Galatea

Erzählung - Exklusiv illustriert von Thomke Meyer | Der Pygmalion-Mythos – aufregend neu interpretiert von der Autorin des internationalen Bestsellers „Das Lied des Achill“.

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Erscheinungstermin 19.10.2022 | Archivierungsdatum 07.12.2022

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Zum Inhalt

Der Pygmalion-Mythos aufregend neu erzählt

Ein Gefängnis hoch oben auf einer Klippe. Darin eine Frau, die Tag und Nacht von Ärzten und Schwestern überwacht wird. Ein Mann, der sie immer wieder besucht. Wenn er kommt, erstarrt sie zu Stein – und wird unter seinen Händen wieder lebendig. In dieser Erzählung führt Madeline Miller den berühmten Mythos von Pygmalion fort: Der Bildhauer erschafft eine Statue, die so makellos ist, dass er sich in sie verliebt: Galatea. Die Göttin Venus erhört seine Gebete und erweckt Galatea zum Leben. Sie gebiert eine Tochter und ist zunächst glücklich in der Ehe mit Pygmalion – doch als sie beginnt, ihren eigenen Willen zu haben, und die Kontrollversuche und Eifersucht ihres Gatten nicht mehr ertragen kann, ereilt sie ein grausames Schicksal. Galatea will Freiheit. Sie schmiedet einen Plan. Und kalt und hart wie Stein setzt sie ihn um. 

»Göttlich-antiker Feminismus: ein fabelhafter Bestseller!« Brigitte über »Ich bin Circe

»Dieses Buch ist göttlich. Ich war ganz traurig, als es zu Ende war. Große Leseempfehlung!« Gwyneth Paltrow über Ich bin Circe

Der Pygmalion-Mythos aufregend neu erzählt

Ein Gefängnis hoch oben auf einer Klippe. Darin eine Frau, die Tag und Nacht von Ärzten und Schwestern überwacht wird. Ein Mann, der sie immer wieder...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783961611416
PREIS 10,00 € (EUR)
SEITEN 80

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Der Künstler Pygmalion fand alle Frauen zu verkommen und schuf sich eine Frau aus Elfenbein, und die Göttin Venus hauchte ihr Leben ein. Jahre später findet er seine perfekte Frau aber nicht mehr so perfekt, denn Galatea hat eine Seele und eigene Wünsche ...

Galatea sieht sich selbst einfach als Frau, auch wenn sie als ehemalige Statue schon eine Außenseiterin ist. Sie wünscht sich einfach ein normales Leben für sich und ihre Tochter, doch ihr Gatte erwartet immer nur die unberührte Perfektion, die er selbst ja eins erschaffen hat. Ihr Gatte hat sehr genaue Vorstellungen davon, was Frauen perfekt macht und alles andere ist in seinen Augen verdorben und nicht begehrenswert. Er bewundert nicht Galatea, sondern seine eigenen Vorstellungen und Schöpfungen. Galatea hingegen wünscht sich einfach Freiheit, aber sie kann es ihrem Gatten nie recht machen und all ihre Wünsche für sich und ihre Tochter werden brutal unterdrückt, eingesperrt von den unrealistischen Erwartungen eines misogynen Mannes.

Ich fand es schon sehr schade, dass die Geschichte von Galatea so kurz war, denn das Buch ist schon kurz und dann sind da noch die ganzseitigen Illustrationen von Thomke Meyer, ein Vorwort der Autorin, eine Übersetzung der Pygmalion-Geschichte von Ovid und ein Nachwort des Philologen Andreas Knabl, sodass die Geschichte selbst sehr kurz bleibt. Dabei fand ich zwar auch Vor- und Nachwort sehr interessant und die Illustrationen auch sehr hübsch, aber ich hätte auch nicht unbedingt so viele Erklärungen gebraucht. Ich weiß schon nicht, was ich über die Charaktere und diese moderne Interpretation sagen soll, denn das Buch analysiert diese Dinge ja schon selbst und da will ich eigentlich auch nicht viel vorwegnehmen.

Fazit
"Galatea" gibt Pygmalions Statue nicht nur eine Stimme, sondern auch eine Persönlichkeit und ist damit eine spannende neue Interpretation des alten Mythos. Ich wünschte nur, sie wäre etwas länger gewesen!

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Worum geht’s?
Fernab jeglicher Menschen lebt eine Frau in einem Gefängnis, rund um die Uhr bewacht, niemals wirklich allein und doch unglaublich einsam. Wenn ihr Mann sie besuchen kommt, spielt sie immer und immer wieder dieselbe Szene nach – bis sie der Gefangenschaft überdrüssig wird und einen Plan ins Rollen bringt, der nicht nur ihr eigenes Leben für immer verändern wird.


Meine Meinung:
Der Name Madeline Miller ist zwar mittlerweile definitiv kein unbekannter mehr, ein Buch der Autorin habe ich bisher aber tatsächlich immer nur in der Hand gehabt und noch nicht gelesen. Diese Geschichte hat mich jetzt aber trotz ihrer extremen Kürze davon überzeugt, an diesem Umstand dringend etwas ändern zu müssen.

Besonders gut hat mir hier die feministische Perspektive auf eine in der Literaturgeschichte primär von Männern erzählte Figur der griechischen Sagenwelt gefallen. Der Bedeutungswechsel zwischen der im Original namenlosen und hier Galatea genannten Protagonistin und Pygmalion, der hier als namenloser Gatte auftaucht öffnet neue Deutungsmöglichkeiten für diesen Mythos, was ich persönlich spannend und wirklich gut gemacht fand.

Schade war dann allerdings, dass Vor- und Nachwort, die Übersetzung des griechischen Originaltextes und die wirklich gelungenen Illustrationen dann leider irgendwie den Großteil des Buches ausgemacht haben. Auch wenn die Aufmachung als Kurzgeschichte mit umfassender Einbettung beabsichtigt war, eine komplette Nacherzählung mit anschließender Deutung wie es das Nachwort hier präsentiert hätte man sich meiner Meinung nach definitiv sparen können, denn das Buch an sich habe ich schließlich Sekunden zuvor selbst gelesen.


Fazit:
Wer die Autorin mag und einen neuen Blickwinkel auf griechische Mythen entdecken möchte, der liegt mit diesem Buch goldrichtig. Illustrationen und Erzählung an sich sind unglaublich gut gelungen, und die Umsetzung hat mir trotz ihrer geringen Länge wirklich Spaß gemacht. Auf das Nachwort hätte ich gerne verzichtet, davon aber einmal abgesehen ist diese Zusammenstellung literarisch, gesellschaftskritisch und formtechnisch betrachtet einfach ausgesprochen zufriedenstellend.

Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.

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Als großer Fan der griechischen Mythologie und auch von Madeline Millers vorherigen Werken, war es praktisch ein Muss für mich, ihre neueste Nacherzählung eines berühmten Mythos zu lesen! Zwar war mir die Geschichte um Galatea (die im Original aus der Feder Ovids stammt) zuvor kein Begriff, doch gefiel mir die Geschichte über die steinerne Frau, die vom Bildhauern Pygmalion geschaffen wurde, weil die "echten" Frauen seinen Ansprüchen nicht genügten, außerordentlich gut.

Madeline Miller versteht es wirklich, Aspekte wie Feminismus und Selbstbestimmung der Frau in eine jahrtausende alte Geschichte einzubauen, in der der Frau ursprünglich noch nicht einmal ein Name gegönnt war. Trotzdem wirkt ihre Umsetzung unglaublich natürlich.

Ich muss zugeben, dass ich gerne noch viel mehr über Galatea erfahren hätte und diese Kurzgeschichte viel zu schnell vorbei war. Die ergänzenden Bilder sind zahlreich und wunderschön zur Geschichte passend.

Für jeden, der an griechischer Mythologie interessiert ist eine ganz klare Empfehlung!

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Wunderbar, ein Buch, wo es echt schade ist, dass man es so rasch gelesen hat. Es hat mir sehr gefallen, toll geschildert und war ich ebenfalls wunderschön fand waren die sehr schönen und aussagekräftigen Illustrationen von Thomke Meyer!!!!!!!!

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Madeline Miller denkt den Mythos Pygmalion von Ovid realistisch weiter. Sie erschafft ein bildgewaltiges feministisches Werk, das nicht nur antike Mythologie auferweckt, sondern auch an Werke wie "The Yellow Wallpaper" anknüpft. Das einzige, was mich von fünf Sternen abhält ist das Problem, das ich mit den Meisten Kurzgeschichten habe, ich möchte mehr! Zur Aufmachung der Edition: Das Vorwort hätte mir besser als Nachwort gefallen, da ich persönlich erstmal lieber selber interpretieren möchte, bevor ich mit der Intention der Autorin konfrontiert werde. Das Nachwort finde ich persönlich überflüssig und dient wahrscheinlich dazu die Seitenzahl dieser Ausgabe zu strecken.
Galatea ist eine schöne Fingerübung für zwischendurch, während wir sehnsüchtig Madeline Miller's nächsten Roman erwarten.

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„Galatea“ ist mein erstes Buch von Madeline Miller und direkt erstmal nur eine Kurzgeschichte gewesen. Ich bin ein riesiger Fan von Büchern die etwas mit griechischer Mythologie zu tun haben. Diese Kurzgeschichte hat mir echt gut gefallen. Ich kannte die Sage bis dato nicht, fand aber alles im Vorwort und Nachwort super gut erklärt. Die Kurzgeschichte an sich umfasst zwar nur wenige Seiten, dennoch ist sie sehr gut geschrieben und auf jeden Fall Lesenswert. Ich werde mir auch mal die anderen Bücher der Autorin vornehmen.

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Wie von Madeline Miller gewohnt, nimmt sie wieder einen Mythos und spinnt ihn weiter.
Mit Galatea hat sie eine interessante Kurzgeschichte geschaffen, bei dem man trotz der kürze eine Sympathie mit der Protagonistin aufbauen kann, sowie eine Antipathie für andere.
Ich habe Galatea auf ihre Art gut verstehen und nachvollziehen können.
Miller schafft es so wieder einen neuen Blickwinkel auf die Geschichte zu legen.
Es war schon schade das die Geschichte nicht länger war, ich hätte auf jeden Fall gerne mehr gelesen. Der Schreibstil ist auch wieder toll und ließ sich schnell lesen.
Ich kann das Buch nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sternen.

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Obwohl ich mich in der Regel nicht an Kurzgeschichten heranwage, war ich neugierig auf die Erzählung und Interpretation von Madeline Miller. Auch der Eisele Verlag hat mich bisher noch nie enttäuscht. So auch nicht bei diesem kurzen Büchlein.

Madeline Miller verleiht einer bisher unbekannten Sagengestalt der Mythologie endlich eine Stimme und vor allem einen Namen. Die Geschichte beginnt, wo die Mythologie endet und wir erfahren endlich, was in der Frauenwelt der Mythologie vorgehen konnte. Modern interpretiert mit viel Emanzipation und Feminismus. Das muss man mögen, denn recht schnell kann hier die Stimmung auch kippen. Geht man offen an diese Themen heran, regt das Büchlein zum Nachdenken und Weiterdenken an.

Toll fand ich das Vorwort zur Entstehung und auch das Nachwort. In beidem erfahren wir als Leser noch etwas mehr zur Mythologie, Interpretation der Geschichten und bekommen erste Ansatzpunkte, wie das ganze weitergedacht werden kann.

Für mich ein tolles Buch, das meiner Meinung nach gerne auch in Schulen gelesen werden darf, wenn mal wieder die griechischen Sagen auf dem Lehrplan stehen.

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Eine moderne Neuerzählung des Pygmalion-Mythos aus Sicht der zum Leben erweckten Statue

Madeline Miller hat bereits mit "Circe" und "Achill" Bücher geschrieben, die angelehnt sind an antike Mythen. Doch hier wagt sie sich gewissermaßen auf Neuland, wie sie in ihrem Vorwort zu dieser Kurzgeschichte erläutert. Sie bezieht sich nur auf den Text von Ovid (der auch in diesem Buch abgedruckt ist) und erzählt die Geschichte aber aus Sicht der namenlosen, zum Leben erweckten Statue.
Das Vorwort von Miller sowie die Interpretation von Andreas Knabl haben mir sehr gut gefallen. So wird die Geschichte selbst, die im Zentrum steht, in einen größeren Zusammenhang gestellt. Auf nur wenigen Seiten wird diese erzählt, reich bebildert mit den Zeichnungen von Thomke Meyer. Eine Geschichte, die mich zum Nachdenken angeregt hat und Denkanstöße zur Rolle der Frau gibt - sei es nun in der Antike, oder aber auch in unserer heutigen Welt. Das Ende ist ein anderes als bei Ovid, ist bei dieser Neuinterpretation aber gelungen und konsequent.
Chapeau!

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Ein neues Werk von Madeline Miller? Da musste ich sofort zuschlagen! „Ich bin Circe“ war mein Jahreshighlight von 2019, ich habe es seitdem vielfach verschenkt und auch „Das Lied des Achill“ von derselben Autorin sehr genossen.

Die Erzählung „Galatea“ habe ich am Nachmittag des Herunterladens direkt atemlos weggelesen. Madeline Miller schreibt einfach grandios. Wie sie bei der Kürze des Textes so vielschichtige Figuren entwirft, diese sich entwickeln lässt und ein emotionales Panorama aufbaut, dass einem buchstäblich die Luft wegbleibt, ist beeindruckend und hat mir ein großes Lesevergnügen bereitet. Wie immer bürstet die Autorin ihre antiken Vorlagen gehörig gegen den Strich, setzt andere Akzente, erfindet Handlung hinzu und verleiht damit den Figuren völlig neue Facetten, Gestaltungsmacht und Tiefe. Wie ihre Galatea sich auflehnt gegen die Vereinnahmung durch ihren Schöpfer Pygmalion und wie sie in ihrer Liebe zu ihrer Tochter Paphos bis ans Äußerste geht, hat mich stark beeindruckt: Miller verwebt hier die Mutterliebe einer Art Anti-Medea mit einem an Christus erinnernden Sich-Opfern, das zugleich den Tod bringt und ihn überwindet. Und das auf so wenigen Seiten!

Lediglich der Umstand, dass das Büchlein neben der Erzählung selbst und den zugrundeliegenden Versen von Ovid noch ein Vorwort der Autorin UND ein literaturwissenschaftliches Nachwort enthält, hat mir nicht gefallen – ich habe das als überfrachtet wahrgenommen. Da die Autorin dafür nichts kann, gebe ich ihrer Erzählung dennoch die Höchstbewertung.

Ich kann es kaum erwarten, mehr von Madeline Miller zu lesen, und danke dem Verlag herzlich für das Rezensionsexemplar.

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Madeline Miller schafft es immer einen ins antike Griechenland zurückzuversetzen!

Neben ihren beiden Meisterwerken „Circe“ und „The Song of Achilles“ hat Madeline Miller nun auch mit Galatea wieder voll ins Schwarze getroffen.
Obwohl das Buch nur eine knapp 50 Seiten lange Kurzgeschichte beinhaltet, konnte diese mich wieder zum Nachdenken anregen.
Mit Galatea bezieht die Autorin sich auf einen Ausschnitt aus den Metamorphosen des römischen Dichters „Ovid“, welches die Geschichte eines begabten Bildhauers erzählt - Pygmalion.
Dieser lebt auf einer Insel, auf der die Frauen von der Göttin Venus zur Prostitution verflucht sind. Da er diese Frauen verachtet, will er sein ideales Bild einer Frau erschaffen - jedoch als Statue. Durch die Gunst der Göttin wird diese letztendlich für ihn zum Leben erweckt, um ihn ein erfülltes Leben zu schenken.

Madeline Miller schafft es, diesen aus einer ehemals von Männern dominierten Welt entstandenen Sagen und Legenden einen feministischen Touch einzuhauchen und die Rolle der Frau als ebenjene zu betrachten, wie sie aktuell auch sein sollte. Stark, gleichberechtigt, frei, für sich sprechend.

Ein besonderer Genuss während des Lesens war es die verschiedenen Illustrationen im Buch zu betrachten, welche aktuell beschriebene Szenen zeigten.

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Von Madeleine Miller erwartet man als Leser mittlerweile faszinierende Neuerzählungen der großen Mythen. Umso spannender finde cih, dass sie diesmal nicht einfach nur eine Episode aus der griechischen Mythologie nacherzählt und ihr eine feministische Perspektive verfasst, sondern dass sie den Mythos weitererzählt und ihm eine neue Ebene verpasst.
Was wird aus einer Frau, wenn sie nicht als Individuum zählt, sondern lediglich in Bezug auf ihren Mann (hier sogar ihren Schöpfer)? Was wird aus ihr, wenn sie keine eigene Identität hat, sondern lediglich der Bedürfnisbefriedigung des Mannes dient? Hat sie überhaupt genug Handlungsfähigkeit, um sich aus dieser Situation zu befreien, und wenn ja, wie? Diesen Fragen geht Miller in diesem kurzen, aber einprägsamen Werk nach. In Zeiten von #metoo und den aktuellen Ereignissen um Frauenrechte aktueller denn je.

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Sehr feministische und zum reflektieren anregende Kurzlektüre, die sich trotz des neuen Ansatzes gut in die anderen Werke Millers einfügt

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"Galatea" von Medeleine Miller ist eine wunderschöne, kluge und feministische Neuerzählung der Pygmalion-Geschichte. Die Autorin hat eine Herangehensweise an das Thema, die ich geliebt habe. Auch ihre anderen Werke habe ich mit so viel Freude gelesen, dass ich auf Galatea natürlich direkt gespannt war. Miller verbindet die Moderne mit der griechisch-antiken Mythologie so feinfühlig, dass man emotional stark mitgenommen wird. Ich werde dieses Buch definitiv an unsere Kunden empfehlen, sobald es für den Buchhandel erhältlich ist!

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Wer Madeline Millers Romane kennt, weiß, dass sie sich den Nebenrollen er griechischen Mythologie widmet. Mit "Ich bin Circe" und "Das Lied des Achill" hat sie mein Herz im Sturm erobert. Nun widmet sie sich dem Pygmalion-Mythos, nimmt aber nicht Pygmalion als Hauptcharakter, sondern eben die Statue, die für Pygmalion zum Leben erwacht. Die Autorin gibt ihr den Namen Galatea.

Die Erzählung fängt an, nachdem Galatea Pygmalion eine Tochter geschenkt hat. Da Galatea ihrer Tochter ein Leben ermöglichen möchte, in dem sie frei sein und selbst wählen kann, will Pygmalion dies nun verhindern und steckt sie in eine Art "Anstalt", wo Galatea mit Drogen ruhig gestellt wird.

Galatea möchte aus ihrem neuen Leben ausbrechen und entwickelt einen verhängnisvollen Plan.

Zu Anfang des Buches lernen wir Galatea kennen, die in ihrem Einzelzimmer lebt und durch die Ärzte ruhig gestellt wird. Regelmäßig bekommt sie Besuch von ihrem Mann Pygmalion. Dieser Besuch läuft immer nach dem gleichen Schema ab.
Galatea jedoch möchte aus diesem "Alltag" ausbrechen. Die Autorin erzählt dabei intensiv den Pygmalion-Mythos aus Sicht der zum Leben erweckten Statue weiter.

Die Autorin hat sich hier etwas sehr Geniales einfallen lassen. Denn ihre Interpretation aus weiblicher Sicht regt zum Nachdenken an.

Im Anschluss an die Erzählung gibt es nochmals die Zusammenfassung des Pygmalion-Mythos sowie eine ausführliche Erläuterung.

Abgerundet wird die Erzählung durch Illustrationen von Thomke Meyer. Auch habe ich mich mit dem Pygmalion-Mythos von Ovid näher beschäftigt.

Ich bin sehr gespannt, welche "Nebenrollen" die Autorin noch in den Mittelpunkt rückt.

Meggies Fussnote:
Galateas Leben in den Vordergrund gerückt.

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Madeline Miller trifft mit ihrem neuesten Buch (deutschsprachige Ersterscheinung, Original in Englisch bereits 2013 erschienen) einmal erneut mitten ins Herz! Sie nimmt den Leser mit in einen Lebensabschnitt Galateas und führt uns durch ihre Gedanken und ihre Gefühlswelt.
Ich fand es sehr spannend, dass die namenlose Statue aus dem von Ovid nacherzählten Mythos den Namen Galatea erhielt, und Pygmalion tritt hier als namenloser Gatte auf! Auch die tiefen Einblicke in die Gedanken und die Seele der ehemaligen Statue waren sehr bewegend und nachvollziehbar und durch den weiblichen Blickwinkel erhaschen wir auch eine ganz andere Sichtweise auf damalige Zeiten und die anderen handelnden Charaktere der Geschichte! Der Schreibstil war wie immer fantastisch, eloquent, und man gleitet nur so durch das Büchlein. Madeline Miller schafft es wie immer gekonnt die richtigen Worte zu finden, die einen in die Geschichte eintauchen lassen, fesseln und alles um einen vergessen lassen!
Der neue, feministische Blickwinkel und die Fortsetzung des eigentlichen Mythos ist wahrlich gelungen und für Fans von griechischer Mythologie und Feminismus wie geschaffen.
Die Erzählung ist leider sehr kurz, wobei ich verstehe, dass es sich bloß um diesen Abschnitt aus Galateas Leben handelt, jedoch hätte ich sehr gerne noch mehr über ihr Leben durch Madeline Millers Feder erfahren.
Ergänzt wird die Novelle durch ein Vorwort von Madeline Miller, den Mythos Ovids und ein Nachwort von Andreas Knabl, sowie etliche atemberaubende Illustrationen von Thomke Meyer. Somit wird hier nicht nur auf die Neuerzählung des Mythos Wert gelegt, sondern ebenso auf die Geschichte und den Ursprungsmythos selbst.
Ich freue mich jetzt schon auf ein neues Buch von Madeline Miller und kann es kaum erwarten wieder ein großartiges Werk der Autorin zu lesen!

