteinander verfeindet. Allerdings ist er schon ziemlich skurril.
Adrian wird ermordet, der Mörder steht für uns sofort fest. Wir beobachten ihn bei der Vertuschung und an seinen Ängsten vor Entdeckung. Für die Polizei sind alle verdächtig. Jetzt kommt einiges ans Licht.

Der Roman liest sich etwas altmodisch, wie die Romane von Agatha Christie auch. Das ist aber manchmal ganz angenehm. Der Krimi ist überaus spannend. Ich habe ihn gerne gelesen. Eben klassisch englisch.

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Der falksche Mörder

Adrian Gray wurde im Alter von etwa 69 ½ Jahren von einem seiner eigenen Kinder/Schwiegerkinder ermordet…
Richard Gray war der älteste seiner Söhne, und er brauchte dringend Geld… Und er strebte die Peers-Würde an…
Eustace Moore war der Ehemann seiner Tochter Olivia. Auch er benötigte Geld….
Bei ihm im Haus wohnte noch seine Tochter Amy, die noch nie woanders gewohnt hatte… Und außerdem seine Tochter Isobel, die ihr Ehemann bei dem Schwiegervater abgeladen hatte…
Seine Tochter Ruth war mit einem kleinen Anwalt verheiratet, der wenig Ehrgeiz hatte… Doch Ruth schien zufrieden zu sein…
Und dann gab es da noch den Sohn Hildebrand genannt Brand, der eigentlich hätte ein geistliches Amt hätte bekleiden sollen… Doch er hatte eine inakzeptable Ehefrau… Doch auch er hatte kein Geld…
Und alle kamen sie mit Mann und Maus zu Weihnachten in sein einsames Haus in King’s Poplars…
Wer dieser Verwandten hatte Adrian Gray ermordet? Wofür braucht Richard so dringend Geld? Was hat es mit dieser Peers-Würde auf sich? Und Ach Eustace, wofür brauchte er so dringend Geld? Wieso lebte seine Tochter Amy seit Jahr und Tag bei ihm? Warum war Isobel bei ihm eingezogen? Genügte dem Anwalt sein Leben, so wie es war? War seine Frau damit wirklich zufrieden? Sie war doch eigentlich Besseres gewohnt gewesen? Was hat es mit Hildebrand und seiner inakzeptablen Frau auf sich? Wieso inakzeptabel? Warum brauchte er Geld? Waren alle zu Weihnachten eingeladen worden? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.
Meine Meinung
Das erste was man in diesem Buch erfährt, ist der Geburts- und der Todestag von Adrian Gray. Dann erfährt man, welche Tätigkeiten die Kinder ausüben, und was sie dazu gebracht hat, eine Menge Geld zu brauchen. Jeder versuchte es dem alten Mann aus den Rippen zu leiern. Und einer – oder eine – hat dann die Nerven verloren. Es war kein geplanter Mord, eher unabsichtlich, dann aber absichtlich vertuscht. Man erfährt früh, wer Adrian Gray umgebracht hat. Und wie er diese Tatsache vertuschen will. Eine, zwei kleine Unachtsamkeiten überführen dann jedoch en Mörder. Doch ist es spannend zu lesen, wie er letztendlich überführt werden konnte. Was diese Unachtsamkeiten waren. Und wer letztendlich diese Sache aufdeckte, ohne wirklich in Erscheinung zu treten. Dieses Buch ist ein Krimi, wie ich noch keinen gelesen habe. Der Schreibstil ist zwar unkompliziert, es gab keine Fragen nach dem Sinn von Worten, aber trotzdem war er nicht unbedingt das, was ich gerne lese. Es kam mir so aneinandergereiht vor. Nicht langatmig, nein, aber so trivial, nicht außergewöhnlich. Trotzdem fühlte ich mich noch gut unterhalten auch wenn ich mehr erwartet hatte. Für dieses Buch gebe ich knappe vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

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Ein toll aussehendes Schmuckstück unter den Kriminalromanen, für einen gemütlichen, aber dennoch spannenden Leseabend!
Für alle Leser von Agatha Christie.

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Am Weihnachtsabend in England 1931: Der alte Herr Gray läd widerwillig seine Kinder samt Familien in sein Landhaus ein und alle erscheinen, mehr oder weniger, um ihn um Geld zu bitten oder zu erhoffen. Doch dann ist der alte Herr Gray tot.


