Wer ist B. Traven?

Roman

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Erscheinungstermin 14.10.2017 | Archivierungsdatum 06.02.2018

Zum Inhalt

Reporter Leon hat eine Mission: Er will die wahre Identität des sagenumwobenen Schriftstellers B. Traven aufdecken. Eine Spurensuche beginnt, die ihn von Los Angeles an ein Filmset im Nirgendwo Mexikos, nach Wien und schließlich wieder Mexiko führt. »Ich bin mir sicher, dass viele nach der Lektüre ebenfalls auf die Suche nach B.Traven gehen werden.« Tobias Nazemi 1947: Leon, ein aufstrebender Journalist, verschlägt es nach Zentralmexiko. Hier wird »Der Schatz der Sierra Madre« gedreht, basierend auf einem Roman von B. Traven. Leon soll herausfinden, wer sich hinter dem Pseudonym des Schriftstellers versteckt. Doch er verbringt seine Zeit lieber mit Humphrey Bogart, Lauren Bacall, John Huston und einer geheimnisvollen Frau namens María. Zurück in Los Angeles lässt ihn Travens Geheimnis aber nicht mehr los: Wer ist dieser Autor? Stimmt es, dass alle, die nach ihm suchen, unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen? Leon zieht erneut los. In Wien kommt er einer Antwort näher, des Rätsels Lösung aber liegt in Mexiko. Und Leon merkt plötzlich: Er ist nicht der einzige, der B. Traven auf den Fersen ist ... »Klug und gekonnt entführt Torsten Seifert den Leser auf eine Reise in gefühltem Schwarzweiß um die halbe Welt.« Lars Birken-Bertsch Die Laudatio - Blogbuster 2017 - Preis der Literaturblogger Auf Youtube kann man sich den Originaltrailer des Schwarzweißfilm-Klassikers »Der Schatz der Sierra Madre« von 1948 anschauen, jene grandiose Verfilmung der gleichnamigen Romanvorlage von B. Traven, gedreht vom großen John Huston mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle.   Ist man damit durch, wird rechts in der Spalte »Nächstes Video« von einem Algorithmus, zur Abwechslung Mal äußerst passend, »Der Mann, der B. Traven war« angezeigt, eine BBC Dokumentation über das vielleicht bekannteste literarische Phantom der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und schon ist man gleichsam mitten drin, in Torsten Seiferts Roman, der Hollywood‘s Golden Age mit einer abenteuerlichen literarischen Spurensuche verbindet und dabei den Leser auf gelungene Art und Weise im Unklaren darüber lässt, was an der Geschichte historisch verbürgt und was völlig frei erfunden ist. Wie findet man jemanden, der nicht gefunden werden will? Klug und gekonnt, in schneller szenischer Abfolge, entführt Torsten Seifert den Leser auf eine Reise in gefühltem Schwarzweiß um die halbe Welt. Die Jagd seines Protagonisten Leon nach eben jenem Mann, der sich B. Traven nannte, führt uns zurück in eine Welt, als Journalisten noch mit stumpfen Bleistift in kleine Notizblöcke kritzelten und Hollywood-Stars fernab der Studios in echten Wüsten tranken, schwitzten und fluchten. Kurz gesagt: Raymond Chandler meets Quentin Tarantino!

Reporter Leon hat eine Mission: Er will die wahre Identität des sagenumwobenen Schriftstellers B. Traven aufdecken. Eine Spurensuche beginnt, die ihn von Los Angeles an ein Filmset im Nirgendwo...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608503470
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 224

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Hollywood, Ende der 1940er Jahre. Leon Borenstein hat ein gutes Händchen für die großen Storys und weiß zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Er hofft auf eine Gehaltserhöhung als sein Chef ihn zum Gespräch bittet, stattdessen bekommt er einen ungeahnten Auftrag: Er soll die Identität von B. Traven aufdecken. Dessen Roman bricht in Europa gerade alle Rekorde und wird in Mexiko mit Humphrey Bogart verfilmt. Leon wird an das Filmset geschickt, um zu ermitteln. Doch mehr als die Vermutung, dass Hal Croves, ein beauftragter Vertreter Travens, der Autor selbst ist, kann er nicht in Erfahrung bringen. Eine Reise nach Wien scheint der Durchbruch zu sein, Traven hat seine Wurzeln im deutschsprachigen Raum, aber auch von dort kommt Leon mit leeren Händen zurück. Abermals macht er sich auf nach Mexiko und sein Gespür für Geschichten scheint ihm dieses Mal hold zu sein.