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Ich interessiere mich gerne für die griechische Mythologie und dieser kurze Einblick in die Geschichte von Galatea und Pygmalion zeigt deutlich, dass er Sie nie geliebt hat, sondern eher die Vorstellung einer schweigsamen und gehorsamen Frau, die nur dafür da ist, um ihn zu befriedigen.
Wundervoll geschrieben.

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Ich mag Madeline Millers Stil seit Circe - und auch, wenn die Erzählung "Galatea" etwas anders ist, als eine bloße Nacherzählung, war ich von der ersten Seite an gefesselt. Die starken Zeichnungen unterstützen dabei den Handlungsverlauf. Anhand des Pygmalion-Mythos - ein Bildhauer erschafft eine perfekte Frauen-Statue, die die Göttin Venus dann zum Leben erweckt - führt Madline Miller die Handlung des urprünglichen Mythos fort, was also nach dem Ende geschieht. Pygmalion wird hier als Mann dargestellt, der durch eigenständige Frauen angewidert wird und auch von Galatea ein fügsames, perfektes Wesen erwartet. Dass sich diese aber weiterentwickelt, will er nicht akzeptieren. Um ihre gemeinsame Tochter zu schützen, geht Galatea einen drastischen Weg... Ein provokanter Ansatz, der mir aber sehr gut gefallen hat und defintiv Stoff zum Nachdenken bietet!

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Was für ein Buch! Madeline Miller hat es wieder geschafft! Nach Circe und Der Song des Achilles, ist Galatea wieder ein absolutes Kunstwerk!

Madeline lässt Jahrtausende alte Frauen auferstehen, klopft ihnen den Staub der Zeit ab und macht sie so fast greifbar für uns Leser. Sie erlaubt uns den Blick in ihre Gedanken und Gefühle den Homer uns nie erlaubte. Sie macht Glatea aber Circe, eine von uns, Frauen mit Bedürfnissen, mit Leiden, mit Sorgen, mit Liebe und Freude.
Eine Freundin.
So sind mir auch ihre Bücher zu Freunden geworden, die ich immer wieder gerne aufschlage.
Galatea ist eine Geschichte über die Kraft von Mutterliebe. Diese riesige Kraft mit der Frauen in der Geschichte und auch heute noch über sich hinaus wachsen und zur Heldin in ihrer eigenen Geschichte werden!
Madeline Miller, ein wahrer Lobgesang auf Achilles, Circe und nun auch Galatea!

Ein absolutes Jahreshighlight mit nur einem Fehler..
Es ist viel zu kurz!

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Zum Inhalt:
Hier wird die Geschichte der Mythos von Pygmalion erzählt, der eine Statue schafft, in die er sich dann verliebt. Venus erhört seine Gebete und erweckt Galatea zum Leben. Sie bekommt eine Tochter und zunächst ist es eine glückliche Ehe. Doch Galatea entwickelt ihren eigen Willen was Pygmalion nur gar nicht passt.
Meine Meinung:
Mir war die Geschichte um Pygmalion gar nicht vertraut aber ich fand die Geschichte, die die Autorin gesponnen hat, sehr interessant. Gefallen hat mir auch besonders das Nachwort, das noch das ein oder andere dazu erläuterte. Die Geschichte war allerdings eindeutig zu kurz für mein Empfinden. Die Illustrationen passten gut zur Geschichte und haben mir auch gefallen.
Fazit:
Gefällt mir

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Ich mochte Das Lied des Achill und Ich bin Circe so gerne, dass es für mich gar keine Frage war, ob ich dieses Buch auch lesen würde. Als sich mir die Möglichkeit über NetGalley bot, habe ich das Buch deswegen sofort angefragt, aber ich werde es mir vermutlich dennoch in der englischen Originalversion kaufen.

Madeline Millers Schreibstil ist wunderbar poetisch, ihre Beschreibungen transportieren mich mitten ins Geschehen und ich bin ganz gefesselt von der Handlung. Deswegen ist es ein wenig schade, dass Galatea nur eine Novelle ist - ich hätte liebend gerne alles über ihr Leben erfahren - auch wenn es nur eine fiktive Ausgestaltung ist, da die Frau im Original nicht einmal zu Wort kommt.

Die starken, feministischen Botschaften in Millers Werken gefallen mir besonders gut. So hat Galatea trotz ihres "Exils" ihre Willensstärke und ihre Liebe zu ihrer Tochter beibehalten und erhebt sich letztendlich über ihren Ehemann und Erschaffer.

Ganz besonders haben mir die Illustrationen gefallen. Der Stil und die ausgewählten Motive haben wunderbar zur Geschichte gepasst.

Dass die Sprache nicht so fließend und elegant war, wie ich es aus Millers anderen beiden Büchern gewohnt bin, mag entweder an der Kürze des Buches oder an der Übersetzung liegen, wobei letzteres ein weiterer Grund dafür ist, dass ich mir die englische Version kaufen werde.

4.5/5 Sternen

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Gestaltung
Wow! Atemberaubend schön. Das Cover hat mich schon total begeistert und angezogen, aber die Illustrationen der Geschichte stehen dem Cover in nichts nach und sind ebenfalls wunderschön. Die Gestaltung des Buches gefällt mir richtig gut! Es ist ein echter Hingucker.

Handlung
Leider muss ich sagen dass ich von dem Buch ein bisschen enttäuscht bin. Die Geschichte ist wirklich extrem kurz und da hätte ich einfach mehr erwartet. Ich fand den Einstieg nicht leicht und war leider auch oft verwirrt, weil ich dem Gelesenen nicht ganz folgen konnte. Doch das Vorwort und das Nachwort und die Erzählung von Ovid haben sehr geholfen, um die Geschichte zu verstehen. Insgesamt haben mir die Ergänzungen bzw. 'Analysen' rund um die Geschichte gefallen, aber dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die Neuerzählung mehr Raum einnimmt und nicht andersrum das Schreiben über die Geschichte das Buch hauptsächlich ausfüllt.
Mir gefällt die Neuerzählung gut, aber es konnte mich leider nicht begeistern.

Fazit
Das Buch ist wunderschön gestaltet und die Illustrationen sind wahnsinnig schöne Blickfänge. Leider konnte mich die Neuerzählung nicht vollständig von sich überzeugen. Es ist interessant, aber leider sehr kurz.

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Dies war das erste Buch von Madeleine Miller für mich. Nachdem um ihre anderen Bücher schon fast ein Hype entstanden ist, musste ich mich hier doch mal ranwagen und dachte mir, dass ich mit einer Kurzgeschichte nicht viel falsch machen kann. Oberflächlich gesehen kenne ich mit Sagen ein wenig aus, aber es ist wohl mehr das obligatorische Allgemeinwissen und so habe ich auch gleich etwas dazugelernt. Das Buch hat mich ein wenig an meine Schulzeit erinnert, es gibt ein Vorwort, die Geschichte und ein Nachwort, dass die Sage bzw. Geschichte analysiert und einige Bilder, dadurch blieb es wirklich eine Kurzgeschichte.

Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, schafft es aber auch, dass man das Gefühl hat, bei einer griechischen Erzählung einer Sage zu bleiben. In "Galatea" bekommt die erschaffene Statue eine Stimme, sie bleibt nicht namenlos und passives Objekt. Am Ende hätte ich mir doch eine längere Geschichte gewünscht, denn nachdem ich mich gerade in die Geschichte eingefühlt hatte, war es dann auch schon wieder vorbei.

Mir hat dieser ganze Ansatz sehr gut gefallen und so vergebe ich 4 Sterne.

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Eine düstere und doch befreiend Kurzgeschichte über einer von Ovid's bekannten Geschichten, bei der eine Statue zum Leben erwacht und Braut des Künstlers wird.

Typisch nach Madleine Miller steht hier die Frau und ihr Leiden und Ausbruch im Vordergrund. Auch als Kurzgeschichte gelingt ihr eine fesselnde Geschichte zu erzählen. Ich bin immer wieder begeistert wie modern die Autorin griechische Mythologie aufgreift und interpretiert.

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Ich muss gestehen, mit „Galatea“ hat sich Madeline Miller endgültig in mein Herz geschlichen. Sie hat es erneut geschafft, der griechischen Antike ein modernes Kleid anzuziehen und aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Diesmal erzählt Miller den Pygmalion-Mythos, der eigentlich sehr maskulin geprägt ist. Die Originalhandlung aus den Metamorphosen wird am Anfang des Buches kurz wiedergegeben, sodass man ohne Vorwissen in die Lektüre starten kann. Pygmalion ist Bildhauer und er verachtet die Lebensweise der Prostituierten. In der festen Überzeugung, niemals eine Frau zu finden, die seinen Ansprüchen genügt, erschafft er ein Idealbild aus Stein. Diese namenlos bleibende Frau wird von den Göttern zum Leben erweckt und Pygmalion nimmt sie zur Ehefrau und sie gebiert ihm eine Tochter.
Miller gibt der Frau den Namen Galatea und erzählt die Geschichte aus deren Blickwinkel. Galatea befindet sich in einem Haus auf einer Klippe, welches sie nicht verlassen darf. In diesem Gefängnis haben nur ein Arzt und die Krankenschwestern zutritt zu ihr. In regelmäßigen Abständen wird sie von ihrem Mann Pygmalion besucht, der natürlich nur an einer Sache interessiert ist. Es wird klar, dass er Galatea dafür bestraft, einen Fluchtversuch unternommen zu haben. Sie wurde von ihrer Tochter isoliert und muss Erniedrigung um Erniedrigung ertragen, in der Hoffnung, ihr Kind wiedersehen zu können.
Ich möchte nicht die gesamte Handlung vorwegnehmen, doch Miller hat es geschafft, mich auf den wenigen Seiten stark zum Nachdenken anzuregen. Vor allem das Nachwort bzw. der Kommentar sowie Millers Vorwort ordnen „Galatea“ und „Pygmalion“ gut in die Gedankenfelder des „male gaze“ und der „womanufacture“ ein. Ich hätte mir sogar noch ausführlichere Erläuterungen gewünscht, weil das Nachwort nur einen winzigen Blick auf das breite Feld eröffnet, das Miller hier erkundet. Die Rolle der Frau in der Literatur und der Gesellschaft der letzten Jahrhunderte ist extrem spannend, vor allem durch den männlichen und weiblichen Blick. Wer sich bereits mit dem Thema beschäftigt hat, der wird „Galatea“ vermutlich genauso aufsaugen wie ich.
Die Gestaltung des Buches möchte ich nicht unerwähnt lassen! Thomke Meyer hat Bilder geschaffen, die an antike Vasen erinnern und wunderbar zur Geschichte passen. Bild und Text haben sich gut ergänzt und ein tolles Leseerlebnis geboten.
Eine ganz große Leseempfehlung!

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Dieser Geschichte liegt die Sage von Pygmalion aus Ovids "Matamorphosen" zugrunde, dem zypriotischen Bildhauer, der sich in eine von ihm selbst geschaffene Skulptur verliebt, sie zum Leben erweckt, heiratet und eine Tochter bekommt.
"Galatea" beginnt zehn Jahre später und wird aus der Sicht der ehemaligen Skulptur erzählt, die durchaus zufrieden mit ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau war, bis "der Gatte", der in dieser Erzählung keinen eigenen Namen bekommt, durchblicken lässt, dass er niemals eine Ehefrau wollte, schon gar nicht eine, die sich entwickelt, bildet oder gar eigene Ansichten und Bedürfnisse hat - also irgendwie menschlich ist - sondern eine Geliebte, deren ganzes Leben auf ihn ausgerichtet ist. Zur Strafe für verschiedene Vergehen zum Zwecke der eigenen Persönlichkeitsentwicklung schiebt er sie in eine Strafanstalt ab, wo er sie häufig für kurze Zeit besucht, um den Moment ihrer "Erweckung" nachzuspielen und anschließend mit ihr Sex zu haben. In der Zwischenzeit kümmern sich andere um sie.
Das Nachwort beleuchtet die Geschichte im Kontext des Originalnarrativs und gibt dem Leser hilfreiche Einblicke in die für diese Geschichte relevanten Eigenheiten der Altgriechischen Mythologie, des Menschen- und Frauenbildes des Mythos "Pygmalion" und liefert eine Einordnung in den Textkorpus von Ovids "Metamorphosen". Hieraus entsteht eine durchaus lesenswerte und unterhaltsame Novelle. Man mag sich an der vielleicht aus der Zeit gefallenen Auseinandersetzung mit dem altgriechischen Frauenbild stören, aber solange solche alten Geschichten in der Gegenwart erzählt werden, sollten sie vielleicht doch ab und zu den neueren Geisteshaltungen der Gesellschaft angepasst werden, um bewusst zu machen, wo sich die Dinge verbessert haben, und wohin wir lieber nicht zurück wollen.
Einzig die Bewertung des tragischen Endes als eigentliches "Happy End" deutet, weil die gemeinsame Tochter ihr neues Selbstbewusstsein als Frau an die nächste Generation weitergeben könne, vernachlässigt vollkommen, dass die Erlebnisse der Tochter, deren Vater die Mutter immerhin hat wegsperren lassen, um ihre Menschlichkeit zu unterdrücken und sie nach Bedarf zu vergewaltigen, und deren Mutter sich nur mittels eines erweiterten Selbstmords dagegen wehren kann, womöglich noch traumatischer sind als die konservative Vater-unmündige Mutter-Kind-Konstellation der Originalgeschichte.

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Eine beeindruckende Kurzgeschichte, die Geschichte des Pygmalion adaptiert, weiterspinnt und neu erzählt – aus der Sicht Galateas, einer zum Leben erweckten Statue. Madeline Miller gibt der namenlose Statue in Ovids 'Metamorphosen' einen Namen, eine Stimme und eigenen Willen und verpasst der antiken Erzählung Ovids so ein neues, zeitgenössisches und feministisches Gewand.
In Millers Kurzgeschichte setzt die Erzählung da an, wo Ovids 'Metamorphosen' aufhören, und stellt die Mensch gewordene Statue Galatea in den Vordergrund: Sie entzieht sich der Kontrolle ihres Mannes und Schöpfers, und kämpft für ihre Freiheit und die ihrer Tochter. Eine sehr gelungene Darstellung Galateas als selbstbestimmte, mutige und entschlossene Frau.
Die Geschichte hätte für mich gerne noch umfangreicher und ausführlicher sein dürfen – so besticht die Kurzgeschichte aber durch ihre Prägnanz und vor allem der Botschaft, die Madeline Miller darin vermittelt: Jede Geschichte hat zwei Seiten und die weibliche Sicht Millers auf den Mythos rund um Pygmalion und Galatea ist definitiv eine Lektüre wert. Sehr fesselnd und lesenswert!

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Absolut tolle Kurzgeschichte!

Die Illustrationen sind total schön! Die Farben und Motive lassen einen richtig in die Geschichte eintauchen.

Genau wie das Lied des Achill und Circe stellt Madeline Miller eine alte Griechische Sage in neuem Licht dar. Eine starke weibliche Hauptfigur, die sich von ihrem tyrannischen Ehemann nicht länger unterdrücken lässt und sich, auf eine literarisch wundervolle Art und Weise, von ihm befreit.

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Der Pygmalion Mythos neu interpretiert. Zehn Jahre sind vergangen, seit Pygmalion seine in Stein gemeißelte Frau zum Leben erweckte. Nun befindet sich Galatea in eingesperrt in einem Zimmer unter Aufsicht einer Schwester und eines Arztes. Ihre Tochter darf sie nicht sehen, auch den Raum nicht verlassen. Die einzigen Unterbrechungen sind ein widerlicher Tee, den sie unter Aufsicht trinken muss, und der ihr Kopfschmerzen bereitet, und die Besuche ihres Gatten, bei denen sie ihren Schöpfungsmythos nachspielen muss. Doch nun will sie ausbrechen, vor allem für ihre Tochter Paphos, die nicht hinter einer neuerlichen Statue verschwinden soll.

Madeline Miller ist mit Neuerzählungen klassischer Sagen in den vergangenen Jahren aufgefallen und vielfach ausgezeichnet worden. „Galatea“ ist nicht nur wegen der Kürze bemerkenswert anders, der Text unterscheidet sich vor allem dadurch, dass er Leerstellen füllt und die weibliche Sicht schildert, die Ovid in seinen Metamorphosen nicht bietet. Der zauberhafte Pygmalion Mythos erscheint dadurch in einem gänzlich anderen Licht. Ergänzt wird durch Text durch Illustrationen von Thomke Meyer, die der lebendigen Statue auch hier Leben einhauchen.

Aus dem kreativen Schöpfer, der die Götter anfleht, wird ein herrschsüchtiger und gewalttätiger Mann, der Frau und Tochter kontrolliert, einsperrt und von Bildung fernhält. Was er als Schutz deklariert ist ein Beschneiden von Rechten, zu seinen eigenen gehört auch das Verfügen über den Körper seiner Frau, den er bewundert, nachdem er durch allerlei Hämatome wundervolle Farben auf ihn gezeichnet hat.

Was in der Antike als Inbegriff grenzenloser Liebe erschienen sein mag, wirkt unter heutigem Blick wie der Inbegriff häuslicher, männlicher Gewalt in vielerlei Facetten, oft schweigsam geduldet und als übliche Geschlechterverhältnis herabgespielt.

Vor- und Nachwort ordnen die kurze Geschichte gewinnbringend ein und erläutern den unterschiedlichen Deutungskontext, weshalb sie nicht überblättert werden sollten. So kurz die Geschichte und Neuinterpretation des Mythos ist, so stark wirkt sie nach in den Fragen, ob man Ovids Meisterwerk nicht nochmals unter einem anderen Blickwinkel betrachten sollte und ob wir nicht bestimmte Verhaltensweisen damit legitimiert haben, dass wir über Jahrhunderte zweifelhafte Verhältnisse unhinterfragt als große Literatur bewundert haben.

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Das Buch ist ziemlich schwer zu rezensieren, da es eben so kurz ist und nicht wirklich viel Tiefe hat.
Die Geschichte ist sehr spannend und ich hätte liebend gerne noch mehr darüber gelesen.
Die Zeichnungen zwischendurch sind auch super schön und sehr passend.
Für Fans von Madeline Miller ist dieses Büchlein sicherlich sehr interessant und empfehlenswert.
Mir hat es jedoch sehr gut gefallen und hätte es toll gefunden, noch länger die Geschichte zu verfolgen.

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Ich fand dieses Buch, trotz der Tatsache, dass es so kurz ist und nur wenige Seite umfasst, wirklich sehr interessant und lehrreich. Es wirft eine neue Perspektive auf den weiblichen Körper und die Selbstbestimmung. Ich kann die Geschichte wirklich nur weiterempfehlen und bin ganz gespannt auf die beiden Bücher "Ich bin Circe" und "Das Lied des Achill" der gleichnamigen Autorin.

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Eindrucksvoll und zeitgemäß

Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt - ebenso wie die grandiosen und äußerst liebevoll gestalteten Illustrationen – hervorragend zum Inhalt. Die äußere Gestaltung macht es definitiv zu einem hochwertigen Schmuckstück im Bücherregal und einem Genuss für die Augen.
Madeline Miller bietet in dieser Kurzgeschichte eine Neuinterpretation des antiken Pygmalion-Mythos. Der Schreibstil ist einnehmend und sorgt für gute Lesbarkeit, wodurch sich das Büchlein in einem Rutsch durchlesen lässt. Neben Millers eigener Kreation ist auch eine Übersetzung von Ovids Originalmythos samt Vor- und Nachwort zur literarisch-wissenschaftlichen Einordnung enthalten. Besonders das Vorhandensein des ursprünglichen Mythos selbst ist ein willkommenes Detail, weil man so ganz eigene Gedanken über Millers feministische Version der Ereignisse entwerfen und selbstständig Vergleiche ziehen kann.
Galatea erscheint als starke, mutige Frauenfigur und liebende Mutter, die mit Vorbildcharakter um Selbstbestimmung innerhalb der gesellschaftlichen Schranken kämpft. Ganz im Stil der klassischen Mythologie kommt dabei auch die Tragik nicht zu kurz. Die Erzählung besticht somit durch ihre Aktualität und bietet außerdem reichlich Identifikationspotenzial für Leserinnen.
Letztlich handelt es sich um eine gelungene, mitreißende Kurzgeschichte, die zeitgemäß daherkommt und zum Nachdenken anregt, aufgrund der begrenzten Seitenzahl aber eine gewisse Tiefe einbüßt und Emotionen nicht gänzlich erforschen kann. Ein Muss und aufgrund der äußeren Gestaltung vor allem eine wunderschöne Geschenkidee für alle Fans von Madeline Millers Schreibstil, klassischer Mythologie und feministischer Literatur!

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In der Kürze liegt die Würze. Von Madeline Miller hatte ich schon "Circe" gelesen - sowohl auf englisch, als auch auf deutsch. Und ich mochte das Buch sehr. So war ich auf Galatea sehr neugierig, wobei mir anfangs nicht bewusst war, dass es sich hier um eine Kurzgeschichte handelte. Und zwar so richtig kurz. Es erstaunte mich, als ich plötzlich beim letzten Satz ankam und im ersten Moment war ich etwas perplex.

Eine Geschichte muss jedoch nicht lang sein, um Wirkung zu zeigen und ich war sehr beeindruckt, auf welch subtile Weise die Autorin wieder mal Tiefe in die Erzählung brachte. Ich mochte die andere Sichtweise bzw. dass hier die lebendig gewordene Figur einen eigenen Namen erhielt und ihre eigene Geschichte erzählte. Dass der Anfang von Pygmalion weiter ging und eine kluge und selbstbewusste Frau ihr Leben bzw. Schicksal in die eigene Hand nahm. Sensibel, und doch standhaft.