Dieser Krimi ist völlig anders aufgebaut als der klassische Kriminalroman und gerade das machte ihn für mich zu etwas Besonderem.
Der Tote ist unbeliebt, geizig und als Charakter sehr hart beschrieben, so dass ich als Leser weniger Zugang zu ihm bekam, allerdings gibt es eine große Anzahl an Verdächtigen, die mir mal mehr und mal weniger sympathischen waren.
Die Charaktere sind jedoch alle gut und glaubhaft beschrieben, so dass sie schnell vor meinem inneren Auge präsent waren.
Die Geschichte dreht sich im Vergleich zu dem klassischen Krimi nicht um die Frage " Wer ist der Mörder" , sondern viel mehr um die Frage " Warum wurde er zum Mörder". Ich hatte als Leser in diesem Buch die Möglichkeit in den Kopf des Mörders zu blicken und die Gründe zu erfahren. Eine neue Erfahrung , die mir sehr viel Spaß gemacht hat.
Zu Beginn des Buches sollte man als Leser jedoch etwas Geduld mitbringen, da alle Charaktere vorgestellt werden und mir als Leser kurz der Kopf schwirrte, ich persönlich bin jedoch der Meinung, dass es sich lohnt, an der Geschichte dran zu bleiben.
Die Handlung selber ist gut durchdacht und in sich schlüssig.

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Meine Meinung zum Buch:
Der Krimi lebt von der detaillierten und teilweise poetischen Ausdrucksweise der Ereignisse, denn wer der Täter ist, das ist schon ziemlich von Anfang an klar. Trotzdem sind die Aufklärung der Geschehnisse und die Interpretationen der Geschwister samt Anhang und der Polizei spannend und interessant. Jeder Charakter lässt seinen Gedanken freien Lauf und lässt seine Erfahrungen einfließen. Spannend finde ich außerdem, wie drastisch sich das Leben für manche Mitglieder aus der Familie nach dem Tod des Vaters/Schwiegervaters gestaltet und bei manchen ein Umdenken in ihrer Lebensführung bewirkt, sogar bei den Angestellten.
Die unterschiedlichen Sichtweisen aus der der Krimi geschrieben ist, finde ich als Bereicherung. Vor allem die Schilderung aus Sicht des Täters wirkt schlüssig und nachvollziehbar, man könnte ihm fast verzeihen. Es wirkt absolut nicht negativ oder brutal.

Mein Fazit:
Der urige, düstere Krimi passt perfekt für entspannte Lesestunden an düsteren November-Abenden.

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Heute möchte ich die Neuauflage eines historischen Krimis vorstellen und zwar "Das Geheimnis der Grays" (Originaltitel: "Portrait Of A Murderer") von Anne Meredith. Anne Meredith ist ein Pseudonym der britischen Autorin Lucy Beatrice Malleson, die unter dem weiteren Synonym Anthony Gilbert eine langjährige Krimireihe rund um den Ermittler Arthur Crook verfasste. Unter dem Pseudonym Anne Meredith hat sie nur 2 Bücher veröffentlicht, eine Autobiografie und eben den psychologischen Krimi "Das Geheimnis der Grays".

Der Roman erschien erstmalig 1933 und spielt an Weihnachten 1932. Die ziemlich zerstrittene Familie Gray versammelt sich an Weihnachten beim autoritären und übellaunigen Familienoberhaupt Adrian Gray im alten Herrenhaus der Familie auf dem Land.
Vordergründig natürlich um gemeinsam Weihnachten zu feiern.
Allerdings haben die meisten Familienmitglieder andere Absichten, denn sie stecken in mehr oder minder ernsten finanziellen Schwierigkeiten und erhoffen sich von den Festtagen, den Vater dazu zu kriegen, Ihnen finanziell unter die Arme zu greifen. Adrians ältester Sohn Richard möchte sich einen Adelstitel erkaufen, wird jedoch von einer Geliebten erpresst. Der Schwiegersohn Eustace hat mit windigen Spekulationsgeschäften nicht nur seine Klienten sondern auch Adrian über den Tisch gezogen. Und der jüngere Sohn Hildebrand ist ein mittelloser Künstler, der eine ganze Horde von Kindern durchbringen muss, für die er sich eigentlich gar nicht nicht interessiert. Lediglich die jüngste Tochter Ruth und ihr Mann stecken nicht in Schwierigkeiten und haben beim Weihnachtsbesuch keine Hintergedanken. Der 1. Weihnachtsfeiertag beginnt statt mit Geschenken dann direkt mit einem Schock, Adrian Gray wird ermordet in seinem Arbeitszimmer aufgefunden...

Dies klingt auf den ersten Blick wie ein typischer Whodunnit im Stile von Agatha Christie, entpuppt sich aber als psychologischer Krimi bei dem (für die damalige Zeit sicher noch außergewöhnlich und
innovativ) die Gefühlswelt des Mörders im Vordergrund steht. Denn wer der Mörder ist, wird schon im ersten Drittel des Buches enthüllt, der Mord wird nämlich in der Ich-Perspektive aus Sicht des Mörders geschildert. Dieser versucht in Folge seine Tat zu vertuschen und diese stattdessen einem anderen Familienmitglied anzuhängen.