Torsten Seiferts Roman basiert auf der Legende des deutschen Schriftstellers, dessen echter Name, Geburtsdatum und weite Teile seines Lebens auch heute noch mysteriös sind. Bekannt hingegen sind seine Romane, allen voran Der Schatz der Sierra Madre, heute ein Klassiker des Westerns und mit drei Oscars und drei Golden Globes geehrt. Der Roman um den geheimnisvollen Autor wurde durch den Gewinn des Blogbuster Preises ermöglicht. Torsten Seifert konnte sich in der ersten Vergabe gegen 250 andere Nachwuchsautoren durchsetzen und hat einen Vertrag mit Klett-Cotta erhalten.

Weshalb dieser Roman die Jury überzeugen konnte, ist nicht schwer nachzuvollziehen. Ein reales Mysterium, dem seit Jahrzehnten viele Journalisten nachforschen, ist ein reizvolles Thema. Der Protagonist Leon Borenstein ist ebenfalls ein Gewinn für die Geschichte: er ist hartnäckig und clever, wie es für seinen Berufsstand gehört, doch er zeigt auch Schwächen und Brüche, die jüdische Herkunft und die Flucht aus dem Nazideutschland bleiben nicht ohne Spuren. Seine größte Stärke ist jedoch sein Gespür für Menschen und die Fähigkeit, ins Gespräch zu kommen. Ein gänzlich durchdachter Charakter, dem man gerne folgt.

Die Handlung lebt nicht nur von der Jagd nach dem großen Geheimnis, ganz im Gegenteil, immer wieder verzögert der Autor das Fortschreiten und verlangsamt die Geschehnisse. Er lässt Leon und Bogart Schach spielen und das Dasein unter mexikanischer Sonne genießen. Dann plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Der schnelle und oft unerwartete Wechsel lässt die Handlung lebendig werden und das Zeitgefühl wirkt authentisch, ganz ähnlich wie im realen Leben, wenn sie mal stillzustehen scheint und dann wiederum fliegt.

Am stärksten waren für mich jedoch die Episoden mit den Mexikanern, vor allem im letzten Drittel des Buches. Auch wenn Leon ihre Sprache beherrscht, ihre Kultur ist ihm fremd und er muss erst in die Gepflogenheiten eingeführt werden. Auch hierfür hat Seifert sich kuriose, aber überzeugende Figuren ausgedacht, die beim Lesen eine herrliche Freude bereiten.

Ob die Lösung, die uns Seifert für den Hintergrund Travens liefert, nun stimmt, ist letztlich egal. In seinem Roman gibt es wichtigere Figuren und Geschehnisse und letztlich soll Fiktion unterhalten und nicht unbedingt Wahrheiten liefern. Und unterhaltsam ist die Suche nach B. Travens Identität allemal.

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Wie so viele meines Alters habe ich die Filme nach den Romanen von B.Traven gesehen und grenzenlos bewundert. Gelesen habe ich ihn schon seltener, aber immerhin doch Der Schatz der Sierra Madre. Das ist jetzt “hust. Hust” Jahre her.
Die Idee aus der legendären Frage nach der Identität dieses Autors ist nicht neu. Das wurde schon immer diskutiert, es gab Dokus etc.
Doch immerhin ist der literarische Ansatz eine gute Möglichkeit die Leser an diese geheimnisvolle Figur zu führen.
Leon, ein Journalist, Hauptfigur des Romans, wird 1947 auf die Suche nach B.Traven geschickt.
Es wird einiges an Namedropping betrieben, zum Beispiel sucht Leon den Filmdreh zur Verfilmung eines B.Traven-Romans in Mexiko auf und trifft Regisseur John Huston und Schauspieler Humphrey Bogart. Besonders die Dialoge zwischen Leon und Bogey sind gut. Diese Figuren sind nicht schlecht gestaltet, wirken so, Wie man es aus einigen Dokumentationen schon kennt.
Auch von anderen Berühmtheiten ist die Rede: Raymond Chandler, Truman Capote, Clark Gable, aber die treten nicht als Personen auf.
Leon ist nicht unbedingt eine starke Hauptfigur, aber so war das wohl auch geplant. Er trifft in Mexiko mit Maria eine geheimnisvolle Frau, auch sie auf den Spuren von B.Traven. Leider verläuft die Beziehung im Sande.
Mit der Zeit verliert die Handlung ziemlich an Spannung. Sprachlich wie inhaltlich versinkt das Buch lange im Mittelmaß. Schade! Die Schlußpassagen, ca. die letzten 50 Seiten sind dann aber noch einmal packend.