Vorwort und das ebenso ausführliche Nachwort sind eine Bereicherung und regten nochmal extra zum Nachdenken an. Wer kennt schon nicht "My Fair Lady"? Im ersten Moment jedoch hätte ich dies nicht mit dieser Geschichte in Zusammenhang gebracht. Es gefiel mir auch, dass man gleich im Anschluss an die Kurzgeschichte noch "Pygmalion" von Ovid zu lesen bekam. Mit den wunderbaren Illustrationen von Thomke Meyer blätterte ich gerne hin und her und letztendlich las ich das Ganze nochmal.

Ja, das Buch ist kurz gehalten. Dafür in meinen Augen sehr gehaltvoll. Für mich eine Bereicherung im Bücherregal.

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Madeline Miller ist auf jeden Fall ein Begriff für mich, sei es durch Achill oder Circe, aber gelesen habe ich beide noch nicht, obwohl ich die griechische Mythologie liebe und für jedes Buch dankbar bin, dass geschrieben wird, die Geschichte wach hält und noch einigermaßen authentisch ist.
Galatea war also mein 1. Buch, in diesem Fall wahrscheinlich eher Büchlein, von ihr.
Es ist vorneweg keine ausgeklügelte Geschichte, sondern eher eine Auseinandersetzung mit dem Galatea Mythos. Eine Statue, die durch Venus zum Leben erweckt wird, kein Wort spricht, sondern als sexuelles Objekt missbraucht und auch noch als "glücklich und zufrieden" dargestellt wird.
Madeline Miller möchte diese Geschichte der "männlichen Fantasie" nicht so stehen lassen und schenkt Galatea eine Stimme, stellt heraus, dass sie mehr ist, als eine Statue, ein Sexobjekt, das schweigt, sondern Gefühle, eine Stimme hat, dass sie zu sich steht, ihre Tochter liebt und sich nicht herumschubsen lässt. Auch nicht von ihrem "Gatten".
Ich hatte teilweise wirklich Gänsehaut vor Ekel, Pygmalion war einfach super widerlich, wie er sie fetischisiert, sie für alles, für eine eigene Meinung, für ihr Weiblichsein, für ihr Alter, für ihre Unperfektheit, für ihre Stimme bestraft.
Galatea und Madeline zeigen, dass Frauen nicht leise zu sein haben, unauffällig, perfekt, sich für Männern verbiegen, um ihnen alles recht zu machen, nein, sie zeigen, dass wir, wir sein dürfen, wir einander unterstützen müssen, dass Bildung ein Ausweg darstellt, ein Weg nach vorne, um uns unabhängig zu machen, für uns einzustehen.
Es sind zwar nur ein paar Seiten, aber die Message finde ich unglaublich wichtig. Diese Wortgewalt in ihren Worten!
Ich kann es nur empfehlen, 4/5 Sterne aufgrund der Kürze, aber das Vor- und Nachwort haben mir ebenfalls sehr gefallen.

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Kurz und knackig! Das war das erste Buch, was ich von Madeline Miller gelesen habe und garantiert nicht das letzte! Für alle, die sich für die griechische mythologie interessieren eine klare Empfehlung.

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Ein kurzer Text, der aber ziemlichen Eindruck hinterlässt.
Besonders durch das Vorwort der Autorin, wo sie erklärt, wieso sie sich gerade für eine Neuerzählung dieses Klassikers entschieden hat.
Ein wichtiges Thema nicht nur in der Antike, sondern auch und gerade heute.
Themen: Gaslighting, toxische Beziehungen, Unterdrückung von Frauen

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Galatea ist geschaffen worden als Objekt der Begierde, doch hinter ihrer Schönheit verbirgt sich ein messerscharfer Blick auf ihre Mitmenschen und ein wissbegieriger Geist, der nach Freiheit strebt. In dieser Geschichte lässt sie ihre ihr zugewiesene Rolle als passives Schmuckstück hinter sich, um einzufordern, was ihr und allen anderen Frauen zusteht - Unabhängigkeit und Bildung. Ihre Sprache ist klar und treffend, kein Wort ist zu viel und ihre Beobachtungen entlarven den schwachen Charakter ihres herrschsüchtigen Mannes. Ein erfrischendes Buch, einfach wie ein Märchen und doch viel Stoff zum Nachdenken.

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Sehr fesselnde und nachdenklich stimmende Neuinterpretation des altbekannten Mythos'. Meines Erachtens leider zu kurz geraten, da hätte ruhig noch was herausgeholt werden können für ein bisschen mehr Wumms.

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Galatea ist eine Kurzgeschichte mit wunderschönen Illustrationen, in der die Autorin die Sage rund um den Pygmalion-Mythos zu einem neuen (tragischen) Ende bringt. Das Buch ist voller Feminismus, man fiebert mit Galatea mit, die versucht sich gegen ihren Mann & Schöpfer aufzulehnen und ihre Tochter zu beschützen. Mir hat der Ansatz gefallen, dass die zum leben erweckte Skulptur nicht auf romantische Art an ihrem Schöpfer interessiert ist und man es mal aus dieser Perspektive betrachtet. Tragisch und mitreisend! Nur leider etwas zu kurz (hätte gerne länger sein können).

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Schon bevor ich diese Kurzgeschichte begonnen habe, wusste ich einfach dass sie 5 Sterne von mir bekommen würde, denn Madeline Miller enttäuscht einen einfach nie.
Ich habe die Geschichte von Galatea letztes Jahr zum ersten Mal gehört und empfand ein leichtes Unwohlsein beim Lesen. Warum wird die Geschichte immer als eine der positiven Fügungen hervorgehoben? Eins der wenigen "Happy Ends" in der griechischen Mythologie für die Sterblichen? Als ich dann gesehen habe, dass Madeline Miller sich der Geschichte gewidmet hat, wusste ich, dass Galatea ihre wohlverdiente Rache bekommen wird. Und genau dies ist auch geschehen.
Natürlich hätte ich mir gewünscht mehr Zeit mit Galatea zu verbringen, doch auch die wenigen Seiten reichten aus um mich komplett in die Charaktere zu verlieben und mich in ihrer Welt zu verlieren.
Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Meisterwerk von Miller.

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Obwohl es nur eine wirklich kurze Erzählung ist, schafft Madeline Miller hier wieder einmal etliche Gefühle in mir auszulösen. Brutal, einnehmend und einfach großartig! Sie schafft es immer wieder, nahbare Charaktere zu zeichnen, mit denen man gemeinsam leidet, weint und kämpft.
Weiterhin sind die Illustrationen in dem Buch einfach wunderschön, allein dafür werde ich mir das Buch auch nochmal für mein Regal kaufen!

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Madeline Miller schreibt Geschichten die einem im Gedächtnis bleiben!
So auch Galatea. Eine berührende Kurzgeschichte über Mutterliebe und eine Frau die sich nicht in eine Rolle zwingen lässt.
Das Highlight an diesem Buch waren aber ganz klar die Illustrationen, die die Geschichte perfekt untermalt haben.

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Madeline Miller Galatea

Nachdem mich Madeline Miller mit Circe auf Reisen schickte und das Leben des Achill beleuchtet wurde, nun Galatea. So war ich sehr gespannt auf das Leben Galateas, das man ja von Pygmalion her kennt. Dieses Mal kein Roman, eine Erzählung, die mich mitnimmt, in ein Gefängnis hoch oben auf einer Klippe.
Dort Galatea, eine vom Steinmetz Pygmalion geschaffene makellose Statue, die durch Venus zur Frau wird und von Pygmalion geheiratet ein Mädchen gebiert. Doch die furchtbare Eifersucht ihres Gatten wird für sie zur Qual. Und so schmiedet sie einen Plan, ihre Freiheit zu erlangen.
Eine kurze Erzählung, für mich voller Überraschungen. Aber leider viel zu kurz, da ich mehr erwartet hatte. Als Zugabe gibt es im Buch noch die Übersetzung der antiken Erzählung des Ovid. Herausragend sind die Illustrationen von Thomke Meyer.
Madeline Miller hat mich überrascht, es hätten aber auch einige Seiten mehr sein dürfen. Und so warte ich schon auf die neue Idee von ihr.
Ich vergebe 4 Sterne!

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5/5 Sternen

Inhaltlich wird hier die Pygmalion-Geschichte von Ovid als Ansatz genommen, die - ganz typisch für Miller - die Basis für etwas herausragendes bildet.
Wir erleben die Geschichte einer jungen Frau, die als Geschenk der Göttin Venus an einen jungen Mann zum Leben erweckt wurde und durch tragische Wendungen in einer kleinen Hütte eingesperrt ist. Dort bekommt sie nur wenig Besuch, nur von Schwestern und einem Arzt, um für einen vergangenen Fehler bestraft zu werden.

Umsetzung:
Mit brillant scharfen Blick erzählt Miller die Wandlung Galateas und ihr Heranwachsen. Immer wieder bekommen wir erst ausschweifend beschriebene Situationen, nur um dann von der nüchternen Realität und ihrer Grausamkeit eingeholt zu werden. Miller versteht es einfach, den unterschwelligen Zwang des Gatten im Hintergrund zu behalten und ihn wie ein Damoklesschwert über dem Leser hängen zu lassen.

Schreibstil:
Was muss man dazu sagen? Sie schreibt detailliert, ohne sich zu verlieren. Es gibt diesen perfekten Grad zwischen elegant und profan und das holt einen gut ab.

Illustrationen:
Oh Gott, sind die schön geworden. Mir gefällt der Stil, mit den klaren und einfachen Linien wirklich sehr!

Rest:
Mir gefällt es sehr, dass zum „Vergleich“ anschließend noch das Original von Ovid beiliegt, um sich einen erneuten Überblick davon zu machen. Auch das Nachwort greift den Text super auf und regt zum (erneuten) Nachdenken an. Die Interpretation und der Einbezug von Anlehnungen ist gut gemacht. Man hat richtig Spaß dabei.

Insgesamt eine klare Empfehlung für alle, die gerne Miller lesen und sich für die Klassiker interessieren. Ich bin jedes Mal wieder begeistert, wenn ich etwas von ihr lese!

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Brutal, traurig aber auch empowering. Eine tolle Interpretation der mythischen Geschichte der Galatea untermalt mit wunderschönen, ausdrucksstarken Zeichnungen. Miller verzaubert wie gewohnt auch in kürzeren Neuerzählungen.
Gut übersetzt, eine absolute Empfehlung.

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Grausam. Grausam, aber leider nicht unvorstellbar. Was Galatea alles durchmachen muss, wegen der Egozentrik ihres Mannes - widerlich.

Eigentlich ein Gott gegebenes Geschenk, verdonnert dazu sich einem Mann zu beugen, der selbst gerne Gott spielt und sich selbst als den großen Schöpfer ansieht, in der Macht, über sein Eigentum zu richten, wie es ihm beliebt. Ob er sich ihren Freiraum nimmt oder ihren Körper.

Galatea ist nur zu bemitleiden und ihr Mann zu verachten. Welch Emotionen dieses Buch hervorrufen können, hervorragend und gleichzeitig angsteinflößend, wozu Menschen in der Lage sind.

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Mein zweiter Versuch mit Madeline Miller und diesmal hat sie mich wirklich sofort überzeugt, von der ersten Zeile an, bis zum (bitteren) Ende. WOW.

Ich mochte ihren Schreibstil hier total gerne, ihre Details, ihre Interpretation.

Es war so so gut!!!

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Als großer Fan von Retellings habe ich natürlich von Madeline Miller gehört. Zudem wurde mir die Autorin von mehreren anderen Blogger*innen und auch privaten Freund*innen ans Herz gelegt. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ich mich einem Werk der Schriftstellerin widme. Umso gelegener kam mir diese Novelle auf Netgalley, die keine hundert Seiten umspannt. Sie gliedert sich in vier Teile: ein Vorwort der Autorin, ihre Geschichte, ihrer Quelle von Ovid in deutscher Übersetzung und einem interpretierenden Nachwort. Dadurch erhalten wir eine Handlung mehr oder minder viermal erläutert, was… viel ist. Zugegebenermaßen hätte eine Kürzung des ersten und letzten Teils die Veröffentlichung nur noch mehr ihres Umfangs beraubt. Nichtsdestotrotz erschien mir vieles im Nachwort Wiederholung zu sein, wenn auch einige gute Zusätze darin zu lesen waren.

Ovids Metamorphosen habe ich bereits in der Schule gelesen und behandelt. Die Misogynie darin war mir bereits damals bewusst. Madeline Miller bringt sie in ihrem Vorwort, aber auch in der Neuerzählung nachvollziehbar und doch auf verschiedene Weisen zum Ausdruck. Um genau zu sein handelt es sich bei Millers Galatea um keine Wiedererzählung, kein Retelling per se, sondern um eine interpretierende Fortsetzung. Wir lernen unsere Protagonistin erst lange nach den Geschehnissen der ursprünglichen Handlung kennen. Und wir dürfen dennoch wahrnehmen, wie sie in all dieser Zeit und jetzt noch immer leidet.

Diese Geschichte erinnerte mich stark an die von mir geliebte Kurygeschichte The Yellow Wallpaper von Charlotte Perkins Gilman und hat ähnlich eindrückliche Momente. Galateas Schicksal ist erniedrigend, doch sie trägt es mit Fassung und wehrt sich mit bewegendem Mut. In Detailreiche und durch winzige Momente und Dialoge, Erinnerungen und Gedankenstränge verbildlicht uns die Autorin eine lange Zeit der Qual, die unsere Protagonistin nicht mehr ertragen will, noch wird. Ihre äußere, verschriene Schönheit ergänzt nur ihre innere Stärke. Madeline Miller verleiht einer namenlosen und stimmlosen Figur der Antike eine berührende und inspirierende (Hintergrund-) Geschichte und eine unüberhörbare, inspirierende Stimme. Thomke Meyer schenkt uns zudem fabelhafte Illustrationen, die auf die antike Herkunft der Erzählung anspielen, aber auch die beeindruckende Unzähmbarkeit unserer Protagonistin einfängt.


Fazit
Auf nicht einmal einhundert Seiten füllt Madeline Miller eine antike, stimm- und namenlose Figur mit einer unerschütterlichen und bewegenden Stärke. Sie uns Andreas Knabl rollen Ovids Pygmalion-Erzählung aus heutiger Sicht auf und Thomke Meyer verleiht der neuen Auslegung dieser mit traumhaft schönen Illustrationen noch mehr Farbe.

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Wieder einmal eine wundervolle Geschichte von Madeline Miller und eine interessante und kritische Sichtweise auf die "Originalgeschichte". Untermalt durch stimmungsvolle, zauberhafte Illustrationen, die der Geschichte dadurch wirklich nochmal das gewisse Etwas verleihen.

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Es fällt mir nicht leicht, dieses Buch zu rezensieren, denn es ist so ganz anders als das, was ich sonst so lese. Das Streben nach einem eigenständigen Leben ist in der heutigen Zeit für Frauen selbstverständlich, aber noch immer wird es Männer geben, die sich in dieser Geschichte wiederfinden können. Die Statue aus der griechischen Mythologie erhält durch die Worte der Autorin neben einer Stimme vor allem einen Namen und eine Persönlichkeit.

Die Illustrationen sind sehr treffend, durch sie wird das Buch etwas verlängert, denn der eigentliche Text ist schon ziemlich kurz. Dennoch hat mir nichts gefehlt, denn das Wesentliche wurde erzählt. Zudem sind die anderen Teile: das Vorwort der Autorin, eine Übersetzung der Pygmalion-Geschichte von Ovid und ein Nachwort des Philologen Andreas Knabl informativ und tragen zum besseren Verständnis bei; sie runden das Ganze ab. Ich finde es sehr interessant, die Sagenwelt modern zu gestalten und eine Verbindung zur Neuzeit zu schaffen. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen.

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In der Kürze liegt die Würze, und diese kurze, mitreissende Erzählung, gibt einer Frau eine Stimme, die ihr in der eigentlichen Überlieferung nicht vergönnt war, ebenso entreisst sie dem eigentlichen "Helden" diese völlig.
Pygmalions Darstellung ist genauso wie ursprünglich festgehalten, roh und gar lieblos, doch Galatea schafft es auf wenigen Seiten ihr wahres Wesen zu offenbaren, wundervoll, verletzlich, intelligent, gewitzt und willenstark, trotz Unterdrückung ihres Gattens.
So gibt die Autorin die Möglichkeit die Geschichte aus einem völlig anderen Blickwinkel wahrzunehmen. Mir gefiel diese Darstellung ungemein gut, und auch die Zeichnungen des Buches sind von meisterlicher Hand passend ins Buch integriert worden.

Ich bin äußerst angetan, und freue mich sehr darauf dieses Schmuckstück bei erscheinen als Print zu den Vorgängern Millers ins Regal stellen zu dürfen. Ganz großes, sprachliches Kino.

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Der Pygmalion-Mythos neu interpretiert: In dieser Kurzgeschichte lässt Madeline Miller erstmals Galatea zu Wort kommen und ihre Sicht des Mythos erzählen. In Kombination mit den wunderschönen Illustrationen ein tolles Buch für Mythologie-Liebhaber, wenn auch natürlich deutlich kürzer als "Lied des Achill" und "Circe".

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Ich liebe die Bücher von Madeleine Miller - Achill und Circe haben mich bereits absolut begeistern können.
Galatea basiert auf einer Erzählung aus Ovids Metamorphosen. Die Geschichte handelt von dem Bildhauer Pygmalion, der eine wunderschöne weibliche Statue herstellt, die auf seine Bitten von der Göttin Venus zum Leben erweckt wird.
In Ovids Geschichte bekommt die zum Leben erwecken Statue weder einen Namen nicht eine Stimme. Wir wissen nicht, ob sie glücklich mit ihrem Schicksal als Pygmalions Frau ist - genauso wenig erfahren wir etwas über ihre Sehnsüchte und Wünsche.
Ganz anders verhält es sich bei Galatea. Madeleine Miller gibt ihr einen Namen und eine Stimme.
Das Buch erzählt die Geschichte einer Frau, sie sich ihrem Schicksal nicht ergeben möchte, die nach einem Ausweg sucht.
Pygmalion, der in Millers Version nicht beim Namen genannt wird, sondern lediglich als "der Gatte" betitelt wird spiegelt eine männliche Denkweise wieder, die leider die Antike überdauert hat. Überfordert von der weiblichen Unabhängigkeit versucht er, den für ihn idealen Zustand seiner Statue, auch im Leben seiner nunmehr erwachten menschlichen Frau zu konservieren. Er unterdrückt und demütigt Galatea uns schließlich sperrt er sie ein.
Doch Galatea wehrt sich - sie wehrt sich, um uns zu verdeutlichen, dass sie als junge Frau keineswegs angepasst und unterwürfig sein muss, dass sie mit einem positiven Verhältnis zu ihrem Körper und dessen Veränderungen durchs Leben geht, dass sie anderen Frauen gegenüber solidarisch lebt und dass sie sich um Bildung und in weiterer Folge um Unabhängigkeit bemüht.
Eine riesige Leseempfehlung - Madeleine Miller schafft es auch auf wenigen Seiten mich zu berühren und großartige Geschichten mit einer starken Frauenfigur zu erzählen.

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Was für großartige, kurzweilige Unterhaltung!
Ich bin begeistert! Eine ausführliche Rezension folgt zum Erscheinungstermin.

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Ich gehe an jedes Buch von Madeline Miller mit ziemlich hohen Erwartungen ran und wurde bisher noch nicht enttäuscht. In Galatea wird die Geschichte um die von Marmor zum Leben erweckte Galatea und die toxische Beziehung in der sie gefangen ist, neu erzählt. Aus den nicht sehr frauenfreundlichen Erzählungen von Ovid und Philostephanos schafft Miller eine, teils doch etwas heftige, Geschichte über die Liebe wenn sie zu gierig wird aber auch die Liebe einer Mutter für ihr Kind.

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Madeline Miller hat mich schon mit "Ich bin Circe" begeistert. Hier nun als Kurzgeschichte "Galatea". Ich Erzählstil aus Sicht der Ftauen begeistert mich.

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Der Dichter Ovid schrieb in seinen "Metamorphosen" von dem Bildhauer Pygmalion, der sich eine perfekte Frau aus Stein erschuf. Eine Göttin erhörte seine Gebete und hauchte der Statue Leben ein, sodass sie Pygmalions Frau werden und ihm ein Kind schenken konnte. In der Geschichte des antiken Dichters hatte Pygmalions selbst geschaffene Frau nicht einmal einen Namen. Madeline Miller hat ihr einen gegeben: Galatea. Und nicht nur das, sie hat den Blickwinkel der Erzählung verändert: hier ist es nicht mehr Pygmalion, dessen Begierden und Wünsche im Vordergrund stehen, es ist Galatea, die sich weiter entwickelt hat. Einst war sie aus Stein, dann wurde sie Ehefrau und Mutter. Sie hat sich verändert, sehr zum Missfallen ihres Mannes, der sie ursprünglich schuf, weil ihn die "verkommenen" Frauen seiner Zeit abstießen und er sich eine reine und perfekte Gattin wünschte. Es ist nur eine teilweise illustrierte Kurzgeschichte, aber Madeline Miller trifft mit ihr einen Nerv und macht eine namenlose, objektifizierte Frau zur Heldin ihrer eigenen Geschichte.

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Es ist immer eine Freude Madeline Millers Bücher zu lesen!!! Inspiriert von Ovids Geschichte, Pygmalion, erhalten dank Miller eine weibliche Sicht der Story, die dich sofort in ihr Bann zieht & wünschen lässt das Buch hätte mehr Seiten...