Der Roman nimmt sich anfangs viel Zeit die verschiedenen Familienmitglieder vorzustellen, wobei der Blick auf die damalige Gesellschaft ziemlich bissig und ironisch gerät. Glücklich sind nur die wenigstens der vorgestellten Paare und Familienmitglieder.
Im 2. Teil steht der Mörder und sein Innenleben im Vordergrund, im 3. Teil dann die Auswirkungen des Mordes und die Frage ob der Mörder mit seinem Vertuschungsversuch davon kommt. Der Stil ist natürlich etwas altmodisch, allerdings trotzdem sehr leicht lesbar und wer gerne altmodische Krimis wie z.B. von Agatha Christie liest, wird mit dem Buch sicher seine Freude haben. Ich fand es sehr unterhaltsam und auch durchaus vom Aufbau kreativ. Auch wenn die Aufmachung des Klett-Cotta Verlags vielleicht etwas irreführend ist (der englische Titel passt auch viel besser zum Inhalt als der Deutsche) hat es mir eigentlich sogar besser gefallen, dass es sich bei dem Buch nicht um einen klassischen "Wer ist der Mörder?" Roman gehandelt hat.

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Meine Meinung :
Dieses Buch ist für mich ein Lichtblick des Genres und ein Kriminalroman, der alte Wege einschlägt und gerade deshalb so überzeugend ist.
Dieses Buch legt sein Augenmerk genau auf die Dinge, wie wir es aus alten Kriminalromanen oder filmen kennen, die noch auf große Atmosphäre literarischen Stil und das Motiv setzten und nicht auf Blut und Gewalt.
Gerade die Beschreibungen der Charaktere und des Umfeldes fand ich stilistisch wirklich ganz große Klasse, aber auch die Schilderung der Atmosphäre, war große Klasse, weil es die Autorin versteht mit Worten zu spielen und gerade dadurch erschafft sie Spannung, mit unsagbar viel Stil.

Mein Fazit :
Für mich ein spannender und atmosphärisch gelungener Kriminalroman, der für die Leserschaft geeignet ist, die mehr wert auf Literatur und intelligente Spannung, Spannungsaufbau legt, als auf Blut und Gewalt .

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Das ist jetzt bereits der dritte Weihnachtskrimi in Folge, den der Klett-Cotta Verlag neu auflegt. 1931 ist er erstmals erschienen und gerade das fand ich sehr faszinierend, einen direkten Einblick zu bekommen, wie die Gesellschaft und die Beziehungen zwischen den Menschen damals "funktioniert" haben - und zwar nicht rückblickend, sondern aus erster Hand.

Gegliedert ist das Buch in sieben Teile - am Anfang werden die einzelnen Personen genauer unter die Lupe genommen, das heißt, die Kinder von Adrian Gray, dem Ermordeten, denn sie sind es, die schließlich unter Verdacht stehen werden, den alten Mann umgebracht zu haben.
Daraufhin wird der Mord geschildert, und zwar vom Mörder höchstselbst. Ein geschickter und laut Nachwort ein für die damalige Zeit ungewöhnlicher Schachzug in der Krimiliteratur, erinnerte mich ein bisschen an den schmuddeligen Inspector Columbo, in dessen Serie man auch immer den Mörder kennt und die Spannung daran lag, wie er denn aufgeklärt wird.
Schließlich kommt es zu den Ermittlungen, dem Gerichtsverfahren und ... dem möchte ich hier noch nicht vorgreifen, denn ob der wahre Mörder tatsächlich gefasst wird, müsst ihr selbst nachlesen.

Wie oben schon gesagt fand ich den Einblick in die damalige Zeit sehr interessant. Die Autorin geht mit vielen Details auf die einzelnen Kinder ein, sechs Stück an der Zahl plus drei dazugehörige Ehegatten, und da man erkennt wie sehr man damals auf die Ehre als Gentleman, den Status in der Gesellschaft und natürlich das schnöde Geld Wert gelegt hat. Das ist ein sehr ausführlicher Teil, der manchen vielleicht etwas zu ausschweifend vorkommen wird, aber dafür ein genaues Bild der betreffenden Menschen gezeigt hat. Dazu gehört auch das Anprangern anderer in der Öffentlichkeit in jeglicher Form, wohl meist um von den eigenen Unzulänglichkeiten oder zerstörten Hoffnungen abzulenken.
Auch die schlimmen Verhältnisse von verarmten Menschen werden sehr drastisch skizziert, die Kinder, die darunter sehr leiden müssen und wie sich das alles auch psychologisch auswirkt. Hier schafft sie es auch mit sehr wenigen Details einen anschaulichen Eindruck zu vermitteln.
Die Familie der Grays ist mit vielen Problemen behaftet, wie sehr diese ein typisches Bild damaliger Familien vermitteln weiß ich natürlich nicht, aber die Ehen, die aus gesellschaftlichen Verpflichtungen heraus geschlossen wurden, scheinen meist jedenfalls kein glückliches Miteinander geschaffen zu haben.