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„In jedem guten Journalisten steckt auch ein Detektiv.“
Leon Borenstein’s nächste Story soll ein echter Knüller werden: er will den erfolgreichen Schriftsteller B. Traven enttarnen. Borenstein macht sie auf nach Mexiko, wo gerade ein Bestseller des Autors „Der Schatz der Sierra Madre“ verfilmt wird; am Set nicht nur hochkarätige Schauspieler wie Humphrey Bogart, sondern auch der mysteriöse Hal Croves, der die Romanvorlage verdächtig gut kennt.

Thorsten Seiffert hat sich mit den realen Geschehnissen rund um Traven befasst und daraus eine unterhaltsame Geschichte geschmiedet. Travens Identität war lange nicht zu lüften, auch heute sind viele Fakten noch unklar, die Suche nach dem Mann hinter dem Pseudonym war abenteuerlich und ist geradezu prädestiniert für eine literarische Verarbeitung. Der Autor bleibt nah an den historischen Fakten, auch wenn man einiges zunächst für Fiktion hält, weil es so abstrus ist. Borenstein als erfundene Figur passt ganz hervorragend in die Geschichte, manchmal war er mir allerdings etwas zu blass. Seiffert erzählt ansprechend, er fängt die Atmosphäre des Filmsets beispielsweise sehr gut ein und auch seine Darstellung von Bogart ließ bei mir sofort das Kopfkino anlaufen (natürlich schwarz-weiß). Auch sein Blick auf das Leben in Mexiko war sehr authentisch, sodass dieses Buch eben viel mehr liefert als eine wilde Jagd nach einem Phantom. Stark gestartet, kann Seiffert das Niveau leider nicht gänzlich bis zum Schluss halten, trotzdem hat mich der Autor mit seiner Geschichte gefesselt und gut unterhalten.

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Bis heute ist die Identität des geheimnisvollen deutschen Bestseller-Autors B. Traven ungeklärt, der spätestens nach der Verfilmung seines 1927 veröffentlichten Romans "Der Schatz der Sierra Madre" durch US-Regisseur John Huston (1948) weltberühmt wurde. Gesichert scheint nur, dass der auch unter den Namen Ret Marut, Traven Torsvan und Hal Croves bekannte, einst vorbestrafte Anarchist und spätere Autor von zwölf Romanen, einem Reisebericht und vielen Erzählungen seit 1924 in Mexiko lebte und am 26. März 1969 in Mexiko-Stadt gestorben ist. Diesen wenigen bisher bekannten Spuren lässt nun Autor Torsten Seifert in seinem im Oktober beim Klett-Cotta-Verlag erschienenen Roman "Wer ist B. Traven?" seinen US-Journalisten Leon folgen, um die wahre Identität des geheimnisvollen Erfolgsautors endgültig zu klären. Seifert versteht es glänzend, um die als gesichert geltenden Fakten eine spannungsreiche und aktionsgeladene fiktive Handlung zu weben, so dass man als Leser nie ganz sicher sein kann, was nun tatsächlich real und was nur ausgedacht ist. So begegnen wir Leon 1947 auf einer Stippvisite bei den Dreharbeiten zum Sierra-Madre-Film mit Humphrey Bogart in der mexikanischen Wildnis, wo beide sich beim Schachspiel anfreunden. Im schnellen Wechsel geht es dann in dem vom Weltkrieg zerstörten Wien in eine geheime Bibliothek mit Büchern einst verbotener Autoren, zu denen auch Ret Marut alias B. Traven unter den Nazis gehörte. Schließlich kehrt Leon auf neu entdeckten Spuren nach Mexiko zurück. Mit seinem Buch "Wer ist B. Traven" ist Autor Torsten Seifert wirklich ein spannender und temporeicher Roman gelungen, der durch sein amüsantes Spiel mit Fakten und Fiktionen interessant ist und wohl jedem Leser empfohlen werden kann.