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Das erste Wort, das mir nach Beenden der Geschichte, einfiel, war: Wow!

Pygmalion-Mythos, Bildhauerei, Göttlichkeiten, Antike - ich meine, das klingt jetzt nicht sehr spannend (für den geübten Thriller-Leser wie mich). Was mir hier jedoch auf round about 40 Seiten serviert wurde, war mehr als nur 'ne positive Überraschung. I'm hooked!

Hier geht's nämlich nicht nur um oben genannte Punkte, vielmehr wurden diese neu erzählt, mit aktuellen Themen wie Feminismus und Sexismus kombiniert, um dem Ganzen darüber hinaus noch einen völlig eigenwilligen Stempel aufzudrücken. Würde man mich fragen, womit ich GALATEA vergleiche, könnte ich die Frage nicht beantworten. Ich habe noch nie zuvor eine solch fabelhafte Erzählung genießen dürfen. Es ist erstaunlich, wie viel Ausdruck und Kraft in so wenige Seiten gelegt werden können. Das schaffen selbst die wirklich tiefgreifenden ErzählerInnen nicht immer, obwohl sie bedeutend mehr Platz zur Verfügung haben.

Ziemlich beeindruckend - Hauptprotagonistin und Storyline gleichermaßen.

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Leider sehr kurz, aber dafür inhaltlich schwergewichtig. Die Weitererzählung von Ovids "Pygmalion" aus Sicht der zum Leben erweckten Statue räumt auf mit der männlich verklärten Vorstellung einer Romanze. Fesselnd und aufwühlend, einfach eine Wucht!
Die schönen Illustrationen von Thomke Meyer runden die Erzählung ab. Außerdem enthalten sind ein Vorwort der Autorin, die Originalgeschichte von Ovid und eine Interpretation zu beiden Texten im Kontext zueinander von Andreas Knabl.

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Das war kurz und knackig! Sehr schöne stimmungsvolle Illustrationen und die Erklärungen haben mir gut gefallen. So könnte es wirklich ausgegangen sein, keine Frau kann so leben. Für Madeline Miller Fans ein absolutes Muss!

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Bei Galatea handelt es sich um eine Kurzgeschichte von Madeleine Miller in ihrem gewohnten griechischem Setting. Trotz der Kürze lässt sich eine Menge zu dieser Geschichte sagen, denn die Autorin hat es geschafft, eine so alte Geschichte ganz neu aufzusetzen, indem sie ihr einen feministischen Touch gibt. Die Geschichte in drei Wörtern würde ich beschreiben als: Grausam, emotional, bewegend. Denn die Geschichte und das Ende von Galatea stimmt nachdenklich und schafft es, eine alte Geschichte angemessen zu kritisieren und in einen modernen Kontext setzt. Für zwischendurch ist es eine wundervolle Geschichte, die bildet und trotzdem spannend ist. Auch das Vorwort der Autorin und den Original Text dazu fand ich sehr gut.

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Kurz und doch sofort packend. Millers zauberhaft bildhafter Schreibstil transportierte mich sofort in Galateas beengte Welt und die ganzseitigen Illustrationen unterstützen die Wirkung.

Die Geschichte selbst ist nur wenige Seiten lang, aber das Buch enthält noch die Vorlage zu Millers Version von Galatea - Ovids Text aus den Metamorphosen - und eine Interpretation der Geschichte, die interessante Punkte aufzeigt. Ein schöner Kurzausflug in dass antike Griechenland.

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Wieder eine schöne kleine Eisele-Ausgabe. Die Geschichte könnte ruhig etwas länger sein, doch wenn man den Anhang liest, versteht man, dass genug gesagt wurde, um die Thematik des Buches rüber zu bringen.

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Eine kurze Neuerzählung der Geschichte von Galatea und Pygmalion:
Es ist zwar nur wenige Seiten kurz aber absolut lesenwert und lässt einen danach noch stundenlang grübeln. In dieser feministischen Nacherzählung bekommt Galatea endlich etwas Gerechtigkeit. Die Autorin hebt die Gräueltaten Pygmalions dadurch hervor, die Geschichte aus Galateas Sicht zu erzählen und - im Gegensatz zum Original - gibt sie ihr eine Stimme. Interessant fand ich auch dass im Original Galatea nicht mal einen Namen hatte und nur "die Frau " genannt wird, währendessen hier Pygmalion nur als "der Gemahl" genannt wird. Diese paar Seiten zeigen die ganze Brutalität der männlichen Bessenheit in einem trockenen schon fast banalen Stil..

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Es ist immer wieder faszinierend wie Madeline Miller bekannte und viel besprochene Mythen/Legenden mit einem neuen Blickwinkel beleuchtet. Und gleichzeitig ist es beängstigend wie nah sie damit der heutigen Realität vieler Frauen kommt. Auch mit Galatea hat sie dies wieder erreicht. Eine wunderbar, intensive Geschichte!

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Wieder eine geniale Idee von Madeline Miller, die griechische Sagenwelt neu zu erzählen.
Wie man im Nachwort auch erfährt war der Pygmalionmythos über Jahrhunderte ausschließlich männlich erzählt worden und bietet sich für eine Neuinterpretation an.
Leider ist die Geschichte selber SEHR kurz geworden, ich hätte mehr davon lesen können ;D
Die Ausstattung des Buches ist sehr schön, mit Vorwort, Originalsage und Nachwort (wobei letzteres eigentlich alles nur nochmal erzählt, was selbsterklärend ist?). Auch die Bilder sind sehr schön.
An sich also eine tolle Geschichte, tolle Illustrationen und Ausstattung, aber Preis und "Menge" des Buches, das man bekommt stehen in einem etwas verzerrten Verhältnis.

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Bei dieser Kurzgeschichte handelt es sich um eine Auseinandersetzung mit dem Galatea Mythos. Eine Statue, die durch Venus zum Leben erweckt wird, aber nicht sprechen kann. Sie wird sexuelles Objekt missbraucht und nach außen hin als "glücklich und zufrieden" dargestellt.
Madeline Miller möchte diese Geschichte der "männlichen Fantasie" nicht so stehen lassen und schenkt Galatea eine Stimme. Es stellt sich heraus, dass sie mehr ist, als eine Statue, ein Sexobjekt, das schweigt, sondern Gefühle, eine Stimme hat, dass sie zu sich steht, ihre Tochter liebt und sich nicht herumschubsen lässt. Auch nicht von ihrem "Gatten".
Ich hatte zwischendurch Gänsehaut. Pygmalion war schlimm. Wie er Galatea fetischisiert, sie für alles, für eine eigene Meinung, für ihr Weiblichsein, für ihr Alter, für ihre Unperfektheit, für ihre Stimme bestraft.
Galatea und Madeline zeigen, dass Frauen nicht leise zu sein haben, unauffällig, perfekt, sich für Männern verbiegen, um ihnen alles recht zu machen, nein, sie zeigen, dass wir, wir sein dürfen, wir einander unterstützen müssen, dass Bildung ein Ausweg darstellt, ein Weg nach vorne, um uns unabhängig zu machen, für uns einzustehen.
Es sind zwar nur ein paar Seiten, aber die Message finde ich unglaublich wichtig. Diese Wortgewalt in ihren Worten!

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Madeline Miller hat schon mit den Werken Circe und das Lied des Achill bewiesen, dass Mythen und Legenden neu erzählt werden können und dabei nichts von ihrem früheren Reiz verlieren müssen, um sich heutigen, feministischeren Normen anzupassen.

Bei dem neuesten Buch Galatea widmet sich Madeline Miller einer Geschichte von Ovid über Pygmalion und seine Statue.
Für alle, die die Geschichte nicht kennen hier eine kurze Zusammenfassung:
Pygmalion ist Bildhauer und erschafft eine Statue einer Frau, die ganz seinen Wünschen entspricht. Er verliebt sich und bittet Venus an, die Statue lebendig zu machen. Sein Wunsch wird erfüllt und aus dieser Vereinigung entsteht eine Tochter: Pahos.

Die Geschichte ist in jedem Satz Misogyn.

Madeline Miller spinnt die Geschichte weiter. Wie würde Pygmalion mit der -nun lebendigen- Statue weiter umgehen? Was würde weiter passieren?
Der erste wichtigste Schritt hierzu: die Statue braucht einen Namen. Galatea soll es sein und mit dem Namen wird aus der Statue ein Mensch mit Gedanken, Gefühlen und Wünschen.

Das Buch ist sehr schmal und doch wirkt die Geschichte bei mir noch lange nach.

Neben der Geschichte von Madeline Miller ist das Band wunderschön Illustriert von Thomke Meyer und enthält auch den Originalmythos von Ovid und ein Nachwort des Philologen Andreas Knabl. Andreas Knabl arbeitet dabei nochmal die wichtigsten Punkte aus der Erzählung von Miller und dem Mythos von Ovid raus und setzt alles in einen heutigen (feministischeren) Kontext.
Übersetzt wurde alles von Ursula C. Sturm

Alles in allem ist das Buch absolut lesenswert. Aber hier nochmal einige Triggerwarnungen:
Tod, Gewalt, Misogynie, R@pe, suizid.

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Sie Ist zwar kurz, aber dafür wirkt die Geschichte von Galatea lange nach. Beeindruckende Nacherzählung eines Mythos, in dem eine Frau die Hauptrolle spielt, aber ihre Perspektive nicht mitgedacht wurde.

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Galatea war für mich das erste Buch von Madeline Miller und ich verstehe auf jeden Fall, warum ihre Bücher gehyped werden.
Mit 80 Seiten ist die Story relativ kurz und somit konnte ich keine wirkliche Bindung zu den Charakteren aufbauen. Trotzdem haben mir diese recht gut gefallen und da ich griechische Mythologie liebe, fand ich die Umsetzung sehr interessant.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, genauso wie die wunderschönen Illustrationen. Ich fand jede der ca 80 Seiten wirklich spannend und hatte es innerhalb von einer Stunde durch.
Gerade als Fan von Mythologie sollte man sich das Buch auf jeden Fall mal angucken. Tolle Umsetzung zu diesem Mythos, allerdings hätte ich es mir etwas länger und ausführlicher gewünscht, deswegen nur 4 Sterne von 5.

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Ich bin begeistert-sowohl von Madeline Millers feministischen und modernen Neuinterpretation des Pygmalion-Mythos als auch von den schönen Illustrationen Thomke Meyers. Insgesamt ein passendes Gesamtwerk, von dem es von mir aus auch gerne mehr hätte geben können. Galatea als Figur finde ich wirklich spannend.

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Ich war ziemlich skeptisch zu Anfang- 80 Seiten, eine Erzählung. Normalerweise bin ich nicht so der Kurzgeschichten Fan, um ehrlich zu sein konnte mich noch keine überzeugen bisher. Da ich bisher vom Eisele Verlag jedoch überhaupt noch nie enttäuscht wurde und Madeline Miller inzwischen ja auch bereits ein Begriff ist wollte ich dem ganzen eine Chance geben.
Positiv hervorzuheben sind die wirklich wunderschönen Illustrationen. Sie passen einfach hervorragend zur Erzählung und auch farblich zum Setting, in dem die Erzählung spielt. Das war also auf jeden Fall schonmal ein großer Pluspunkt.
Nun zum Inhalt selbst. Im Vorwort erläuterte die Autorin ihre Herangehensweise und auch ein wenig Hintergrund, der zum Schreiben der Erzählung führte. Das half mir sehr, denn obgleich ich bei der Vorlage (Ovids Metamorphosen) kein unbeschriebenes Blatt bin, ist es doch schon viele Jahre her seit ich mich im Rahmen des Lateinunterrichtes mit dem Pygmalion- Thema befasst hatte. Für jemanden der die Geschichte überhaupt nicht kennt ist das Vorwort also noch wichtiger.
Ich gebe zu dass ich mir damals keine tiefergehenden Gedanken zu der Geschichte machte. Aus heutiger Perspektive finde ich die Idee der Autorin, der eigentlich namenlosen Statue einen Namen und sogar eine Persönlichkeit zu geben ungemein spannend. Der feministische Ansatz hat mich elektrisiert und ließ mich ständig 'stimmt eigentlich...' denken. Was hätte die Frau, die von der Venus zum Leben erweckt wurde eigentlich über die Besessenheit und Kontrollsucht ihres Gatten gedacht? Wie hätte die andere Seite ausgesehen? Hier bekommen wir die entsprechende Antwort. Galatea besitzt nun einen eigenen Willen, eigene Ziele und Absichten.
Mir war es entschieden zu kurz. Ich hätte Galateas Geschichte und Gedanken sehr gerne einen ganzen Roman lang beigewohnt. So bleibt die Erzählung kurz und knackig, bringt Dinge auf den Punkt und wird durch die herrlichen Illustrationen nochmal ein ordentliches Stück aufgewertet. Ich liebte jedes Wort.
Worauf ich persönlich hätte verzichten können war das Nachwort in epischer Breite, das im Grunde nocheinmal die ganze Erzählung aufrollte und nochmal so lang war wie die Erzählung selbst. Ich mag es lieber, zum Denken angeregt und dann in Ruhe gelassen zu werden, ohne zu hören, wie ich etwas zu interpretieren habe.
Mein Fazit: Die erste Erzählung die mich überzeugen konnte. Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Blick behalten und ebenso den Eisele Verlag, von dessen Qualität ich einfach nur begeistert bin. Das Nachwort sollte mMn künftig etwas kürzer ausfallen. Ich betrachte die Erzählung gepaart mit den Illustrationen als wundervoll gelungenes Gesamtkunstwerk.

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Eine erfrischende und interessante Interpretation der Frau aus Marmor, die zu Leben erweckt wurde. Das Mythos kenne ich seit ich klein bin und damals dachte ich, dass es eine tolle Liebesgeschichte mit Happy End war. Nun schafft es Madeline Miller in nur wenigen Seiten die Kehrseite der Medaille zu zeigen. Die Autorin weiß einfach wie man griechische Mythen erzählen muss und schafft es auch hier eine zutiefst interessante, eindringliche und emotionale Geschichte um eine Randfigur zu kreieren.

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Schöne Illustrationen, interessante neue Interpretation der mythologischen Überlieferung. Vor allem, das die weibliche Seite hier einen Namen und eine Stimme bekommt. Für mich persönlich aber insgesamt doch zu wenig und zu kurz.

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Madeline Miller nimmt sich nach Circe und Achill nun dem Pygmalion-Mythos an – das Original von Ovid ist ebenfalls in diesem Buch enthalten. Pygmalion schuf eine Frauenstatue, in die er sich verliebte, die zum Leben erwachte und ihm sogar eine Tochter schenkte. Die Kurzgeschichte „Galatea“ ist aus Sicht dieser Frau erzählt und führt Ovids Verse fort.

Während bei Ovid der Mann im Mittelpunkt steht, und die Frau nicht mal einen Namen hat, ist es bei Miller umgekehrt. Zudem ist die Harmonie zwischen den beiden längst zerbrochen. Galatea hat das Leben an Pygmalions Seite nicht ertragen, und auch das Bedürfnis, ihre Tochter zu schützen. Doch nun ist sie gefangen, wird unter Drogen gesetzt und „darf“ hin und wieder seinen Besuch ertragen. Die Autorin lässt Galatea selbst erzählen – eindringlich und berührend.

Lesenswert sind auch das Vorwort der Autorin sowie das Nachwort von Andreas Knabl, das zusätzliche Informationen bietet. Schön und zur Geschichte passend sind die dezent farbigen Illustrationen von Thomke Meyer.

Auch wenn hier „nur“ eine Kurzgeschichte erzählt wird, lohnt sich das Lesen, nicht nur für Fans der Autorin, unbedingt. Die Boni werten das Buch zusätzlich auf.

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Wundervoll illustriert und voller Feminismus - ein Muss für Liebhaber der schönen Künste und griechischer Mythologie.

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Nach Achilles und Circe nimmt sich Miller nun den Pygmalion-Mythos vor. Während bei Ovid die Männer-Perspektive zählt und die Frau nicht mal einen Namen erhält, ist es bei Miller genau umgekehrt. Die Geschichte wird aus der Sicht der Frau erzählt, die Ovids Verse fortführt. Eindringlich und berührend.

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Im war überrascht, wie dünn das Buch ist, da man von der Autorin meist größere Schinken kennt, doch mit Galatea beweist sie, dass die Qualität eines Textes nicht von seiner Masse abhängt.
Ihr Blickwinkel ist modern, sie lässt den im Orginal namentlich genannten Pygmalion namenlos erscheinen und aller Fokus liegt auf der gealterten Galatea. Auf ihrem Leid und ihrer inneren, aber auch äußeren Gefangenschaft.
Ein unglaublich starkes Werk mit einem überraschendem Ende.
Mir gefiel, dass der Text von Ovid ebenfalls abgedruckt war, ebenso wie das ausführliche Nachwort.

Ein fantastisches Werk!

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🌸 REZENSION 🌸

𝔾𝕒𝕝𝕒𝕥𝕖𝕒 von MADELEINE MILLER

"Ein Gefängnis hoch oben auf einer Klippe. Darin eine Frau, die Tag und Nacht von Ärzten und Schwestern überwacht wird. Ein Mann, der sie immer wieder besucht. Wenn er kommt, erstarrt sie zu Stein – und wird unter seinen Händen wieder lebendig. In dieser Erzählung führt Madeline Miller den berühmten Mythos von Pygmalion fort: Der Bildhauer erschafft eine Statue, die so makellos ist, dass er sich in sie verliebt: Galatea. Die Göttin Venus erhört seine Gebete und erweckt Galatea zum Leben. Sie gebiert eine Tochter und ist zunächst glücklich in der Ehe mit Pygmalion – doch als sie beginnt, ihren eigenen Willen zu haben, und die Kontrollversuche und Eifersucht ihres Gatten nicht mehr ertragen kann, ereilt sie ein grausames Schicksal. Galatea will Freiheit. Sie schmiedet einen Plan. Und kalt und hart wie Stein setzt sie ihn um."

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Der Autorin ist es gelungen, mit ihrer Fortsetzung des Pygmalion eine faszinierende, feministische Sicht einzunehmen, indem sie der Galatea, ursprünglich namenlos, eine Stimme verlieh. Die antifeministische Haltung des Ausgangstextes ist erschreckend, hier wurde allerhand Aufklärungsarbeit geleistet. Die Kürze des Textes ist bedauerlich, eine Neuerzählung des Ursprungstextes aus Galateas Sicht nach Claudia Liebbrands Methode "Als Frau lesen" wäre ein willkommener Zusatz. Zudem ist Galatea eine Protagonistin, über die man gern mehr erfahren würde.
Das Motiv der schönen Toten, besonders erforscht von Elisabeth Bronfen, wird auf imposante Weise aufgegriffen. Sofern man die Vorgeschichte nicht kennt, empfehle ich, diese zuerst zu lesen. Sie findet sich als Anhang im Buch.
Besonders hervorzuheben sind die wunderschönen Zeichnungen, die dem Buch das gewisse Etwas geben und durch die der stolze Preis gerechtfertigt werden könnte. Insgesamt eine Empfehlung für all diejenigen, die sich mit feministischer Aufklärungsarbeit, v. a. an antiken Texten, beschäftigen und all die, die einen modernen, sensibilisierten Blick auf den Pygmaliontext werfen möchten. Die Lektüre überzeugte mich, in Kürze auch zu den anderen beiden Nacherzählungen Madeleine Millers zu greifen, Achill und Circe.

1 Stern Abzug für das Preis-Umfang-Verhältnis.

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"Galatea" von Madeline Miller spukt mir nun schon seit ein paar Tagen im Kopf herum. Seit ich die Geschichte beendet habe denke ich immer wieder zurück und werde sie definitiv bald noch einmal lesen.

Mir gefällt besonders gut, dass Madeline Millers Geschichte dort beginnt, wo Ovids "Pygmalion" aufhört. Die Illustrationen sind sehr schön und bereichern das Leseerlebnis. Während dem Lesen wuchs meine Neugierde auf die Geschichte "Pygmalion" immer mehr und ich habe mich sehr gefreut, dass die Geschichte zum Schluss im Buch abgedruckt wurde. Sie hinterließ mich mit einer Gänsehaut, vor allem mit "Galatea" im Hinterkopf!

Ich finde schade, dass die Geschichte so kurz ist und wir dadurch eher wenig Einblick in die Figuren bekommen. Gerne hätte ich mehr Zeit in dieser Welt verbracht. Das ist aber ziemlich mein einziger Kritikpunkt. Ich werde das Buch unbedingt weiterempfehlen!

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Mir wurde ein Rezensionsexemplar von NetGalley und dem Eisele Verlag zur Verfügung gestellt. Dadurch wurde meine Meinung nicht beeinträchtigt.

In 'Galatea' von der Autorin Madeline Miller wird man auf einen kurzen, rasanten Trip in die griechische Mythologie mitgenommen. Die ursprünglich rein aus der Sicht des Mannes geschriebene Geschichte des Pygmalion wird von Miller neu aus der Sicht der Frau inszeniert. Dabei geht es um eine aus einer Statue durch Vernus' Segen "geborene" Frau namens Galatea, die vom Bildhauer hauptsächlich als Lustobjekt missbraucht wird. Doch die Zukunft ihrer beider Tochter Paphos, lässt Galatea dieses Schicksal nicht akzeptieren.