Ich fand es jedenfalls sehr fesselnd und war gespannt, ob und wie man dem Mörder auf die Schliche kommt. Vom Stil her ist er natürlich typisch für die Zeit und wird Agatha Christie Fans sicher gefallen!

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Das Porträt eines Mörders…

England, im Jahr 1931: Wie jedes Jahr im Dezember lädt Adrian Gray - das Familienoberhaupt der Grays – seine sechs Kinder samt Anhang in sein abgelegenes Landhaus in King’s Poplar ein. Auch wenn die Verhältnisse zwischen dem Vater und den bereits erwachsenen Kindern etwas angespannt ist und auch durchaus Hass in der Luft liegt, kommen sie alle – denn alle sind auf Adrians Geld aus. Den Heiligabend verbringen noch alle Familienmitglieder zusammen – doch am Weihnachtsmorgen wird das Familienoberhaupt tot aufgefunden – ermordet. Schnell stellt sich die Frage: Wer von seinen Kindern ist zu so einer Tat fähig?

„Das Verbrechen geschah aus dem Augenblick heraus, ohne Vorsatz, und der Mörder, noch nicht beunruhigt, geschweige denn verängstigt, stand nur stumm da, starrte ungläubig die Waffe auf dem Tisch an und sah dann zu dem Toten hin, der im Halbdunkel am Fuß der schweren Vorhänge lag.“ – Seite 8, eBook

„Das Geheimnis der Grays“ erschien erstmals im Jahre 1933 und nun, 2018, zum ersten Mal auf Deutsch. Es ist ein klassischer, weihnachtlicher Kriminalroman, der eine ganz besondere Note hat. Der Inhalt ist schnell erzählt: Adrian Gray lädt seine sechs erwachsenen Kinder über die Weihnachtsfeiertage zu sich in sein abgelegenes Landhaus ein – sie alle verstehen sich nicht sonderlich gut mit ihm. Am ersten Weihnachtstag wird er ermordet in seiner Bibliothek aufgefunden. Wer von den Geschwistern hat sich zu einem Mord hinreißen lassen? Zunächst lernt man sowohl den siebzigjährigen Adrian Gray und seine Marotten kennen, danach seine sechs Kinder und deren Anhang. Jeder von ihnen führt ein Leben, in dem nicht alles perfekt ist – nur das nicht gerade freundschaftliche Verhältnis zum Vater haben sie gemeinsam. Der Handlungsverlauf ist besonders: Denn nachdem man alle Charaktere kennen gelernt hat, schildert plötzlich der Täter den Tatverlauf selbst – so ist man als Leser schnell im Bilde und kann nun mit verfolgen, wie die Ermittlungen laufen und ob der Mörder doch noch überführt wird. Dieses ist ungewöhnlich, aber doch spannend geschrieben. Auch im sehr lesenswerten Nachwort findet man noch interessante Fakten über den Roman und seine Autorin. Ab und an gibt es kleinere Längen, besonders im ersten Drittel, doch danach wird es von Seite zu Seite interessanter. Es ist kein rasanter Krimi, aber auf psychologischer Ebene sehr spannend.

„Im Haus waren die beunruhigenden nächtlichen Geräusche alter Häuser zu vernehmen. Türen knarrten, die leeren Flure und die dunkle Treppe schienen von namenlosen Leben erfüllt, und einmal glaubte Miles geisterhafte Schritte zu hören, die vor seiner Tür innehielten, doch das tat er schnell als Einbildung ab.“ – Seite 46, eBook

Mein Fazit: Ein schöner, klassischer Weihnachtskrimi, der mit einer besonderen Note überzeugt. Ganz im Stil von Agatha Christie hat Meredith Anne hier einen Krimi erschaffen, der sich psychologisch spannend und interessant entwickelt. Die Charaktere lernt man sehr gut kennen und bekommt einen detaillierten Einblick in deren Leben. Bis auf Kleinigkeiten hat mir hat dieser Krimi mit seinem nostalgischen Charme gut gefallen. Perfekt für die Vorweihnachtszeit!

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Ich lese gern ältere Krimis. Deshalb finde ich es gut, wenn sie wieder neu aufgelegt werden. Die Aufmachung gefällt mir. Das Cover ist schön nostalgisch und passt zu den anderen Bücher der Reihe.
Das Buch ist kein Whodunit, was für diese Zeit ungewöhnlich ist. Der Mörder ist von Anfang an bekannt. Hier werden die Umstände der Tat und die Beziehungen der Personen untereinander beschrieben. Ich fand die Beschreibungen der Personen sehr gut. Man kann richtig die Beweggründe und Gewissensbisse der einzelnen Protagonisten nachvollziehen. Obwohl nichts passiert, konnte ich mich kaum vom Buch losreißen.
Mit dem Buchtitel werden falsche Erwartungen geweckt. Der Originaltitel "Portrait eines Mörders" charakterisiert das Buch viel besser.
Ich gebe eine Leseempfehlungen für Liebhaber klassischer Krimis.