Ich wurde unter anderem von der Geschichte überrascht, da mir nicht bewusst war, wie kurz diese eigentlich sein würde. Die wenigen Seiten beginnen mit einer kurzen Einleitung der Autorin selbst, die einen Einblick gibt, wie sich die Geschichte für sie entwickelt hat. Dabei geht sie auch auf den Unterschied zu ihren längeren Romanen ein, die mit vielen verschiedenen historischen Quellen untermauert sind und mehr nacherzählen als interpretieren. Hier wurde sich auf eine einzige Quelle (Ovids "Metamorphosen") bezogen und eine komplett unbekannte Seite der Geschichte aus Sicht von Miller beleuchtet.
Nach der relativ kurzen Erzählung folgt noch der Text der benutzten Quelle und eine längeres Nachwort von Andreas Knabl, welches nochmal eine Interpretation der Quelle und Millers Ausführung darstellt.

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Auch wenn sie natürlich nicht so tiefgehend war wie der Roman 'Circe', der mich mehr von Miller lesen lassen wollte, konnte die Erzählung mich überzeugen. Die Verfasserin schafft es den Leser schnell in der Geschichte um die von ihr benannte Galatea einzufangen. Man erfährt rasch ihr Schicksal und erlebt mit ihr Tage, in denen sie, vermeintlich um ihre Gesundheit besorgt, an einem einsamen Ort festgehalten wird. Man erfährt den Hintergrund, wie Galatea entstanden ist und die brutale Behandlung, die sie seitdem durch "ihren Schöpfer" erdulden muss. Ich habe mit ihr mitgelitten und den Bildhauer verflucht und am Ende den bitteren Sieg gefeiert, den sie vielleicht nicht für sich, aber für ein anderes Mädchen erringen konnte.

Die Erzählung selbst wurde mit schönen, eleganten und luftigen Illustrationen von Thomke Meyer untermalt, die ich sehr passend und atmosphärisch empfand und die Erzählung wunderschön ergänzt haben.

Für Fans der Bücher von Madeline Miller ist dieses kurze Eintauchen in eine Erzählung aus der griechischen Mythologie auf alle Fälle empfehlenswert!
Ansonsten bietet die Geschichte eben nur ein sehr kurzes Lesevergnügen. Sie kann aber bestimmt auch als kleiner Einstieg oder Ergänzung zur Beschäftigung mit diesem Zweig der griechischen Mythologie dienen.

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Miller erzählt die Sage um Pygmalion nicht neu, sondern führt sie fort: die Erzählung endet nicht mit der Eheschließung und der Geburt des Tochter Paphos wie bei Ovid, sondern schließt sich daran an. Die im Mythos namenlose Statue bekommt hier einen Namen: Miller macht sie Hauptfigur und entthront damit Pygmalion.

Galatea, gr. Die Milchweiße, ist die zum Leben erweckte Statue des Pygmalion, die sich dieser aus Elfenbein bzw. Stein erschaffen hatte. Sie ist in einer Ehe gefangen, in der sie ausschließlich durch den Blick ihres Mannes lebt, der ihr Schöpfer ist und daher alle Rechte an ihr, ihrem Körper und ihrem Leben beansprucht. Galatea bricht aus, sie flieht, wird gefangen und in einer Hütte interniert; ihr Verhalten wird als dermaßen außergewöhnlich betrachtet, dass es als krankhaft bezeichnet wird, sie wird also von Ärzten und Krankenschwestern „umsorgt“, immer nach den Wünschen ihres Schöpfers. Ein täglicher Tee lähmt ihren Kopf und ihre Zunge; sie wird also täglich neu in den erwünschten Zustand der Gedankenlosigkeit und Stummheit versetzt.
Mit einer List gelingt ihr dennoch die Flucht. Eine merkwürdige Szene: Galatea läuft weg, Pygmalion ihr hinterher, sie lockt ihn ins Meer. Galatea ist in der griechischen Mythologie eine der vielen Töchter des Meeresgottes Nereus, sie ist eine Nymphe des Meeres. Galatea lockt Pygmalion also in ihren ursprünglichen Lebensbereich und befreit damit ihre Tochter.

Miller setzt hier im Unterschied zur Ovid-Sage einen hänzlich anderen Schwerpunkt: die Frau steht im Mittelpunkt und hat einen Namen, während der Mann, Pygmalion, namenlos bleibt. Eine originelle, feministische Sichtweise des Mythos!

Ein sprachlich geschmeidiges Buch, allerdings stören die wiederholten Wendungen „und vögelte mich“ – auf der anderen Seite rücken diese ganz und gar ungriechischen Wendungen den Text über die Jahrhunderte an den heutigen Leser heran.

Vorwort, Nachwort und auch der Abdruck der Ovid-Sage erklären Text und Vorlage mehr als hinreichend; hier wäre weniger mehr gewesen und hätte es dem Leser ermöglicht, eigene Entdeckungen zu machen.

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Madeline Miller schreibt wie keine andere! Galatea ist leider nur eine Novelle aber dennoch genau so umwerfend und prägend wie ihre längeren Romane. Unbedingt lesen!

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Die Altphilologin und Historikerin Madeleine Miller hat mit zwei Neuinterpretati-onen antiker griechischer Mythen für Furore gesorgt: dem Roman über Circe, die rebellische Zauberin aus der Odyssee („Ich bin Circe“), und mit der Liebesge-schichte zwischen Achilles und Patroklos („Das Lied des Achill“).
Im schmalen Band „Galatea“ – einer Erzählung mit Illustrationen von Thomke Meyer – greift sie auf eine Geschichte aus den Metamorphosen des römischen Dichters Ovid zurück. Der Künstler Pygmalion erschafft eine Statue der für ihn idealen Frau – Galatea -, die dann von der Göttin Venus zum Leben erweckt wird. Madeleine Miller schreibt diese kurze Geschichte einer Verwandlung neu, indem sie Galatea ihre Stimme verleiht: Als Frau darf sie sich nicht entwickeln, nicht selbstbestimmt auftreten. Auch nach vielen Jahren Ehe und Mutterschaft muss sie für den kontrollsüchtigen Pygmalion immer wieder in die Rolle der milchweißen Unschuld schlüpfen. Eigenständige Gedanken, eigene Gefühle und Bedürfnisse werden ihr nicht zugestanden. Auch die Veränderungen des weibli-chen Körpers empfindet ihr „Schöpfer“ als Affront und persönliche Kränkung. Nachdem sie sich ihrem engen Korsett einmal widersetzt hat, wird sie als „krank“ abgestempelt und weggesperrt. Doch Galatea ist längst über die ihr einst zugeschriebene Bestimmung als fügsames Frauchen eines angstbesetzten, neurotischen Machos hinausgewachsen. Der Ausweg, den sie für sich und ihre Tochter findet, ist überraschend, unvorhersehbar – und von kühler Härte.
Wer die beiden Vorgängerromane gelesen hat, wird vieles von den wichtigen Themen der Autorin auch in diesem schmalen Buch wiederfinden. „Göttlich-antiker Feminismus” – so lautete schon ein Kommentar zum Buch über Circe und auf „Galatea“ trifft es umso mehr zu. Für mich war die kurze Erzählung eine interessante Lektüre, wie eine Art „Gruß aus der Küche“, der sicher Lust macht, sich die beiden anderen Romane noch einmal vorzunehmen.

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Galatea ist eine Frau, die Tag und Nacht von Ärzten und Schwestern bewacht wird. Besuch bekommt sie nur von ihrem Gatten, der sie immer wieder zwingt ein bestimmtes Ritual mit ihm durchzuführen, bevor sie Sex haben. Eines Tages beschließt Galatea gegen all die Gewalt vorzugehen und ihre Tochter zu schützen...

Diese Geschichte lehnt sich an die griechische Sage des Bildhauers Pygmalion an, der die Frauen auf seiner Insel ableht und daraufhin eine Statue erschafft. Er verliebt sich in diese steinerne Frau und wünscht sich sie würde lebendig werden. Venus gewährt ihm diesen Wunsch. Diese Sage ist rein aus der Sicht des Mannes erzählt und wie die Frauenstatue denkt, die erweckt wird, erfährt man darin nicht. Die Autorin widmet sich nun der Sicht dieser Frauenstatue und wie es nach der "Erweckung" für sie weiter ging...

Das Buch ist in drei Teile untergliedert, ein Vorwort der Autorin indem sie beschreibt wie frauenverachtend diese Sage mitunter auf einen wirkt/wirken kann. Der zweite Teil ist die Erzählung um Galatea und im Anschluss findet sich noch ein Nachwort von Andreas Knabl.

Ich fand diese kleine Geschichte sehr interessant zu lesen, da sie eben einmal eine ganz andere Sicht auf die griechische Sage gezeigt hat und mal die Frau zu Wort kam und nicht nur als Objekt für den Mann gilt. Der Schreibstil war leicht zu lesen und da es eine Kurzgeschichte ist wird man förmlich in die Geschichte "reingeworfen".

Fazit: Interessante kleine Geschichte aus Sicht einer Frau.

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Ein wunderschön gestaltetes Buch und eine tolle Geschichte. Ich bin ein großer Fan der Autorin und dieser Titel ist auf jeden Fall ein Schmuckstück!

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Eine Erzählung, die nachdenklich macht. Miller lässt Galatea mit klaren Worten erzählen, wie sie sich fühlt und wie sie denkt. Unterstützt wird es mit beeindrucken Illustrationen.

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Madeline Miller ist wahrscheinlich die interessanteste Neuinterpretin der antiken Legenden.
Ihre Grundlagen sind dabei nicht "am Rande gehört" sondern von den alten Dramen und Aufzeichnungen inspiriert, welche zusammengesetzt und in flüssigem Text verbunden werden.
Das Vorwort von Galatea verrät jedoch, dass diese Sichtweise sehr nah an einem einzigen Werk - den Metamorphosen - gehalten ist. Dadurch ist die Interpretation von Galateas Gefühlsleben natürlich komplett dem Rezipienten überlassen, wodurch sehr viele Freiheiten für den Autor entstehen.

Miller hat Galatea in eine düstere 11-Jährige Version versetzt. Nach einem Fluchtversuch, unter Vortäuschung einer Krankheit eingesperrt, verbringt sie ihre Tage in einsam, ab und an unterbrochen von den rein sexuell ausgelegten Besuchen ihres Mannes. Währenddessen entsinnt sie einen Fluchtplan um Ihre Tochter noch einmal zu sehen und ihrem Gefängnis zu entfliehen.

Alles in allem wieder sehr einfühlsam geschrieben und schlüssig, Miller hat in der Tat eine sanfte Art den aufkeimenden Widerstand schriftlich zu bannen. Die Illustrationen sind in einem art nouveau Stil gehalten und unterstreichen prägnante Merkmale der Geschichte. Auch die Übersetzung aus dem Ovoidischen Original, um abgleichen zu können welche Gestaltungsmerkmale entlehnt sind, passt gut in dieses Büchlein. Was mir dagegen nicht gefallen hat ist das Nachwort, welches fast einen Drittel des Buchs umfasst und im Groben und Ganzen das Vorwort der Autorin nochmal wiederholt. Könnte weggelassen werden, da es Leser über mehr Inhalt täuscht und nichts zur Geschichte beiträgt, die die Autorin ersann, somit fehl am Platz.

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Der Bildhauer Pygmalion erschafft eine makellose Frauenskulptur und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass die Skulptur zum Leben erwacht. Als die Göttin Venus diesen Wunsch erfüllt, erblickt Galatea das Licht der Welt und wird zu Pygmalions Frau und Mutter seiner Tochter.
Doch ist es auch das, was Galatea wünscht und kann sie so glücklich werden?

Die meisten Menschen dürften zumindest rudimentär die Sage von Pygmalion kennen, egal ob in der wohl bekanntesten Fassung von Ovid oder abgewandelt bei Shaw, dessen Londoner Blumenmädchen schließlich Vorbild für das Musical 'My fair Lady' wurde.
Bei all diesen Versionen kommt meist zu kurz, wie das weibliche Wesen eigentlich die Verwandlung findet, der sie unterworfen wird.
Diese Lücke füllt nun Madeline Miller mit ihrer Erzählung 'Galatea', die aus der Sicht der Frau erzählt wird.
Bei Miller ist Galatea schon seit Jahren am Leben und wurde von Pygmalion weggesperrt, weil sie sich nicht mehr seinem Willen beugen will.
Die Autorin macht schnell klar, dass sie keine romantische Liebesgeschichte erzählt, sondern dass es bei ihr um vielfältigen Missbrauch geht, dem Galatea unterworfen ist.
Sie lebt ein völlig fremd bestimmtes Leben und ist damit natürlich nicht zufrieden.
Auch weil sie Angst um ihre Tochter hat, die nicht zur Schule gehen darf und in Galateas Augen auf ein ähnliches Schicksal in Abhängigkeit zusteuert wie sie selbst.
Die Erzählung wirkt sehr deprimierend und auch das Ende, das Galatea zumindest zum Teil bringt, was sie sich wünscht, konnte mich damit nicht versöhnen.
Vielleicht auch, weil mir nur allzu bewusst ist, dass es unglaublich viele Frauen und Mädchen überall auf der Welt gibt, die kein selbst bestimmtes Leben führen dürfen und weil ich gerade nicht das Gefühl habe, dass das eine rückläufige Entwicklung ist. Eher im Gegenteil. Viele würden Frauen wieder zu Menschen zweiter Klasse und dem Mann untertan machen und das finde ich unglaublich erschreckend.
Umso wichtiger finde ich Madeline Millers Erzählung von Galatea, die gekonnt den ursprünglichen Blickwinkel ändert und den Leser dazu auffordert, sich in die andere Hauptfigur der bekannten Sage hineinzuversetzen.
Wunderbar unterstützt wird die Erzählung durch die gelungenen Illustrationen von Thomke Meyer, die ich leider nur in schwarz-weiß genießen konnte, die mir aber auch so gut gefallen haben.
Insgesamt habe ich 'Galatea' wirklich gern gelesen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass Madeleine Miller ein wenig ausführlicher von dieser spannenden Figur und ihrem Schicksal erzählt und sich nicht ganz so kurz fasst wie Ovid.

Neben einem Vorwort der Autorin und der Sage nach Ovid, ist noch ein Nachwort des Philologen Andreas Knabl enthalten, das ich sehr interessant und lesenswert fand.
Trotzdem musste ich zugegebenermaßen schmunzeln, dass diese feministische Erzählung von einem Mann erklärt und eingeordnet wird.

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Auch Galatea hat mich wieder auf's neue begeistert.
Madeline Miller ist einfach eine Meisterin wenn es darum geht, die griechische Mythologie einmal neu zu entdecken.
Der Schreibstil ist flüssig und man kann sehr gut in die Geschichte eintauchen, auch wenn es eine Kurzgeschichte ist!

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Eine tolle Idee und großartige Umsetzung. Leider viel zu kurz für meinen Geschmack. Es wird nur leider schwer das Buch für den Preis zu verkaufen.

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Die neu interpretierte Erzählung ist Madeleine Miller sehr gut gelungen. Sie hat aus weiblicher Sicht die Mythologie neu geschrieben, und doch behält die Handlung im Kern ihren Inhalt. Allein der Charakter wird zum feministischen und selbstbestimmten gewendet.
Auch sehr gut gelungen finde ich die Illustrationen auf den Seiten, sie bilden die Figuren mit den jeweiligen Gefühlen ab.

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Galathea ist nicht das erste Buch der Autorin welches ich gelesen habe.
Der Schreibstil war sofort wieder zuerkennen und macht dieses besondere der Autorin aus.
Aufgrund der Kürze des Buches scheint es fast unmöglich eine Rezension zu verfassen die mehr beinhaltet als hat mir gut oder nicht gut gefallen. :)
Kurzum ich mochte die Geschichte, in der die von Pygmalion mit seinen Händen und Werkzeugen erschaffenen Frau, durch die göttliche Fügung der Venus zum Leben erweckt wird.
Wir begleiten die lebende "Steinfigur" mit all Ihren Höhen und Tiefen und Ihrer Gedankenwelt.

Das Bauch hätte gerne noch 200 Seiten länger sein können.

Als "Pausensnack" durchaus zu empfehlen

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Danke an NetGalley und den Eisele Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Galatea von Madeline Miller ist eine Kurzgeschichte. Etwa 40 Seiten hat die eigentliche Geschichte, dann folgt noch die "originale" Geschichte von Ovid.
Denn wie von der Autorin gewohnt, nimmt sie Geschichten der Mythologie und interpretiert sie neu, meist feministisch.
Hier widmet Miller sich der Geschichte des Pygmalion, ein Bildhauer, der sich in seine Schöpfung verliebt, weil er sie so schön findet. Diese Statue nennt er Galatea, und die Göttin Venus lässt sie lebendig werden, sodass eine Tochter gezeugt werden kann. Ovid erzählt die Geschichte natürlich nur aus Sicht von Pygmalion, aber Miller gibt einen möglichen Einblick in die Gedankenwelt Galateas. Sie gibt einer Statue, die als Lustobjekt für einen Mann geschaffen wurde, eine Stimme, und stellt sich die Frage: Was will Galatea? Sicherlich nicht angeschaut und angefasst werden, wie Pygmalion es sich für sie vorgestellt hat.
Ich fand es einen spannenden, wenn auch kurzen Einblick, und diese neue Perspektive hat mich sehr zum Nachdenken angeregt.
Die deutsche Ausgabe ist mit wunderschönen Illustrationen bestückt, die das Leseerlebnis bereichern.
Ob diese Geschichte allerdings 20 Euro wert ist...? Dafür finde ich es zu knapp.

Ich gebe 4 Sterne.

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Galatea ist eine gelungene Neuinterpretation der antiken Geschichte um Pygmalion und gibt der erschaffenen Frau endlich eine Stimme. Ich bin bereits großer Fan von Madeline Millers bisherigen Büchern und auch diesmal hat der Schreibstil und die Handlung mich wieder gefangen genommen und wird mich nicht so bald loslassen. Das Buch habe ich schnell durchgelesen, aber es regt sehr zum Nachdenken an und wirkt auch danach noch lange nach. Mir hat auch gefallen, dass der Originaltext von Ovid angehängt war und man den direkten Vergleich ziehen konnte.

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Es hat mir gut gefallen! Teils war der Stil etwas schwergängig, aber sonst ganz gut! Es ist eine interessante und auch spannende Interpretation, an der mir vor allem die feministischen Ansätze gefallen haben.

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This novella is amazing. I personally ain‘t that knowledgeable when it comes to greek mythology but I still loved this. I also adored Madeline‘s comment before the actual novella started on how she interpreted the story of pygmalion especially since I didn‘t know about the myth and let me tell you that pygmalion was a fucking asshole..the way he talked about women in that myth is insane. The novella is a quick and short read but that doesn‘t mean it isn‘t good. It‘s a story I‘ll probably think about a lot. Also this was my first ever book from Madeline Miller and I love her writing style, I can not wait to read her other books.

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Da ich schon Circe gerne gelesen habe, war für mich klar, dass ich auch Galatea lesen würde. Hier spinnt Miller die Geschichte Ovids über Pygmalion und seine Statue logisch und unter feministischen Gesichtspunkten weiter.

Dies ist besonders spannend, da die Orginalgeschichte vor Misogynie nur so strotzt. In dieser erschafft sich Pygmalion mit seiner Statue eine perfekte Frau und bietet dann die Göttin Venus sie zum Leben zu erwecken.

Miller stellt nun die Frage wie würde es danach weitergehen? Das Ganze ist aus der Sicht der Statue, die hier den Namen Galatea erhält, geschrieben. Abgerundet wird die Geschichte durch die schönen Illustrationen von Thomke Meyer.

Das Buch ist sehr kurz und doch wirkt die Geschichte bei mir noch lange nach.

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"Galatea" ist eine kurze Erzählung verfasst von Madeline Miller und erscheint im Eisele Verlag am 19.10.2022. Das Buch hat 80 Seiten udn wurde exklusiv von Thomke Meyer illustriert. Übersetzt ins Deutsche wurde die Geschichte von Ursula C. Sturm.
Madeline Miller setzt mit ihrer Geschichte nach dem Ende des Pygmalion-Mythos an. Galatea, die zum Leben erwachte Statue ist schon verheiratet und hat eine Tochter zur Welt gebracht. Nun wird sie gefangen gehalten, weil sie ihren eigenen Willen entwickelt hat, und ständig von Ärzten und Schwestern bewacht und nur zwischendurch von ihrem Mann besucht, dessen Willen sie sich andauernd beugen muss.
Die Illustrationen von Thomke Meyer sind das absolute Highlight des Buches. Sie sind wunderschön gestaltet und passen immer wunderbar zu der soeben gelesenen Textstelle. Sie sind alle individuell und anders gestaltet. Manchmal sieht man eine ganze Figur, manchmal nur einzelne Details einer Szene, die das Gelesene unfassbar schön unterstützen.
Leider ist diese neue Geschichte von Madeline Miller sehr kurz gehalten, regt aber genauso wie ihre anderen Romane zum Nachdenken und Grübeln an. Galatea ist eine sehr spannende Figur und obwohl man mitten ihre Geschichte hineingeworfen wird, kann man durch den leicht zu lesenden und direkten Schreibstil sehr gut mir ihr mitfühlen. Viele des kleinen Szenen waren sehr erschreckend und kaum fassbar.
Besonders gut gefallen hat mir, dass der Text zusätzlich durch ein Vorwort von der Autorin selbst und ein Nachwort über den Pygmalion-Mythos ergänzt wurde. Dadurch konnte ich Millers Schreibprozess und auch die Geschichtslage und den Text an sich besser nachvollziehen und einordnen.
Zusammenfassend kann ich festhalten, dass es sich bei "Galatea" um eine spannende und nachdenkliche kurze Geschichte über Feminismus, die Beziehung zwischen Mann und Frau und den Hang zum Perfektionismus handelt. Empfehlenswert ist die Geschichte auf jeden Fall für jeden Madeline Miller Fan und alle, die sich für die griechische Mythologie interessieren.