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Familienoberhaupt Adrian Gray stirbt am Weihnachtstag 1931, erschlagen von einem seiner Kinder. Das Buch fackelt nicht lange und platziert Dreh- und Angelpunkt der Handlung gleich in den ersten Zeilen. Erst dann nimmt sich Anne Meredith Zeit, die Familie vorzustellen und schon nach wenigen Seiten verwundert es nicht mehr, dass es so weit kommen wird.

Abneigung ist noch eine freundliche Umschreibung dessen, was Adrians Kinder und Ehepartner für den Patriarchen übrig haben. Und Kinder hat er immerhin sechs, von denen alle ins Landhaus King’s Poplars kommen. Wie sehr sich die Familienmitglieder auf die krümelige Verwandschaft freuen, mag man am Ehepaar Amery ablesen, die ihre Kinder besser bei der Tante lassen, statt sie mitzubringen.

Von den Gray-Kindern führt mit Ausnahme von Ruth, verheiratete Amery, keines ein psychisch oder physisch gesundes Leben. Wer sonst verheiratet ist, hat grundsätzlich den Falschen erwischt. Darunter ein Lebemann, der fremd geht und womöglich das eigene Kind auf dem Gewissen hat. Betrügerischer Finanzjongleur. Von den Ambitionen des Ehemanns genervte Ehefrau, die hintergangen wird. Unverheiratete Tochter, verbitterte und praktisch geizige Hüterin des Familiengeldes. Fünf von sechs Kindern stehen vor unerfüllten Träumen und stecken in erstickenden, gesellschaftlichen Fesseln.

Das Familienoberhaupt Adrian ist herrisch und hier deckt das Buch im Lauf der Zeit ein gerütteltes Maß an Selbsthass auf, das über Jahre hinweg die Familie geprägt hat. Dazu kommt ein ganz naives Händchen in Geldangelegenheiten. Einzig Adrians Mutter, eine kleine Nebenrolle, repräsentiert die alten Grays, wie sie früher einmal waren und sie sich gerne noch sehen würden: Stilvolle Gutsherrschaft mit Tradition.

Der englische Titel entspricht viel eher dem, was nun kommt, als der deutsche: Portrait eines Mörders. Meredith lässt den Mord vor unseren Augen geschehen und schenkt dem Täter im Anschluss viel Raum. Es geht nicht nur um die Frage, ob und wie man ihm auf die Schliche kommt. Seine Charakterzeichnung nimmt ebenso viel Platz ein und Meredith spürt der Frage nach, wie sich die Charaktere von Täter und Mordopfer bis zur Tat hin verzahnen, bis einer von beiden die Nerven verliert. Welche inneren Kämpfe ficht der Täter bisher aus und welche kämpft er nach der Mordnacht mit sich aus?

Anne Meredith geht in diesem Krimi außerdem detailliert auf die Armut dieser Zeit ein. Hildebrand Gray, einer der Söhne, lebt als Künstler praktisch von der Hand in den Mund und Meredith nimmt den Leser auch mit zu ihm nach Hause, mitten in zerrissene Kleider, staubige Möbel und fleckige Wände. Mir fallen aus dieser Zeit wenige Krimis ein, die so deutlich zeigen, was Armut anno 1933 (dem Erscheinungsjahr des Originals) bedeutete oder was die Armut mit den Leuten machte.

Eine Hausangestellte beschreibt auf ihre Art das Dilemma der Grays so: Sie seien weder lässig genug, um so zu sein wie sie sind, noch elegant und wohlhabend genug wie die ganz Reichen und Adeligen, denen gar nicht in den Sinn käme, dass man sie kritisieren könne. Mit den niederen Ständen wollten sie nichts zu tun haben, doch für die ambitionierten Pläne fehlen die Instinkte und das Selbstbewusstsein. Dafür gibt es Verbissenheit im Übermaß.

Habe ich bis hierher deutlich genug gemacht, dass hier kein “Cozy” auf die Leser wartet? Es ist ein Krimi, der unweigerlich auf ein trauriges Finale hinsteuert. Zur falschen Erwartungshaltung trägt natürlich ganz erklecklich die Covergestaltung bei. Zur Tradition der Weihnachtskrimis bei Klett-Cotta passt es freilich prima. Aber ein bisschen weniger Niedlichkeit, ohne das goldene Geschenk im Vordergrund zum Beispiel? Ein tristeres Blau für den Himmel, so wie es die englische Ausgabe der Britisch Library Crime Classics zeigt? Das Cover ist klar angelehnt, entbehrt aber der Dramatik, die der englischen Ausgabe schon beim Anschauen anhaftet. Das ist am Ende etwas schade, tut der intensiven Auseinandersetzung mit den verkorksten Grays letztlich aber keinen Abbruch.