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Eine tolle kurze Neuerzählung eines griechischen Mythos. Wie gewohnt schreibt die Autorin literarisch und wunderschön. Die Illustrationen sind toll und es ist sehr interessant den Originaltext im Vergleich zu haben.

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Pygmalion ist ein Bildhauer aus der griechischen Mythologie, dessen Geschichte einst von Ovid erzählt wurde. Pygmalion wünscht sich die perfekte Frau, erschafft sie aus Marmor und die Göttin Venus höchstselbst erhört sein Flehen und erweckt die namenlose Schöne zum Leben. Madeline Miller gibt in ihrer kurzen Erzählung dieser Schöhnheit einen Namen und ersinnt eine Geschichte nach der Geschichte.

Ich liebe Kurt Tucholskys Satz " Und darum wird beim Happy End, im Film gewöhnlich abjeblendt ". Treffender könnte man den Inhalt der Geschichte nicht beschreiben, denn die Autorin erzählt, was passiert sein könnte, nachdem Pygmalion seine perfekte Frau bekommen hat und wie diese sich nun bei der ganzen Sache fühlt, auf ein Podest gestellt, idealisiert und dazu verdammt, die Perfektion in Person zu sein.

Die Autorin betreibt hier ein sehr interessantes Gedankenspiel und hinterfragt gleichzeitig das idealisierte Frauenbild, das bei vielen Männern bis heute vorherrscht. So sollen sie Reinheit und Unschuld verkörpern, gleichzeitig aber ihrem Gatten vollumfänglich zur "Verfügung" stehen und wenn sie dem Ideal nicht mehr entsprechen, ist es dem Mann freigestellt über ihr weiteres Schicksal zu verfügen.

Die kurze Erzählung ist natürlich Fiktion und jetzt sicher auch keine Weltliteratur, aber sie bietet viel Raum für die Interpretation eines klassischen Werkes und regt natürlich zum Nachdenken an, über das Frauenbild der Antike, aber auch der Moderne.

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Die Neuinterpretation des Pygmäleon Mythos setzt mit Galatea die Frau in den Mittelpunkt.
Galatea war aus Stein und wurde nur zum Leben erweckt um ihrem Schöpfer Freude zu bereiten.
Galatea wird missbraucht und eingesperrt. Sie fügt sich zum Schein um ihre Tochter zu schützen.
Aber sie möchte Gerechtigkeit und Freiheit für sich und ihre Tochter.

Eine starke Frauengeschichte, stimmig, gut geschrieben.
Leider sehr kurz. Kaum kennt man Galatea ist die Geschichte auch schon vorbei

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Ein kurzes aber sehr eindrucksvolles Buch. Allen, die Latein in der Schule hatten, werden Ovid und seine Metamorphosen ein Begriff sein. Die Autorin hat diesen 2000 Jahre alten Text auf eine eindrucksvolle Weise modernisiert und aktuelle Thematiken mit der antiken Erzählung verwoben. Die Idee, die Lücke in der Pygmalion-Erzählung zu füllen finde ich genial, besonders mit dem Hintergrund der Gedanken der Autorin, den diese im Vorwort liefert. Auch dass eine Übersetzung von Ovids Text dabei ist, gefällt mir sehr gut. Vielleicht ist dies ja eine Chance, mehr junge Leute für solch alte Texte zu begeistern und dazu anzuregen, sich selbst Gedanken dazu zu machen.
Ein sehr gelungenes Buch, das die Begeisterung für die Antike weckt und neue Denkansätze fördert!

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unfassbar genial! Obwohl doch sehr kurz hat Madeline Miller es geschafft, einem Galateas Geschichte wirklich nahe zu bringen, einen mitfiebern zu lassen und wirklich mit ihr mitzufühlen.

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Eine schöne, atmosphärische, (sehr) kleine Erzählung in die man als Leser schnell reinfindet, und macht heiß auf mehr Lesestoff von Madeleine Miller. Die Illustrationen tragen ihr Restliches bei. Nächstes Mal gerne wieder ein Roman!

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Madeline Miller hat erneut die metaphorische Feder geschwungen und sich dieses Mal der Neuerzählung des Pygmalion-Mythos von Ovid gewidmet. Wie man es von ihr gewohnt ist, hat sie eine ganz andere als die klassische Sichtweise gewählt.
Aber kurz zum Verständnis:
Pygmalion ist ein Bildhauer, der sich in seine eigene Schöpfung verliebt: eine Statue, die er so lebensecht wie nur möglich darstellt. Um seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt zu bekommen, eine Ehefrau, die so sei wie seine Statue, betet Pygmalion zur Liebesgöttin Venus. Diese erfüllt ihm den Wunsch auf besondere Weise und macht die steinerne Statue zu einer lebendigen Frau.
Hier endet der Mythos und Madeline Miller übernimmt. Wieder wählt sie wie bereits bei "Ich bin Circe" eine feministische Erzählweise. Sie erzählt den Mythos aus der Sicht von Galatea, die bei Ovid keinen Namen trug, weiter. Wie fühlt sich eine Frau, die nur als Lustobjekt erschaffen wurde? Die ausschließlich ihrem Gemahl dient, folgsam und jederzeit für seine Lust und seine Launen zur Verfügung stehen muss? Sie erzählt eindringlich und direkt aus Galateas Gefühls-und Gedankenwelt.
Diese Perspektive hat mir sehr gefallen und mich zum Nachdenken angeregt. Der Mythos stammt aus der Antike und wirkt auch noch heute, nicht zuletzt Dank Millers Interpretation, modern. Die Erzählung ist sehr kurz, allerdings ist in diesen Zeilen auch alles gesagt was gesagt werden muss.

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Kurz und knapp, aber ein absoluter Genuss zum Lesen!

Die tragische Geschichte von Galatea hat mich sofort in ihren Bann gezogen und mich nicht eher losgelassen, bis ich das Ende erreichte. Madeline Miller beschrieb die Figur so griffig, dass man sich direkt in Galatea hineinfühlen kann und hoffe, dass sie ihrem Schicksal entgehen kann.

Ein weiterer Pluspunkt sind die wunderschönen Illustrationen.

Ich werde diese kleine Erzählung sehr gerne weiterempfehlen!

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In dieser kurzen Erzählung von knapp 30 Seiten wird die Lebens- und Leidens-Geschichte der von der Göttin Venus zum Leben erwachten Marmor-Statue namens 'Galatea' abgehandelt. Ursprünglich stammt die Geschichte aus Ovids Metamorphosen, in denen besagte Statue jedoch weder Namen noch Entscheidungsfreiheit bekam sondern als die 'makellos schöne, perfekte Frau, die ihrem Mann willens ist' dargestellt wird. Madeline Miller verleiht dieser namenlosen Figur endlich einen Namen, eine eigene Stimme und lässt uns an den Metamorphosen ihres Lebens teilhaben.

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Diese Kurzgeschichte knüpft an die großartigen und fesselnd geschriebenen Romane über antike Protagonisten der griechischen Mythologie an. Pygmalion liebt seine aus Stein erschaffene und von Aphrodite zum Leben erweckte Frau Galatea. Doch beruht diese Liebe auf Gegenseitigkeit und verfolgt Galatea nicht ganz andere Pläne mit ihrem geschenkten Leben? Unterstützt wird die Erzählung von ausdrucksstarken, detaillierten und toll gestalteten Illustrationen, die mich sehr angesprochen haben. Für alle Fans von Madeline Miller und der antiken Mythenwelt ein absolutes Muss und ein kreative und tolle Geschenkidee.

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Eine sehr schöne, leider auch sehr kurze, Erzählung mit wundervollen Zeichnungen, die die Geschichte noch näher bringen.
Absolut zu empfehlen für Fans von griechischer Mythologie und Madeline Miller!

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Als ich mich dazu entschieden habe, „Galatea“ von Madeline Miller zu lesen, hatte ich keine Ahnung, wer denn Galatea ist. Aber ich wusste, wer Madeline Miller ist – eine großartige Autorin, die Personen und Themen griechischer bzw. römischer Mythologie aufgreift, um diese u.a. aus einem feministischen Blickwinkel neu zu bearbeiten.
Und das hat sie auch bei „Galatea“ getan. Galatea, die schönste Frau der Welt, geschaffen vom Bildhauer Pygmalion und nach dessen inständigen Gebeten von der Göttin Venus zum Leben erweckt. Wo der Mythos endet, beginnt Madeline Millers Erzählung. Sie erzählt die Geschichte einer weiblichen Selbstermächtigung. Die im Mythos namenlose Frau bekommt nun nicht nur einen Namen, sondern auch eine Stimme. Was sie zu erzählen hat, ist grausam und erniedrigend. Doch Galatea ist nun nicht mehr nur Objekt männlicher Projektion, sondern wird zum Subjekt ihres eigenen Lebens.
Ich liebe Madeline Millers Schreibstil und die Psychologisierung ihrer Figuren. So konnte mich auch „Galatea“ berühren. Die Bilder der Illustratorin Thomke Meyer veranschaulichen die kurze Geschichte und auch die Interpretation des Philologen Andreas Knabl im Nachwort trägt zu einem tieferen Verständnis der Erzählung bei.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Ein feministischer Blick auf die Sage um Galatea und Pygmalion. Wieder einmal fasziniert Miller mit einer Neuinterpretationen der griechischen Mythologie. Diesmal geht es jedoch nicht um historisch-überlieferte Fakten und Eckdaten, sondern um die potenzielle Zukunft der Figuren, in Form einer Kurzgeschichte mit wunderschöner Illustration.
Auch ist es diesmal kein Roman, sondern eine Kurzgeschichte, die sich, durch ihre künstlerische Aufmachung, als gutes Geschenk für Liebhaber der Autorin eignet.

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Galatea von Madeline Miller gibt Menschen, die sich nicht so gut mit griechischer Mythologie auskennen, sich aber gern einmal damit befassen wollen, einen interessanten und vor allem gut lesbaren Text an die Hand. Gelungen fand ich auch den Einbezug der alten Originalübersetzung von Ovid, um einen Vergleich herzustellen. Diese hat nämlich nicht nur ausschließlich den 'male gaze', sondern ist auch noch genauso kompliziert lesbar, wie man sich myth.Texte eben vorstellt. Ich finde, Madeline Miller hat dem Text ihre eigene Note gegeben, die nicht nur aus feministischer Sicht, unbedingt lesenswert ist, sondern auch Menschen für griechische Mythologie begeistern könnte. Unbedingt anschließen sollte man dann ihre längeren Romane Achill und Circe, wenn nicht bereits bekannt.

Galatea ist ein Appetithappen, kurz und knackig, auf den Punkt und leicht bekömmlich ;) Die Illustrationen fand ich eine schöne Ergänzung fürs Auge. Leider leider ging die Lesezeit deutlich zu schnell vorbei!

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In „Galatea“ führt Madeline Miller den Mythos rund um Pygmalion und seine zum Leben erwachte Statue weiter. Allerdings ist die Perspektive, aus der die Geschichte spielt, anders als im Mythos, nicht die von Pygmalion, sondern aus der Sicht seiner Frau, die hier auch einen Namen hat: Galatea.
Galatea lebt eingesperrt in ihrem Zimmer und ständig bewacht von Ärzten und Schwestern, ihre Tochter darf sie nicht mehr sehen und jedes Mal, wenn ihr Mann sie besuchen kommt, muss sie den Moment nachspielen, in dem sie zum Leben erweckt wurde.
Durch diese andere Perspektive wirkt das Ende der Erzählung um Pygmalion nicht wie ein glückliches, sondern eher wie ein sehr schreckliches für Galatea.
Es war wirklich faszinierend, wie die Autorin es schafft, die bereits vorhandene Legende durchs Fortführen plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen zu lassen. Dabei ist es wirklich schön, Galatea und ihre Gedanken zu verfolgen und ihre Entwicklung zu beobachten.
Vor allem auch durch die zusätzlichen Erklärungen am Ende, erschafft sie so eine sehr feministische Geschichte, die zum Nachdenken anregt und so viele Themen beinhaltet, trotz ihrer Kürze.

Aber vor allem, dass das Buch so kurz war, fand ich sehr schade. Sehr gerne hätte ich Galatea noch länger begleitet, wäre noch tiefer eingestiegen und hätte noch mehr zu ihrer Person, ihren Gedanken und Gefühlen erfahren.
So war es leider viel zu schnell vorbei, aber vielleicht ist es für manche genau das Richtige so. Eine kurze Idee zum feministischen Ende eines kurzen Mythos, die so keine Möglichkeit hat, langweilig zu werden.

Nicht unerwähnt bleiben, dürfen auch die wunderschönen Illustrationen im Buch zwischendrin. Sie waren alle immer sehr passend zur aktuellen Handlung, hatten ein einheitliches Konzept und haben das Lesen wirklich versüßt.

Insgesamt eine große Empfehlung, besonders für alle, die sich mit Mythologie und/oder Feminismus beschäftigen.

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Ein kurzes aber gutes und vor allem auch tiefgründiges Buch. Auch wenn die Geschichte vermeintlich ausgedacht und eine sehr lange Zeit her ist, lassen sich Parallelen der Patriarchalen Unterdrückung, wie wir sie auch noch heutzutage kennen, Wiedererkennen. Madeleine Miller schafft es aber auch mal wieder schön und mit bewusst eingesetzten Worten die Leser*innen in das Buch hineinzuziehen. Auch die Übersetzung fand ich an den meisten Stellen echt gut, außer dass mir manche vulgären Begriffe etwas „unpassend“ erschienen… das ist aber meine eigene Meinung und empfinden wenn es zu Sprache kommt.

Insgesamt ist es ein schönes, kurzes und feministisches Buch, was ich allen Madeleine Miller und griechische Mythologie Fans empfehlen würde (:

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Die Geschichte ist eine Adaption des Pygmalion-Mythos, in dem sich der Schöpfer in seine eigene Kunst verliebt. Galatea war ursprünglich eine Statue, die der Schöpfer zum Leben erweckt hat, um sie heiraten zu können. Doch leider hat diese Geschichte kein Happy End. Galatea wird von ihrem Mann missbraucht und muss fliehen. ||

Das Buch ist super kurz und trotzdem hat es mich richtig mitgenommen. Für Ihren Mann ist sie als Mensch nie gut genug und nie schön genug. Es tut richtig weh zu erfahren was er mit ihr und ihrer Tochter macht, bis sie es einfach nicht mehr aushält.
Ich glaube, man kann hier inhaltlich unglaublich viel für sich herausziehen als nur Infos zur Mythologie. 🏛️

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Während man bei "Das Lied des Achill" und "Ich bin Circe" als Leser viel Zeit hatte, um mit den Figuren vertraut zu werden, lernen wir die zum Leben erwachte Statue Galatea auf wenigen Seiten kennen. Zwischen einem Vorwort, einem ausführlichen Nachwort und dem ursprünglichen Pygmalion-Mythos nach Ovid füllt die eigentliche Geschichte von Madeline Miller hier kaum die Hälfte des Buchs aus. Das ist aber keineswegs schlecht, denn mit wenigen Worten bietet "Galatea" viel Raum zum Nachdenken.

Streng genommen hat Madeline Miller keine Neuinterpretation, sondern eine Fortsetzung des – je nach Auslegung – offenen Pygmalion-Mythos geschrieben. Zehn Jahre nach ihrer unfreiwilligen Erweckung ist Galatea noch immer Spielball und Lustobjekt ihres Erschaffers, der sie nach einem Fluchtversuch gefangenhält. Pygmalion ist hier genau der drängende, besitzergreifende Romantiker, der in viel zu vielen anderen Liebesromanen und -fiilmen als beherzt und leidenschaftlich dargestellt wird. Dass seine Geliebte sich nur auf ihn einlässt, weil er ihr keine andere Wahl lässt, kann und will er selbst nicht verstehen. Für ihn ist Galatea ein Objekt, bestenfalls eine Gabe der Götter als Belohnung für sein Talent. Dieses ungleiche Verhältnis und den zurückgehaltenen Unwillen seitens Galatea stellt Madeline Miller perfekt dar. Ihre Sprache ist dabei wenig beschönigend, sondern zurückhaltend und reserviert.

Neben einer bedrückenden und zugleich befreienden Geschichte bietet "Galatea" durch das Thema natürlich auch ein paar gute Anreize, um das noch in viel zu weiter Ferne liegende Ziel der Gleichberechtigung näherrücken zu lassen. Denn auch wenn sich vieles getan hat, werden Frauen auch "in unserem Kulturkreis", wie es so unschön-rechtfertigend oft heißt, noch immer viel zu häufig auf Äußerlichkeiten reduziert, daran gemessen und gegeneinander aufgewogen. Darum hoffe ich, dass "Galatea" trotz der Kürze genauso großen Anklang findet wie die vorangegangenen Bücher von Madeline Miller.

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In Madeline Millers Galatea wird die Geschichte von Pygmalion neu aufgegriffen. Dieses Mal wird aber aus der Sicht der zum Leben erweckten Statue erzählt.
Für eine Geschichte von der Länge war ich beeindruckt, wie sehr ich mich in Galatea einfühlen konnte. Ich denke viele Menschen können sich in dem einen oder anderen Gedanken von ihr wiederfinden. Mir wird die Geschichte sicher noch länger im Kopf bleiben.
Die Illustrationen in dieser Ausgabe untermalen die Emotionen Galateas wunderbar. Mit nur drei Farben in verschiedenen Abstufungen sind die Bilder schlicht gehalten, man sieht aber immer in Galateas Blick, was sie bewegt.
Meiner Meinung nach hätte man aber das Nachwort weglassen können, da es mir nicht viele neue Einsichten gebracht hat. Man sollte sich zumindest Zeit zwischen der Geschichte und dem Nachwort nehmen und das Ganze erstmal auf sich wirken lassen.

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Galatea von Madeline Miller ist eine Adaption des Pygmalion Mythos und beleuchtet diesen aus der weiblichen Perspektive. Ich liebe solche Perspektiven auf die Mythologie und die Autorin ist eine Meistern darin und das hat sich auch in diesem Werk gezeigt. Allerdings war ich gerade in der Geschichte drinnen, als es auch schon wieder zu Ende war, da das Buch nur sehr wenige Seiten hat und die Länge einer Kurzgeschichte oder Novelle gleicht.
 
Zu der Geschichte gibt es noch eine Vielzahl an Illustrationen von Thomke Meyer und diese waren wunderschön und haben das Buch zusätzlich aufgewertet.
 
Außerdem bekommt man einige Hintergründe zum Pygmalion Mythos im Vorwort der Autorin selbst sowie in einem Nachwort von Andreas Knabl. Zusätzlich findet man sogar eine Übersetzung der Ovid-Metamorphose, die diesen Mythos begründet hat. Diese Informationen sind sehr akademisch, aber ich finde, dass man auch einen Eindruck der Geschichte gewinnen kann, wenn man das Buch einfach nur in seiner Freizeit liest, ohne sich großartig damit zu beschäftigen.
 
Insgesamt ist Galatea ein gelungenes Werk und alle Mythologieliebhaber sollten es sich unbedingt anschauen. Ich wünschte nur die Erzählung wäre etwas länger. 4 Sterne.
 
(Vielen Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar.)

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natürlich eine sehr kurze Lektüre, trotzdem schön erzählt und wunderbar illustriert, als ein schönes, etwas besonderes Geschenk gut zu vermitteln.

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Da ich die Romane " Song of Archill" und " Circe" mit Begeisterung las, war ich neugierig und gespannt auf ihr neues Buch.
Die Handlung Madeline Millers kurzer Erzählung befasst sich mit eine toxischen Beziehung. Eine Geschichte des körperlichen und geistigen Missbrauch. Dazu stehen die wunderschönen Illustrationen im starken Kontrast. Sowie oft in vielen dieser Beziehungen, trügt der äußeren Schein. Durch die Illustrationen die traurige,schwermütige,aber auch mutige Erzählung eine besondere Posie. Ich mag es aber trotzdem lieber, wenn Madeline Miller längere Romane schreibt,dann entfaltet sich die Posie der mythischen Geschichten von selbst
Der zweite Teil des Buches besteht aus der originalen mythischen Sage und hilft Millers Geschichte einzuordnen.
Das Nachwort war aus diesem Grunde nicht mehr notwendig, da ich zu den gleichen Schlüssen kam

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Madeline Miller "Galatea", übersetzt von Ursula C. Sturm, illustriert von Thomke Meyer und mit einem Nachwort von Andreas Knabl

In seinem Werk "Metamorphosen" erzählt der Dichter Ovid die Sage von dem Bildhauer Pygmalion, der sich in eine von ihm erschaffene weibliche Statue verliebt, weil diese im Gegensatz zu einer echten Frau absolut perfekt ist. Die Liebesgöttin Venus erweckt die Statue schließlich zum Leben, so dass Pygmalion sie heiraten und ein Kind mit ihr zeugen kann. Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Oder etwa doch nicht?
Madeline Miller gibt der namenlosen Statue und später Frau aus Ovids Werk nicht nur ihren Namen -Galatea- sondern auch eine eigene Geschichte, sie gibt der schweigenden Frau an Pygmalions Seite eine Stimme.

Anders als in ihren Romanen "Ich bin Circe" und "Das Lied des Achill" erzählt Madeline Miller keinen antike Sage nach, sondern lässt ihrer Fantasie auf Basis von Ovids Original freien Lauf. Mit ihrer Erzählung über Galateas Sehnsucht nach Selbstbestimmung und Freiheit verschiebt Miller den Fokus: Sie rückt die weibliche Figur ins Rampenlicht und erzählt aus weiblicher Perspektive die Geschichte einer eigenständigen Frau, die nicht nur schmückendes Beiwerk an der Seite eines Mannes sein möchte, nicht in der ihr von Männern zugedachten passiven Rolle verbleibt sondern aktiv agiert - mit allen Konsequenzen.

Millers feministische Perspektive auf eine von einem Mann im wahrsten Sinne des Wortes nach seinen Wünschen erschaffene Frau ist das Herzstück des schmalen, aber besonderen Bändchens. Ergänzt wird Galateas Erzählung von einem Vorwort von Miller selbst, sowie der deutschen Übersetzung der Pygmalion-Sage aus Ovids Metamorphosen und einem einordnenden Nachwort von Andreas Knabl. Zusammen genommen wird damit ein vielschichtiges Leseerlebnis geboten, das beim lohnenswerten zweiten Lesen noch an Verständnis und Tiefe gewinnt. Das tröstet auch ein wenig darüber hinweg, dass diese Erzählung -in Millers eigenen Worten- kein Roman sondern nur ein Appetithäppchen sei.

Nicht weniger begeistert haben mich die wunderschönen Illustrationen von Thomke Meyer. Schon allein wegen dieser werde ich mir noch die Printausgabe von "Galatea" zulegen.

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Bei diesem Buch ist der Spruch "In der Kürze liegt die Würze" Programm. Eine kurze Erzählung basierend auf einem Ausschnitt aus Ovids "Metarmorphosen". Ein Bildhauer im antiken Zypern ist angewidert von den Frauen der Insel, die alle sich der Prostitution hingegeben habe. Daraufhin erschafft eine Frauenstatue nach seinen Idealen. Mit der Zeit verliebt er sich in sein Werk und betet zu der Göttin Venus, diese Statue zum Leben zu erwecken, welche ihm seinen Wunsch erfüllt. Die Frau und der Bildhauer heiraten und schon bald gebährt sie eine Tochter. Madeline Miller setzt 10 Jahre nach dieser Geschichte an. Dabei lässt sie Galatea ihre eigene Stimme finden und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Die Illustrationen machen dieses Büchlein zu einem ganz besonderen Geschenk.

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„Galatea“ von Madeline Miller ist eine kurzweilige Erzählung und gibt einen Einblick, wie es nach Ovids Pygmalion weitergehen könnte - ein alternatives Ende aus Sicht der von Pygmalion erschaffenen Statue, die durch Venus zum Leben erweckt wird - Galatea. Es handelt sich hierbei also nicht um eine Neuinterpretation des griechischen Klassikers.

Miller schafft es, auf wenigen Seiten eine starke Frau zu präsentieren, die sich nichts mehr als Freiheit für sich und ihre Tochter Paphos wünscht. Galatea, die von Pygmalion als „Lustobjekt“ erschaffen wurde, da ihm alle Frauen zu verdorben waren, sieht sich selbst als Frau und nicht als Statue. Man erhält sensible Einblicke in ihre Gedanken und ihren starken Willen und Wunsch, ihrer Tochter ein besseres Leben zu bieten.

Begleitet wird Galateas Reise mit Illustrationen von Thomke Meyer. Diese sind einfach wunderschön, atmosphärisch und haben die Erzählung lebendig gemacht.

Die Autorin gibt im Vorwort Informationen darüber, welche Gedanken sie sich beim Schreiben der Erzählung gemacht hat. Besonders interessant ist der Vergleich mit Ovids Pygmalion, der im zweiten Teil des Buches zu finden ist, und dem Nachwort von Andreas Knabl.

Empfehlenswert für Fans von griechischer Mythologie und feministischer Literatur, die keine Zeit für dicke Bücher haben (es sind hier nur 80 Seiten!).

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Ein Haus hoch an den Klippen, darin ein kleiner Raum mit einem winzigen, hochliegenden Fenster – das ist die Welt, in der Galatea seit einem Jahr lebt. Durchgängig betreut von Ärzten und Schwestern mit regelmäßigen Besuchen von ihrem Gatten. Sehnlich wünscht sich Galatea einen Besuch bei ihrer Tochter oder einen Spaziergang draußen, doch ihr Gatte hat andere Pläne für sie…

Mit ihren beiden grandiosen Romanen „Das Lied des Achill“ und „Ich bin Circe“ hat Madeleine Miller Sagen der griechischen Mythologie neu erzählt und ihnen durch neue Sichtweisen einen zeitgemäßen Anklang verliehen – liberal, feministisch, berührend. Nun hat sie mit „Galatea“ eine weitere Geschichte veröffentlicht, allerdings in einem wesentlich geringeren Umfang, da auch die zugrunde liegende Sage aus Ovids „Methamorphosen“ deutlich kürzer geraten ist als Quellen zum Trojanischen Krieg oder die göttliche Zauberin. Und doch hat sie es geschafft, mich in den wenigen Seiten zu berühren und ein erschreckendes Bild von Galateas Zustand zu zeichnen. Abhängig von den Launen ihres Mannes, eine toxische Beziehung von männlicher Dominanz und einem erschreckenden Frauenbild. Beeindruckend auch, wie sie sprachlich geschickt vorgeht und die psychische Komponente sehr geschickt einbindet. Das Ende ist auf ungewöhnliche Art befreiend und erinnert dann eben doch an die großen griechischen Tragödien – sehr gelungen!

Ergänzt wird die Geschichte durch Zeichnungen von Thomke Meyer, die die vorherrschende Melancholie betonen und auch die griechische Anmutung auf moderne Art transportieren. Sicherlich ebenfalls aufwendig, zudem ergänzt durch die Textpassage von Ovid und einem Nachwort mit einigen nachhallenden Gedanken. Dennoch ist die Preispolitik des Verlages zumindest fragwürdig, da die Geschichte innerhalb einiger Minuten ausgelesen ist.

Für die Bewertung ziehe ich allein den künstlerischen Aspekt der Geschichte hinzu – textlich wie auch zeichnerisch. Beides hat mir sehr gefallen, die modernisierte Variante der bekannten Sage wie immer bei der Autorin berührt und bewegt. Abgesehen von dem ausgerufenen Preis deswegen eine hervorragende Erzählung, die durch ihre bedrückende Stimmung und dem feministischen Anklang überzeugt.

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Eine sehr interessante Weiterführung der Geschichte um Pygmalion nach Ovids Metamorphosen. Madeline Miller wirft ein neues Licht auf den Mythos um Schöpfer und Schöpfung. Statt über Liebe und Fügung lesen wir in ihrer Interpretation von krankhafter Besessenheit und dem Drang nach Selbstbestimmung.

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In der griechischen Mythologie haben Frauen einen schweren Stand - so auch Galatea, die als zum Leben erweckte Statue dem Bildhauer Pygmalion als rechtelose Gemahlin zu Gefallen sein muss. Aus Ovids Erzählung (die auch in dem Buch enthalten ist) erleben wir lediglich die männliche Sicht auf die Geschichte. Miller erzählt sie nun aus Sicht Galateas - was aus der romantischen, positiven Erzählung Ovids eine Tragödie macht. Als Objekt der fehlgeleiteten Begierde ihres Gatten erduldet Galatea ihre Gefangenschaft, leidet unter der Trennung von ihrer Tochter und versucht doch, aus ihrem Leben auszubrechen und ihrem Peiniger - denn nichts anders ist Pygmalion - zu entkommen. Besonders interessant wird die Lektüre auch durch Vor- und Nachwort, in denen Millers Neuinterpretation der Vorlage Ovids gegenübergestellt wird, in der die Misshandlungen der Frau romantisiert werden.
"Galatea" ist bereits das dritte Werk von Madeline Miller, das ich gelesen habe. Mit meinem Highlight "Circe" kann die Kurzgeschichte leider nicht ganz mithalten, ist aber besonders aus feministischer Sicht sehr lesenswert.
Kritik muss ich allerdings am aus meiner Sicht zu hohen Preis üben. Die Printausgabe gewinnt sicherlich durch die Zeichnungen im Buch, dennoch halte ich 20 Euro für ziemlich viel im Verhältnis zu der Kürze des Werks. Für die Geschichte selbst habe ich nicht einmal eine halbe Stunde gebraucht, inkl. Vor- und Nachwort ist man spätestens nach einer Stunde durch. Leider ist auch das eBook nicht wirklich günstig, was ich schade finde. Hätte ich das eBook nicht als Reziexemplar erhalten, wäre ich sicherlich vor dem verhältnismäßig hohen Preis zurückgeschreckt.
Die Geschichte selbst bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

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Diese kurzweilige Geschichte der Galatea ist sehr schön erzählt. Dazu kommen die wunderschönen Illustrationen und die zusätzliche Original-Übersetzung des "Pygmalion" von Ovid. Allerdings finde ich das Nachwort von Andreas Knabl nicht sehr lesenswert. Dort wird fast ausschließlich die zuvor gelesene Geschichte wiederholt.

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Auch diese kurze Erzählung von Madeline Miller kann wieder überzeugen. Der andere Blickwinkel legt viele erschreckende Sichtweisen frei, die jahrelang nie beachtet wurden.
Das Buch ist wundervoll gestaltet, allerdings halte ich den Preis für die wenigen Seiten für zu hoch.

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Feministische Neuerzählung einer alten Sage in Geschenkbuch-Aufmachung

Madeline Millers "Ich bin Circe" ist bestimmt nicht allein dafür verantwortlich, dass die griechische Mythologie aktuell wieder boomt, aber sie hatte sicherlich etwas damit zu tun. Auch ich bestellte mir das Buch damals direkt, als es angekündigt wurde. Nach Odyssee und Ilias ist sie diesmal von Ovids Pygmalion-Erzählung inspiriert, die sie feministisch dekonstruiert.

Galatea, bei Ovid namenlos, ist hier inzwischen seit Jahren Mensch, kann aber weder in Teint noch in Körpertemperatur ihre Vergangenheit leugnen. Pygmalion, hier namenlos, ist ein toxischer Despot mit bedenklichen Andeutungen von Fetischen. Ist das ein bisschen einseitig in der Präsentation von Galatea als moralisches Opfer und ihm als grausamem Täter? Ja - aber da viel Mythos und Märchen Frauen in eine passive, fast persönlichkeitslose Rolle drängte, sollte Raum dafür sein, ein wenig Genugtuung zu erhalten.

Die Aufmachung lässt "Galatea" eher als Geschenkbuch anmuten - und ich vermute, dass es in vielen Kontexten kontroverser ankommt als etwa "Der kleine Prinz". Aber da die Ovidsche Vorlage ebenfalls mitgeliefert wird, ist direkt eine Diskussionsgrundlage gegeben - und vielleicht regt das einen Dialog an, wie man eine Version des Stoffs schreiben kann, in der beide Figuren Namen verdienen.

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Das war mein erstes, aber definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin Madeline Miller. Ich mochte die Neuinterpretation des antiken Mythos von Pygmalion sehr gerne. Der Schreibstil war wirklich beeindruckend und führte dazu, dass die Seiten nur dahinflogen. Die Handlung war kurz aber präzise und hatte alle wichtigen Punkten aufgebracht, die eine Geschichte spannend und mitreißend machten. Gewürzt mit einer ordentlichen Portion Kritik war es für mich ein stimmiges Gesamtbild.

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Madeline Miller spinnt hier einen Mythos von Ovid weiter und erzählt, wie es Galatea, der Frau aus Marmor, nach dem vermeintlichen Happy End in der Antiken Sage ergangen ist.

Ich fand es sehr interessant und erfrischend, einen feministischen Blick auf die Geschichte zu werfen und Millers Interpretation zu verfolgen. Vor allem ist mir dabei aufgefallen, wie aktuell das Thema eigentlich ist. Obwohl wir es hier mit einer literarischen Grundlage aus der Antike zu tun haben, sind die angesprochenen Themen auch in meinem Alltag noch relevant. Da sieht man mal, wie wir uns weiterentwickelt haben.

Dabei gibt es im Buch ein paar wunderschön gestaltete Illustrationen, die die Geschichte noch einmal anreichern. Die Geschichte selbst ist nicht besonders lang, hat aber viele Emotionen intus und regt zum Nachdenken an.

Auch das Vorwort und Nachwort fand ich sehr gut geschrieben und ich wurde mehrmals nachdenklich gestimmt. Mir sind die Sagen von Ovid noch aus dem Latein Unterricht bekannt und fand es super, eine modernere Sichtweise zu lesen, als sie meine Schulbücher bieten konnten. So sieht man die beschriebenen Ereignisse aus einem ganz anderen Blickwinkel und bekommt eine neue Perspektive. Und vor allem konnte ich die Geschichte so auch in die aktuelle Nachrichtenlage einordnen. Auch wenn ihr diese Rezension in einigen Monaten oder gar Jahren lesen werdet: Wie viele aktuelle Themen fallen euch auf Anhieb ein, wo (hauptsächlich) Männer über weibliche Körper bestimmen und ihnen ihre Freiheit zur Entfaltung nehmen? So traurig es ist, ich bin mir sicher, euch fallen einige ein.

Aber zurück zur Geschichte. Ich finde, dass sie recht kurz gehalten war. Für mich hätte noch ein bisschen mehr von Galateas Gefühlswelt erklärt werden können. So bleibt viel zur eigenen Interpretation übrig, was ich andererseits aber auch sehr angenehm fand. Es ist hier wie mit den alten Sagen. Auch dazu muss man sich im Endeffekt sein eigenes Bild machen.

Fazit:
Ich kann Galatea nicht nur allen empfehlen, die einen modernen Blick auf Ovids Geschichte werfen wollen, sondern auch denen, die sich für Feminismus und die Bestimmung über den eigenen Körper einsetzen. Im Grunde ist die Geschichte auch heutzutage noch brandaktuell und regt zum Nachdenken an.

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Madeline Miller ist mit Neuerzählungen klassischer Sagen vielfach ausgezeichnet worden. „Galatea“ ist nicht nur wegen der Kürze des Buches anders, der Text unterscheidet sich vor allem weil er die weibliche Sicht schildert, die Ovid in seinen Metamorphosen nicht bietet. Besonders gelungen ist meine Meinung nach auch die Illustrationen von Thomke Meyer, die der lebendigen Statue auch hier Leben ein haucht.
Aus dem kreativen Schöpfer, der die Götter anfleht, wird ein herrschsüchtiger und gewalttätiger Mann, der Frau und Tochter kontrolliert, einsperrt und von Bildung fernhält.Und als die Galatea versucht mit ihrer Tochter zu fliehen, wird sie eingesperrt und ihrer Freiheit beraubt. Bis sie einen folgenschweren Entschluss fast.
Die Handlungen von den Ehemann galt in der Antike vielleicht als Liebe und Vorsorge aber ist es aus heutiger Sicht Inbegriff häuslicher und Männlicher Überheblichkeit.

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Ähnlich wie schon bei "Circe" eine interessante feministische Auslegung eines antiken Sagenstoffes - diesmal jedoch deutlich provokativer. Dank des ebenfalls beigefügten Auszugs aus Ovids Original und einer Erläuterung erhält Millers fiktive Umschreibung jedoch durchaus ihre Legitimation.

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In diesem 80-seitigen, kurzen Roman erzählt die Autorin Madeline Miller den Pygmalion-Mythos aus Ovids Metamorphosen neu. Neu meint hier allerdings keine Neuerzählung oder Neuinterpretation der Geschichte, sondern die Autorin schafft eine neue Weitererzählung der eigentlichen Geschichte. Dem ursprünglichen Pygmalion-Mythos zufolge war der Bildhauer Pygmalion angewidert von der sexuellen Freizügigkeit der Frauen auf der griechischen Insel, die als Strafe für die Weigerung von Opfergaben an die Götter und Göttinnen nicht anders können, als sich zu prostituieren. Also arbeitet Pygmalion an der Marmorstatue einer in seinen Augen perfekten Frau und verliebt sich in sein Werk. Er beginnt, ihr Kleider und Schmuck zu kaufen und anzulegen, bettet sie sogar in sein Bett. Es kommt soweit, dass er die Göttin Venus anfleht, ihm eine Frau wie seine Statue zu finden. Venus versteht seine versteckte Botschaft und als Pygmalion nach Hause zurück kehrt und seine Statue berührt, erwacht diese nach und nach zum Leben. So rein und unschuldig und schön wie in seinen kühnsten Träumen blickt die auferweckte Frau liegend hoch zu ihrem über ihr gebeugten Schöpfer. Hier endet der ursprüngliche Mythos. Die Frau bleibt namenlos. Man erfährt nur, dass sie Pygmalion später ein Kind schenkt. In wenigen Worten spiegelt der Mythos die Misogynie, das Patriarchat, den Male Gaze in seiner ganzen Wirkungskraft wieder.

Die Autorin wiederum fängt mit ihrer Geschichte an, wo der Mythos endet. Galatea – hier bekommt die Frau einen Namen, während der Bildhauer namenlos bleibt – befindet sich in einer Art Sanatorium hoch oben auf einer Klippe. Sie wird rund um die Uhr von einem Arzt und Krankenschwestern bewacht. Regelmäßig bringt man ihr einen Tee, der ihre Zunge lähmt und sie schläfrig macht. Dazwischen empfängt sie regelmäßig Besuch von ihrem Mann und Schöpfer. Besuche, die immer nach dem gleichen Muster ablaufen: Sie legt sich hin, gibt vor Stein zu sein. Er betet zur Göttin, seine perfekte steinerne Frau möge zum Leben erwachen. Sie erwacht, er hat Sex mit ihr. Inzwischen ist die Tochter der beiden 10 Jahre alt und zu einem willensstarken und gebildeten Mädchen herangewachsen. Galatea hofft, wenn sie sich ihrem Mann nur genug fügt, darf sie wieder nach Hause und zu ihrer Tochter zurück. Denn ihr Gefängnis ist die Strafe dafür, dass sie eben keine perfekte Hülle aus Marmor mehr ist. Denn Galatea redet, hat eine eigene Meinung, ermöglicht ihrer Tochter Zugang zu Bildung, lässt sich selbst nicht alles gefallen, begehrt auf gegen ihren Mann und auch ihr Körper weist durch die Schwangerschaft Veränderungen auf, die sie in den Augen ihres Mannes schändlich, ja fast wie die anderen Frauen wirken lassen. Als Galatea die Wünsche und die sexuellen Übergriffe ihres Mannes nicht mehr ertragen kann, nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand.

Vom ersten Moment an habe ich mit und für Galatea und ihre Tochter gehofft. Ich finde die Idee wundervoll, einen alten Mythos voller Feindlichkeit umzudrehen, die Frau in den Mittelpunkt zu stellen, ihr die Möglichkeit zu geben, selbst tätig zu werden. Galatea wehrt sich. Gegen die Bevormundung, gegen das Absprechen ihrer geistigen und körperlichen Gesundheit. Gegen den abstruses und vollkommen problematischen Gedanken ihres Mannes, man könne ein anderes Wesen so formen wie Stein. Sie entschuldigt sich nicht dafür, am Leben zu sein. Sie äußert ihre Meinung, ihre Geduld und das, was sie verkraften kann, hat Grenzen. Sie entschuldigt sich nicht dafür, dass sie eine liebende Mutter ist und den sexuellen Wünschen und Vorstellungen ihres Mannes nicht mehr entspricht und nicht mehr entsprechen möchte. Sie wird – gegen den Willen ihres Mannes und gegen den Willen der Gesellschaft, in der sie lebt – von einer passiven Statue zu einer aktiven Handelnden. Sie übernimmt die Kontrolle für ihr Leben und für das ihrer Tochter. Egal um welchen Preis. Hätte ich einen Wunsch an das Buch, dann diesen: Sei länger! Ja, in der Kürze der Seiten wurde mit wenigen Worten alles gesagt, aber dennoch hätte ich mich gerne noch tiefer in die Geschichte fallen lassen. Und für 80 Seiten inklusive Vor- und Nachwort hat das Buch auch einen stolzen Preis. Trotzdem eine schöne, berührende, wichtige Geschichte. Es wird Zeit, dass derartige ungesunde Weltbilder wie das, das dem Pygmalion-Mythos innewohnt, reflektiert, auseinander genommen, neu interpretiert werden und den Frauen der Geschichte die Aufmerksamkeit bei kommt, die sie verdienen.

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Galatea neu erzählt. Ich persönlich stehe romanhaften Nacherzählungen von Mythen und Sagen eigentlich etwas kritisch gegenüber, da so etwas ohne Neuauslegung und starke subjektive Interpretation nicht möglich ist. Aber in diesem Fall hat die Autorin eine Textversion des Mythos ihrer Geschichte zum direkten Vergleich abgehängt. Dadurch wird aus einer einfachen subjektiven Nacherzählung ein kluges Plädoyer zum reflektierten Lesen alter Texte und noch dazu eine emotional spannende, dichte Erzählung einer Frau, die sich nit den begrenzten Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, Freiheit und Selbstbestimmung zurückholt. Ein schönes, spannendes, bedrückendes Buch, und eine Geschichte, die noch lange nachwirkt.

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Habe diese Kurzgeschichte dieses Jahr nun schon 4 mal gelesen und kann sie nur jedes mal wieder empfehlen.
Sie ist dunkel und schreckt nicht davor zurück brutal zu sein, aber zur gleichenzeit ist es wunderbar geschrieben und toll zu lesen.
Für jeden der einen Eindruck und/oder kleinen Einblick in den Stil der Autorin haben möchte, nur zu empfehlen.
So wie auch für jeden anderen der einfach mal etwas kurzes schnelles aber beindruckendes lesen möchte!

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Das Buch besteht aus dem Vorwort der Autorin, der Original Geschichte von Ovid und einen Nachwort von Andreas Knabl.
Die Anordnung der Kapitel finde ich es etwas unglücklich gewählt. Als erstes wäre das Original, dann die Adaption von Frau Miller und zum Schluss Vor- und Nachwort für mich schlüssiger.
Die Geschichte von Frau Miller hat mir gut gefallen. Sie schreibt die Originalgeschichte weiter und und bringt durch die Perspektive der Frau eine ganz andere Sicht hinein. Das Nachwort hätte es nicht gebraucht. Die Geschichte spricht für sich.
Ich gebe eine Lese- aber keine Kaufempfehlung. Mit 20€ bzw. 16€ (e-book) ist dieses Büchlein überteuert.