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Ein englischer Krimi aus den 30er Jahren. Die Familie Gray trifft sich zu Weihnachten im Elternhaus. Der Vater wird ermordet und man weiß von Anfang an, wer der Täter ist. Die Tat und die Familienstrukturen werden psychologisch beleuchtet. Sehr spannend.

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Ein tragischer Mörder

Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Es ist nicht nur ein Roman und ein Krimi, sondern auch ein Zeitzeugnis. Man merkt ganz deutlich, dass es aus einer anderen Zeit stammt, in der andere Regeln galten als heute. Überschrieben ist das Buch mit „ein psychologischer Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie“. Es erschien 1933 und wurde nun neu aufgelegt bzw. erstmalig ins Deutsch übersetzt. Der Leineneinband gefällt mir gut, er fühlt sich hochwertig und angenehm an und ist zudem herrlich gestaltet. Zugleich irgendwie altmodisch und doch modern.
Nicht so gut gefällt mir der deutsche Titel, denn er ist einfach nicht passend. „Portrait eines Mör-ders“ – wie im Original – würde deutlich besser passen. Oder „Die Geheimnisse der Grays“, denn im Prinzip hat so gut wie jedes Familienmitglied etwas zu verbergen.
Los geht es mit einer Vorstellung der Familienmitglieder und deren Anhang. Keiner ist so richtig sympathisch, den meisten geht es um Geld und Prestige. Aber dennoch fühlt man mit den Figuren, weil sie so detailreich und gut beschrieben werden. Im Laufe des Romans entwickelt man dennoch gewisse Sympathien, gerade auch für den Mörder und das Familienmitglied, das ihn schließlich entdeckt. Eine tragische Geschichte, von der man die ganze Zeit hofft, dass sie doch noch irgend-wie gut ausgeht.
Interessant ist, dass man als Leser schon direkt nach dem Mord weiß, wer es getan hat. Es geht also nicht darum, wer es war, sondern wie sich das Drama dann weiterentwickelt. Das ist umso interessanter, weil zur Entstehungszeit dieses Buches die klassischen „Whodunit“-Romane üblich waren.
Ich fand es sehr interessant, in die damalige Welt und ihre Vorstellungen abzutauchen, auch wenn es phasenweise etwas anstrengend ist, weil man von diesen Gedanken so meilenweit weg ist und es nicht immer nachvollziehbar ist. Insgesamt ein spannender Roman aus der Vorkriegszeit in England, der interessante Einblicke ermöglicht.

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Wie jedes Jahr,lädt Adrian Gray seine gesamte Familie zu Weihnachten in sein Anwesen ein.
Alle wollen nur sein Geld und fast jeder hasst ihn.
Der Morgen nach Heiligabend erschüttert die Gemüter,als das Familienoberhaupt tot aufgefunden wird.
Jedes seiner Kinder könnte der Mörder sein,denn mit ihnen hat er sich nicht wirklich gut verstanden...

Bei diesem Buch war ich doch sehr erstaunt,dass der Mörder sehr früh enttarnt wurde,dies macht das Buch aber umso interessanter.
Das Nachwort sollte man vielleicht gleich als erstes lesen,damit man darauf gefasst ist.
Zu Beginn werden alle Familienangehörigen sehr detailliert beschrieben und doch muss man aufpassen,dass man nichts verwechselt.
Alle Angehörigen machen sich nicht gerade beliebt im Verlauf der Geschichte und jeder hat irgendwie sein Geheimnis.
Der Mörder setzt alles daran,seine Tat zu vertuschen und alle anderen zu belasten.So nach und nach setzt sich das Puzzle aus vielen Teilen zusammen.
Die Sympathie liegt in diesem Buch definitiv beim Mörder.
Es geht bei diesem Krimi auch vorrangig um die Beweggründe für die Tat.

Fazit:
Ein Krimi aus einer anderen Zeit,der es aber definitv wert ist gelesen zu werden.

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Inhalt:
England 1931, ein verschneites Landhaus am Weihnachtsabend, eine zerstrittene Familie, ein Mord. Wer tötete Adrian Gray?
Jedes Jahr im Dezember lädt das ebenso greise wie geizige Familienoberhaupt Adrian Gray die gesamte Verwandtschaft samt Anhang in sein abgelegenes Landhaus King‘s Polar ein. Und alle kommen, weil sie auf sein Geld aus sind, obwohl fast jeder einen Grund hat, ihn zu hassen. An Heiligabend versammelt sich die Familie wie gewohnt, nur dass am nächsten Morgen Gray ermordet aufgefunden wird. Hat sich eines seiner sechs Kinder seinen Weihnachtswunsch selbst erfüllt? Dieser nostalgische und ungewöhnliche Kriminalroman erzählt die Geschichte einer dunklen Weihnachtsnacht.