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Rezension “Galatea” von Madeline Miller

Galatea ist eine feministische Weitererzählung des Pygmalion-Mythos von Ovid, die jedoch frei von jeder Zeitepoche steht.

Da die tatsächliche Erzählung nur einen Teil des Buches ausmacht, lässt sich darüber nur sehr wenige sagen. Die Geschichte ist eindringlich geschrieben und der Leser kann sich gut in die Hauptfigur einfühlen. Diese hat keinen Namen, was gut verdeutlicht, dass ihr Ehemann,Pygmalion, dessen Name ebenfalls nicht in der Kurzgeschichte genannt wird, sie immer noch nur als die Statue, das Ding aus Stein, sieht, über die er nach freiem Willen verfügen kann. Die Erzählung ist zwar knapp, geht aber unter die Haut und zeigt zugleich die Tapferkeit und Opferbereitschaft vieler Mütter auf, die ihr eigenes Leben opfern, um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu bieten.
Auch die Illustrationen im Buch lassen einen die Geschichte noch näher gehen und sind wirklich atemberaubend und einzigartig.

Mein einziger Kritikpunkt wäre einzig, dass ich den Buchpreis von 20 Euro etwas teuer finde, dafür dass die Erzählung an sich gerade einmal circa die Hälfte des Buches einnimmt.

Dennoch ist es eine schöne und gleichzeitig tragische Weiterzählung des Mythos und definitiv eine Empfehlung an jede*n, der die griechische Mythologie ebenso spannend findet, wie ich.

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Tragische Figur erlangt endlich Gehör
Die Autorin versucht, das Schicksal der zum Leben erweckten Statue des Pygmalion-Mythos aus Frauensicht zu thematisieren und somit der tragischen Figur das ihr zustehende Gehör zu verschaffen. Wie eine Novelle liest sich das Leben der hier Galatea genannten Frau, die ihrem herrischen und brutalen Ehemann entkommen und ihrer Tochter ein freies Leben ermöglichen möchte.
Zusätzlich erhält man Informationen zu dieser kurzen Erzählung sowie eine deutsche Übersetzung des Originals, auf welcher diese emanzipierte Erzählung aufbaut. Faszinierend und bedrückend zugleich.

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Bisher ist das wohl meine liebste Nacherzählung von Madeline Miller. Die Illustrationen, die damit einhergehen sind ebenso wundervoll, wie Millers pregnanter Schreibstil.

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Madeline Miller schreibt in ihrer Kurzgeschichte den altgriechischen Mythos des Bildhauers Pymalion und seiner perfekten, lebendig gewordenen Statue um. Die marmorne Schönheit rückt in den Mittelpunkt der Erzählung und muss sich mit ihrer Rolle als menschliche Frau auseinandersetzen. Ihr, in dieser Geschichte namenlos bleibender, Ehemann ist besessen von ihrer Unschuld und Unterwürfigkeit, doch Galatea besitzt auch einen durchaus menschlichen Drang nach Freiheit.
Diese feministische Neugestaltung einer alten Geschichte ist das perfekte Geschenk. Mit seinem wunderschön gestalteten Einband passt es perfekt in jedes Bücherregal.

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"Galatea" war mein erstes Buch dass ich von Madeline Miller gelesen habe und ich war positiv überrascht!

Ich wollte schon länger ihre Werke lesen und habe mich sehr gefreut, dass ich dank NetGalley und dem Eisele Verlag die Möglichkeit hatte etwas von ihr zu lesen.

Die Geschichte handelt von dem Künstler Pygmalion, welcher sich eine Frau aus Elfenbein erschaffen hat und von der Göttin Venus ihr Leben eingehaucht hatte. Irgendwann findet er seine Frau jedoch nicht mehr so perfekt wie am Anfang, da sie beginnt sich selber verwirklichen zu wollen. Sie schmiedet einen Plan um ihr Leben umzukrempeln und verändert dadurch nicht nur ihr Leben, sondern auch dass ihrer Mitmenschen.

Bis jetzt habe ich kaum Bücher über griechische Mythologien gelesen und kenne mich dementsprechend nicht sonderlich mit dem Thema aus. Jedoch hat mir die Geschichte recht gut gefallen, wobei sie auch etwas länger hätte sein können. Der Schreibstil hat mir jedoch sehr gut gefallen und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen!

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In Ovids Mythos hat Pygmalion eine Frau aus Elfenbein erschaffen und sich in sie verliebt. Er bittet die Göttin Venus, sie zum Leben zu erwecken. Madeline Miller spinnt die Geschichte Galateas als Pygmalions Gefangene in ihrem gleichnamigen Büchlein weiter und gibt ihr so eine Stimme und einen eigenen Willen.

Die großartig erzählte Kurzgeschichte wird durch wunderschöne Illustrationen ergänzt und abgerundet.

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Madeline Miller hat es wieder getan und mich den Tränen nahe zurückgelassen, und das nach so wenigen Seiten.

Die Geschichte von Galatea ist die einer Stummen, einer Randfigur, die in ihrem Originalmythos weder Stimme noch Namen erhält und nur dazu da ist, ihren Mann glücklich zu machen. Auch in dieser Version scheint die Welt um sie herum das so zu sehen und wir lernen Galatea in einem Sanatorium kennen, in dem sie aufgrund ihrer "Schwäche" behandelt wird und ihren Mann nur sieht für "eheliche Besuche", bei denen sie stets ihre erste Begegnung nachspielen muss.

Galatea beschönigt nichts und zeigt auf ganz eindrucksvolle Weise den Kampf einer Frau darum, mehr als nur schön sein zu dürfen. Tief emotional und verstörend.

Triggerwarnung: formierte Sexualität, häusliche Gewalt

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Madeline Miller schafft wunderbare Geschichten, oder vielmehr wunderbare neue Sichten auf die Mythologie.

Auch bei Galatea ist es ihr gelungen, mich komplett in die Erzähung zu ziehen.

Einziger Kritikpunkt: Viel zu kurz - hier möchte man als Leser*in unbedingt noch mehr.

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Madeline Miller beherrscht das Neuerzählen von in Stein gemeißelten Mythen immer wieder aufs Neue. Eine schöne Geschichte, die ihren Ernst nicht in der Tragik verliert.

(Hätte aber auch gern etwas länger sein können)

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Madeline Miller hat in dieser kurzen Geschichte auf den Pygmalion-Mythos aufgegriffen. Eingebettet in einem Vorwort zur Entstehungsgeschichte, einer Nachbetrachtung &dem Originaltext gewinnt diese Kurzgeschichte an Kraft!

In Ovids Mythos erschafft der Bildhauer Pygmalion, abgestoßen von den anderen Frauen in seiner Umgebung, eine perfekte, wahnsinnig realistische Statue. Er betet zur Liebesgöttin Venus, daas sie lebendig werden soll &sein Wunsch wird erfüllt.

Miller schreibt nun dort weiter, wo Ovid aufgehört hat. Sie gibt der Statue einen Namen: Galatea. Sie zeigt, wie unmenschlich &herabwürdigend Pygmalion sie behandelt, wenn sie sich z.B. immer wieder starr hinlegen muss, um dann zu "erwachen", lebendig zu werden, sodass Pygmalion den Moment der Geburt von Galatea ein ums andere Mal durchleben kann. Nur um sie danach als Lustobjekt zu betrachten, um sie räumlich einzuschränken, sie zu kontrollieren.

Dem Gegenüber steht jedoch Galateas Gedankenwelt, in die sie uns mitnimmt, wo sie ihre Meinung frei äußern, den Umgang mit ihr kritisieren kann. In Millers Geschichte wird dieser lebendig gewordenen Statue noch viel mehr Leben eingehaucht, indem sie selbstständig denken darf, einen eigenen Charakter entwickeln kann &nicht nur ihrem Mann zu Diensten sein muss. Sie entwirft auch hier erneut eine fabelhafte feministische Perspektive, wie auch in 'Ich bin Circe', nur dass sie den mythologischen Stoff diesmal komplett neu erzählt &erfindet.
Kurze Lesezeit, aber dafür umso längere Nachwirkung!

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Schreibstil/Gestaltung:
Das Cover des Buches ist wirklich wunderschön und ich muss sagen, es ärgert mich jetzt schon, dass ich es nur als Ebook auf meinem Kindle habe und nicht als wunderschönes Hardcover in meinem Bücherregal. Die Farbtöne des Covers erinnern sehr an die antike griechische Geschichte und deswegen passen diese einfach, wie die Faust aufs Auge. Die Geschichte des Buches wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Dies aus der Perspektive der Protagonistin Galatea. Ich finde, dass dies perfekt zur Geschichte passt, da man so die Gefühle und die Sicht des Charakters besser nachvollziehen kann. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich perfekt. Dafür, dass sie eigentlich nur über die alten Geschichten der griechischen Mythologie schreibt, schafft sie es wirklich eine neue Seite und Sicht der Dinge mit in die Geschichte zu bringen. Sie schreibt sie um in moderne, wirklich lehrreiche und schöne Geschichten, die dazu noch sehr spannend sind.

Meine Meinung:
Kommen wir erstmal zur griechischen Nacherzählung von Madeline Miller der Geschichte des Pygmalion. Ich fand die neue und moderne Story der Galatea wirklich unfassbar schön und sehr stark. Die Geschichte hat mir von Anfang an, wirklich sehr zugesagt und man konnte die Handlungen der schlauen Protagonisten direkt einordnen und nachvollziehen. Sie war die absolute Heldin der Geschichte und es ist schön, dass von einer im Original verfassten so widerlichen und frauenverachtenden alten Erzählung so etwas starkes und feministisches werden kann. Leider muss ich sagen, dass mir doch zu viele Anmerkungen und Erklärungen in dem Buch waren und die Geschichte noch um einiges ausführlicher und genauer geschrieben werden könnte. Also ich hätte Galatea definitiv gerne noch etwas mehr kennengelernt.

Charaktere:
Die Protagonistin Galatea ist definitv mein Lieblingscharakter dieses Buches. Sie ist extrem stark und steht durch, auch wenn es manchmal etwas unangenehm für sie werden kann. Leider hat man kaum Zeit sie, und eben auch die anderen richtig kennenzulernen, da es eben ein recht kurzes und knackiges Buch ist. Ihr „Ehemann“ Pygmalion war wirklich der Stereotyp eines Mannes aus der Antike. Nur aus auf die Befriedigung seiner eigenen Lust und Hauptsache seine eigen gestaltete Statur, die zum Leben erweckt wurde und quasi nun lebendig ist, ist nur mir. Galatea ist definitiv lebendig und die Fantasien des Pygmalions, dass sie sein eigen ist und sich immer starr stellen muss, wenn er sie dann mal besucht, ist einfach lächerlich. Doch dies ist natürlich nur der erste Eindruck. Ich fände es einfach sehr cool, wäre die Geschichte etwas länger gegangen.

Illustrationen in Galatea:
Die Illustrationen der Geschichte sind wirklich super schön gezeichnet und passen natürlich perfekt zur Geschichte. Jedes einzelne Bild ist auf seine eigene Weise perfekt und gleichzeitig auch unperfekt auf seine eigene Art und Weise. Wenn ihr mal bis zum Ende swiped, seht ihr zwei meiner Lieblingsillustrationen. Zum einen die „unperfekte“ Seite der Galatea, welche sie in menschlicher Form an nimmt und welche sie als Status eigentlich nicht besitzt und zum anderen das Bild, welches am Ende der Geschichte zu sehen ist. Dazu kann ich leider noch nicht wirklich viel sagen, da es spoilern könnte, aber dies ist würde ich mal sagen, mein Lieblingsfoto, da es wenn man die Geschichte gelesen hat, einen unfassbaren Wert annimmt.

Lieblingszitate:
„Ich sah an mir hinunter, dorthin wo sich im Licht zarte silbrige Streifen auf meiner Haut abzeichneten.“

Fazit:
An sich eine sehr schöne und moderne griechische Mythologie Geschichte, aber zu viele Anmerkungen und zu wenig Input leider.

Bewertung:
⭐️⭐️⭐️⭐️

(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise von Netgalley überlassen wurde. Meine Meinung ist davon aber keinesfalls beeinflusst.)

@bellasbuecherpalast

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Galatea ist ein Buch voller Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In einem wunderschön aktuellen Ton schreibt Müller über Galateas Geschichte. Über ihre Emanzipation. Mit wunderschönen Illustrationen ist dieses Buch versehen und perfekt als Geschenk geeignet.

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Ein sehr wichtiges Buch, welches neu aufgegriffen wurde. Die Sichtweise der Frau wird hier mehr Beachtung geschenkt, als in der Originalfassung. Etwas mehr Umfang wäre wünschenswert, aber irgendwann wäre es zu künstlich. Dennoch eine Empfehlung für Zwischendurch.

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Durch die überschaubare Seitenanzahl hat man sich schnell durch die Geschichte gelesen, was die Qualität des Gelesenen jedoch keinesfalls mindert.
Madeline Miller hat ein Talent dafür, übersehenen weiblichen Figuren aus der Vergangenheit einen Charakter und Leben einzuhauchen. Dies ist ihr auch hier wieder gelungen und ich war ab der ersten Seite gefesselt.

Ihre Version der Geschichte ist sehr faszinierend und eine schöne Abwechslung.

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Pygmalion erschafft sich eine perfekte Statue als Abbild der Göttin der Schönheit. Die Statue wird lebendig, beginnt zu denken, zu fühlen und schließlich möchte sie aus ihrem Leben als reines Objekt ausbrechen. Der Mythos von Galatea ist beeindruckend neu geschrieben, wunderbar illustriert und der Umschlag ist ein tolles Schleifchen um das Buchpaket. Sehr gelungen und gleichzeitig schade, dass es "nur" eine Kurzgeschichte geworden ist. Neubearbeitungen antiker Mythen gab es in den vergangenen Jahren so viele sehr gute, daher hatte ich mir einfach etwas "mehr" erwartet. Aber es ist eine unglaublich schöne Ergänzung im Bücherregal.

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Natürlich kannte ich die, schon stellenweise ziemlich fragwürdige, Geschichte des Musicals „My Fair Lady“. Die zu Grunde liegende Erzählung „Pygmalion“ aus Ovids Metamorphosen hatte ich aber bisher nicht gelesen. How little did I know…
Es hat mich wirklich geschockt bei Madeleine Miller zu erfahren, welch furchtbar misogyne Geschichte da ursprünglich erzählt wird. Pygmalion wird als Bildhauer auf Zypern beschrieben, dem die echten Frauen dort zu verdorben und „schamlos“ sind. Deshalb verliebt er sich in seine „reine“ und „unschuldige“ Marmorstatue. Nach einem Opfer an die Götter, wird ihm diese Statue als lebendige (aber stumme) Frau geschenkt. In der ursprünglichen „Pygmalion“-Erzählung wird es quasi als „Happy End“ verkauft, dass er sich eine Frau nach seinen Wünschen formen durfte, die dann natürlich keine Widerworte gibt!
Madeleine Millers Beschreibung von Pygmalion als antikem Incel hat mich erst lachen lassen. Dann ist mir dieses Lachen aber schnell im Hals stecken geblieben. Denn Incels sind schon längst zur konkreten gesellschaftlichen Gefahr geworden. Der Begriff zusammengesetzt aus den Wörtern "involuntary" und "celibate" – bedeutet zu Deutsch etwa „unfreiwilliges Zölibat“. Er beschreibt Männer, die getrieben sind von ihrer Verachtung und ihrem Hass gegenüber Frauen auf der einen Seite. Aber auch einer extremen Übersexualisierung von allem weiblichen und der scheinbar endlosen Enttäuschung selbst keine Frau „abbekommen“ zu haben, auf der anderen Seite.
Um so mehr hat es mich gefreut, dass Madeleine Miller in „Galatea“ der sprach- und namenlosen Marmorfigur, die sich Pygmalion schuf, eine eigene, starke Ermächtigung zuschreibt. Sie sich wehren lässt, gegen Gewalt und Frauenverachtung.
Anders als bei „Ich bin Circe“ und „Das Lied des Achill“ erzählt die Autorin diesmal keine antike Geschichte detailliert nach. Stattdessen erweitert und ergänzt sie, dreht Perspektiven und schafft etwas ganz Eigenes.
Nun ist es der Bildhauer der namenlos bleibt und Galatea, die es mit Witz und Klugheit schafft ihre Tochter vor ihm zu beschützen. Zwar endet auch diese Geschichte tragisch, aber doch ein wenig hoffnungsvoller für die Frauen der Zukunft.

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Die Kurzgeschichte "Galatea" von Madeline Miller ist eine wunderschön geschriebene Erzählung. Es handelt sich dabei um eine Nacherzählung der Geschichte von Pygmalion und Galatea. Miller verfasst den bekannten Mythus mit feministischem Spin, und kreiert mit jedem Wort eine greifbare Atmosphäre. Die Illustrationen machen diese Ausgabe zu einem echten Highlight.

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Nachdem ich dieses Unter-100-Seiten-Buch so lange vor mir her geschoben habe, habe ich es nun endlich in einem Rutsch durchgelesen, da ich parallel "The Song of Achilles" von Madeline Miller angefangen habe. Ich habe das Gefühl, dass "Galatea" ein guter Einstieg sein kann für alle, die sich noch unsicher sind, ob die trendige Neuerzählung mythologischer Themen für sie interessant sein könnte. Das Buch bietet eine gute Abwechslung: zunächst wird nach einem kurzen Vorwort die Geschichte von Madeline Miller erzählt, in einem weiteren kurzen Text wird hinterher noch einmal in Sachbuch-Art der Text analysiert und die Verbindung zu verschiedenen anderen Adaptionen der Geschichte um "Galatea" gezogen. Die Mischung ist meiner Meinung nach sehr stimmig und ich habe jetzt auf jeden Fall Lust, richtig in "The Song of Achilles" einzusteigen.

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Diese Autorin tut es mir ei Fach immer und immer wieder an ! Woe kann man so bekannte Geschichten so vollkommen neu und wundervoll schreiben 😍 ich bin absolut begeistert von dieser Geschixjte und liebe liebe liebe Galatea so sehr! Der Schreibstil ist so wunderschön und mitreißend, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte und konnte !
Ganz ganz großes Kino hier !!!
Danke für dieses Leseerlebnis !!
Ganz klare Empfehlung!

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Madeline Miller schafft es auf ihre ganz eigene Weise, weiblichen "Nebenrollen" eine Stimme zu verleihen. Anders als sonst, verschafft sie einer Statur Gehör.
Die Geschichte von Galatea und Pygmalion ist irgendwie völlig an mir vorbei gegangen, umso mehr war ich neugierig auf diese kleine, illustrierte Geschichte. Sollte es euch auch so gehen, keine Sorge, wir werden direkt abgeholt und mit dem Vorwort erstmal in die ursprüngliche Geschichte eingeführt. Gleichzeitig verknüpft die Autorin ihre Gedanken und Überlegungen zu ihrer Interpretation.
Wie sollte es anders sein, ist auch diese Handlung, so knapp sie auch gestaltet sein mag, völlig tragisch. Mit Galateas eigenen Gedanken und Gefühlen, war ich nach kurzer Zeit emotional verhaftet und genoss die wirklich schönen Illustrationen, die die Situationen wunderbar unterstreichen. Ich fieberte mit und versuchte das Büchlein so gut wie möglich in die Länge zu ziehen.
Für mich ist es eine gelungene kleine Anekdote, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ich störte mich lediglich an dem Nachwort, welches gefühlt genauso lang war, wie die eigentliche Erzählung und in der mir ein Autor, das gerade gelesene noch einmal erklärte. Es fühlte sie wie "mansplaining" and und wirkte doch etwas fehl am Platze. Nichtsdestotrotz, eine schöne Ergänzung in der weiblichen Geschichte der griechischen Mythologie.

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Mittlerweile habe ich alle Bücher von Madeline Miller gelesen und auch wenn dieses eine Kurzgeschichte ist, würde ich es immer noch zu meinem Lieblingsbuch von allen dreien zählen. Ich wünschte, Madeline Miller hätte aus diesem Buch ein ganzes Buch gemacht, aber ich bin immer noch zufrieden mit dem, was ich bekommen habe.

Mir gefiel, wie Miller mit ihren Worten zeigt, wie schön Galatea die Welt sieht, bis der Bildhauer anfing, sie zu objektivieren.
„Das ist das Stichwort, auf das hin ich die Augen aufschlagen, erstaunt und dankbar nach Luft schnappen und ihn, der über mir steht wie die Sonne im Himmel verträumt ansehen muss, und dann vögelt er mich”

Sie erwähnte in ihrem Vorwort auch, dass sie sich viel kreative Freiheit nahm, was ich sehr gerne gelesen habe. Die Originalversion von Ovid zeigt uns nur die Perspektive des Bildhauers, während wir in Millers Perspektive sehen, wie Galatea diese Situation aufnimmt und wie sie sich befreien will, aber so tun muss, als hätte er jedes Recht, sich so zu verhalten, damit sie die Chance bekommen kann, wegzulaufen.

Ich empfehle jeder Person, dieses Buch zu lesen!!!

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Vielen Dank, dass ich dieses Buch lesen durfte. Die Geschichte an sich ist sehr kurz aber die Illustrationen bereichern die Geschichte um ein vielfaches.

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Kurz und eindrücklich gleichermassen erzählt dieses Büchlein die Geschichte der Galatea. Ihr Leben räsoniert mit mir wie wahrscheinlich vielen anderen Frauen. Prägnant erzählt und wunderbar untermalt durch die Illustrationen.

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