Meinung:
das Cover passt gut zur Winterzeit und der Krimi passt ebenfalls zu einer kalten Jahreszeit, für zwischendurch.
das ganze könnte man nun mit einem Agatha Christie Roman vergeichen, in einigen sachen ziemlich ähnlich.
Die Geschichte stellt eine typische Familie an Weihnachten dar. Jeder will Erben, darum kommen sie an den Feiertagen brav zusammen, wenn das Oberhaupt einlädt. Jedoch wird Mr. Gray am nächsten Morgen tot aufgefunden. Wollte da einer schneller erben?
was mich jetzt ein wenig gestört hat, man erfährt schnell wer Täter ist, so bleibt das eingene Rätzel leider fern.
Trotzdem ist das ganze recht spannend und interessant.
Die Charakteren finde gut ausgewählt und die Geschichte selber im großen ganzen ist perfekt für zwischendurch, an Weihnachten.
Man wird gut unterhalten.

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Das Buch ist sehr gut geschrieben. Es beginnt mit dem Mord und es wird erwähnt, nicht namentlich, wer der Mörder ist. Dann wird jedes Kind vorgestellt, wobei ich sagen muss, dass es nach dieser Beschreibung oder Bekanntmachung jeder hätte sein können. Die haben alle soviel Dreck am Stecken! Aber anders als erwartet erfährt man hier sehr früh, wer der Mörder ist. Dieser setzt nun alles daran, die Tat jemand anderem in die Schuhe zu schieben. Ich bin nun schon so weit, dass 2 Personen schon den Mörder verdächtigen und ich bin gespannt, sollte dieser herausbekommen, wer ihn verdächtigt, was er sich dann als nächstes einfallen lässt um diese Verdacht zu zerstreuen! Es ist so gekommen, wie vom Mörder geplant! Ein Schwager des Mr. Gray wurde verurteilt, ich bin gespannt, ob sich dies noch ändern lässt?! Miles, der Mann von Ruth, findet durch einen Zufall heraus, dass einige Aussagen von Brand nicht stimmen und geht dem nach. Isobel, Tochter von Adrian Gray, gibt Miles, den sie zufällig trifft, eine Info, die Miles weiter an den Aussagen von Brand zweifeln lässt! Dies bespricht er mit seiner Frau. Was soll er tun, er hat ja nur Indizien vorliegen! Nachdem eines der Kinder von Brand, Miles erzählt hat, was er vor seinem verschwinden erzählt hat, engagiert Miles einen Privatdetektiv, der Brand finden soll. Dieser findet ihn und wenig später lässt Miles sich dort blicken und setzt Brand praktisch die Pistole auf die Brust. Brand gibt alles zu und setzt sein Geständnis auf.

Ein Buch, was für mich in der Art einmalig ist und war. Ich fand diese Art und Weise ganz toll. Mal von hinten nach vorne aufgerollt.

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Ich hatte das Buch bereits vor Weihnachten gelesen, leider also schon ziemlich lange her, ich hatte bloß die Rezension vergessen.
Mir hatte die Geschichte zu Beginn eigentlich ganz gut gefallen. Es war zunächst außergewöhnlich, dass man so früh erfährt, wer der Mörder ist. Die Versuche, die Tat aufzuklären, waren jedoch interessant zu lesen. Leider wurde dies dadurch zunichte gemacht, dass in dieser Geschichte zu viele Charaktere auftreten und die Geschichte eher langgezogen erzählt wird.
Insgesamt war es dadurch leider nicht wie erhofft und eher kein gemütlicher Weihnachtskrimi wie erwartet.

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Ein spannender Krimi, der nur auf den ersten Blick wie ein Agatha Christie Abklatsch wirkt, tatsächlich aber deutlich psychologischer den Mord beleuchtet

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Das Geheimnis der Grays ist ein durchaus unüblicher Krimi.
Ein Mord passiert, und es ist klar wer es war. Zumindest für die Leser/-innen. Das kann manche/-n Leser/-in abschrecken, es wäre auch in meinem Fall fast gelungen. Hinzu kommt, dass die Sprache ist auch erst einmal ungewohnt ist. Das erklärt sich dadurch, das es kein aktueller, moderner Roman ist. Wenn man sich erst an das eher langsame Tempo und den psychologisierenden Stil gewöhnt hat, dann bekommt man eine interessante Mischung aus verschiedenen Perspektiven (des Mörders und eines Juristen mit dem richtigen Riecher), aus inneren Vorgängen und äußeren Umständen, aus Familiengeschichte und Aufklärungsarbeit.
Die Familienmitglieder tappen im Dunkeln; manche hätten selbst Gründe und Gelegenheiten zum Mord gehabt, fast alle haben so ihre Geheimnisse und fast alle brauchen Geld (und hofften es vom Opfer zu bekommen). Diese haben nicht unbedingt mit dem Mord zu tun, verdeutlichen aber den Charakter der Figuren und unterhalten die Lesenden.
Die Spannung ist meist moderat. Ein bisschen fiebert man mit dem Mörder mit, der natürlich nicht ertappt werden will. Der Falsche wird gefasst und kommt ins Gefängnis, allerdings endet die Geschichte da noch nicht.
Ich fand es schwierig, überhaupt irgendeine der Figuren zu mögen. Am Mörder ist man nah dran und kann seine Gedankengänge und sein Handeln nachvollziehen, aber Identifikation passiert da nicht wirklich. Immerhin ist es der Mörder. Aber auch der unfreiwillige 'Detektiv' schafft es nicht besonders weit auf der Sympathieskala. Es fällt auf, dass die Autorin offenbar bemüht war, jeder Figur negative Züge zu geben. Am ehesten entwickelt man Sympathie für die Tochter des Mörders.
Den Titel finde ich im Nachhinein nicht ganz treffend, Portrait eines Mörders wäre sowohl näher am Inhalt, als auch am englischen Original. Oder aber Geheimnisse der Grays, da finden sich ja einige. Das Geheimnis der Grays suggeriert eher ein Familiengeheimnis, das durch einen Mord vertuscht werden soll.
Die Zusatzinfo zur Autorin am Ende des Romans fand ich interessant und lesenswert.
Fazit: nicht gerade eingängig, aber durchaus interessant zu lesen.

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Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf das Buch bzw. die Autorin aufmerksam. Es ist das erste Buch von Anne Meredith, das ich lese.

Wie finde ich Cover und Titel?
Cover und Titel sind jetzt nicht so aufsehenerregend, der Klappentext sprach mich eher an.

Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert auf dem Anwesen der Grays am Weihnachtsabend 1931. Die Story ist logisch und kann durchaus so passiert sein, sie ist spannend aufgebaut, hatte einige für mich überraschende Wendungen, einige waren vielleicht etwas vorhersehbar.
Ich würde das Buch als klassischen Kriminalroman einordnen.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann.
Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist sehr gewählt, aber leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass die Erzählperspektive wechselt, so bekommt man sehr viel aus verschiedenen Sichtweisen mit. Der Mörder erzählt in der Ich-Perspektive und wird überraschend schnell (für den Leser) enttarnt. Er versucht es natürlich auf jemand anderen zu schieben, was aber gar nicht so einfach zu sein scheint, da er ja gleichzeitig den Verdacht von sich ablenken muss. Es ist sehr spannend, dem Ermittler bei seinen Gedanken zu begleiten. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein.

Wer spielt mit?
In dieser Geschichte werden wirklich viele Personen erwähnt, aber welche hat den alten Gray nun umgebracht? Alle werden kurz vorgestellt, ich konnte mir nur einen Bruchteil davon merken. Dann geht es mehr ins Detail, und die Personen, die für den Fall von Bedeutung sind, werden nach und nach näher beleuchtet. Ihr Charakter, ihre Hintergründe und Gedanken sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen.

Mein Fazit?
Wow, ein Krimi, der ohne brutale Gewalt und übermäßig Blut auskommt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden.

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Warum ich den Post ausgerechnet zu dieser Uhrzeit und an diesem Tag hochlade?

Na, weil das Buch auch in der Nacht vom Heiligen Abend auf den ersten Weihnachtstag beginnt. :-)

Aber der Reihe nach, das Familienoberhaupt der Grays wird in seinem eigenen Haus an Weihnachten getötet. Die Verdächtigen? Seine Familie, die auf Grund des Weihnachtsfestes bei ihm zu Besuch ist. Aber sie sind nicht nur deswegen hier, nein. Alle haben sie ihre Geldsorgen und alle haben zudem auch noch ihre Geheimnisse untereinander. Wer der Mörder ist, ist ziemlich schnell klar, weil man beim Mord selbst dabei ist, aber das interessante an diesem Buch ist die Aufklärung des Falles und die Tatsache, dass sehr lange ein anderer im Gefängnis sitzt.

Ein guter Krimi aus der Zeit von Agatha Christie, der zeigt, dass ein Krimi nicht unbedingt blutig sein muss, wenn er psychologisch gut aufgebaut ist.

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Geheimnisvoll...Aus verschiedenen Perspektiven wird versucht ein Mord zu klären.
Agatha Christie wäre entzückt, denke ich.

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