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Spannend erzählte Mischung aus Fiktion und Tatsachenbericht:
Eine gute Frage, allerdings muss ich zugeben, dass ich darüber bisher nie nachgedacht habe. Der Name sagte mir nichts, der Titel eines seiner berühmtesten Werkes schon, zumindest kenne ich die Verfilmung von „Der Schatz der Sierra Madre“. Der Name des Autors ist ein Pseudonym, dessen Geheimnis nie gelüftet wurde? Das klingt nach einer interessanten Geschichte, die meiner Meinung nach in diesem Buch auf sehr spannende und authentische Art umgesetzt wurde.
Torsten Seifert lässt den jungen amerikanischen Journalisten Leon Borenstein auf die Suche gehen nach dem Geheimnis, das hinter dem Pseudonym B.Traven steckt. Zu dieser Zeit wird in Mexiko gerade von John Houston der Film zu „Der Schatz der Sierra Madre“ gedreht, als Berater ist ein Mitarbeiter B.Travens mit am Set, Leon möchte sich an die Fersen dieses Hal Croves heften. Aufhänger für Leons Reise an den Set ist ein Interview mit dem auch damals schon berühmten Humphrey Bogart, zu dessen Leben und Persönlichkeit es ganz nebenbei ein paar interessante Einblicke gibt.
Das Buch ist keine trockene Biographie sondern spinnt in einer ausgewogenen Mischung aus Fakten und Fiktion eine ganz eigene Geschichte. Erzählstil und Handlung erinnern an einen Film aus den 40er Jahren. Es entstehen lebendige Bilder der Zeit, die Faszination an der Persönlichkeit dieses Autors mit seinen vielschichtigen Fassetten hat auch mich während der Lektüre gepackt, so dass ich nebenbei im Internet nicht nur nach zusätzlich Material über B.Traven sondern auch nach Informationen über die Schauplätze seiner Wahlheimat Mexiko gesucht habe.
Der Roman greift verschiedene Theorien um die Identität Travens auf, die seine Hauptfigur Leon auf reisen nach Mexiko und Europa mit interessanten Persönlichkeiten zusammen bringen. So erfährt der Leser nach und nach mehr über die Werke und Aussagen des Autors aber auch über das Leben in Mexiko, das in dessen Hauptwerk eine große Rolle spielt. Leon erlebt auf seiner Reise einige Abenteuer, hier schweift der Roman für meine Begriffe manchmal etwas sehr ab, die detailreichen Schilderungen von Gewaltszenen waren mir zu viel und für den Verlauf der Geschichte so nicht notwendig.
Insgesamt vermittelt das Buch aber den Eindruck, nach umfassenden Recherchen einen sehr ausgewogenen und lebendig erzählten Einblick zu geben in den Mythos um diesen beeindruckenden Autor, dessen persönliche Geschichte ähnlich interessant ist wie seine Werke selbst.

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Ein Journalist macht sich in Mexiko auf die Suche nach dem geheimnisumwitterten Schriftsteller B. Traven.
Lesenswert für alle, die die Abenteuerromane des B.Traven mögen und Sinn haben für literarische Rätsel.

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Eine abenteuerliche Reise um die Welt
Leon Borenstein ist Journalist, ursprünglich aus Deutschland, aber in den USA aufgewachsen. Es ist 1947. Leon soll herausfinden, wer hinter dem Autor bzw. Pseudonym „B. Traven“ steckt. Es gibt zahlreiche Gerüchte und Mythen, um wen es sich bei „B. Traven“ handeln könnte – doch keine scheint eine richtige Spur zu sein. Seine Suche führt ihn um die ganze Welt. Leon ist bei den Dreharbeiten zu „Der Schatz der Sierra Madre“ in Mexiko dabei und spielt dort unter anderem mit Humphrey Bogart Schach. Auch eine Frau lernt er dort kennen. Weit entfernt entdeckt er Wien in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg. Später kehrt er nach Kalifornien zurück, um schliesslich wieder in Mexiko zu landen…

Der Schreibstil ist wahnsinnig gut, die Schauplätze sind ausgezeichnet gewählt. Die Protagonisten sind vielfältig und bunt. Dieses Buch konnte ich kaum aus der Hand legen. Ich fühlte mich in die Vierzigerjahre versetzt. Seifert kann diese Zeit wirklich gut beschreiben. Eine Mischung aus Abenteuer, Liebesgeschichte und Reisen – was will man mehr? Ich hatte vorher noch nichts von Traven gehört, weshalb meine Wunsch-Bücherliste nun auch einige von Traven enthält. Dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht.

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Meine Meinung

Man muss nicht unbedingt ein Fan von Humprey Bogart sein, doch dieses Abenteuer sollte man gelesen haben!

Die Idee der Geschichte ist genial und vom Autor fabelhaft umgesetzt. Ich muss gestehen, dass ich mir von Humphrey Bogart noch nie einen Film angesehen habe. Mein Vater war ein großer Fan des großen amerikanischen Filmstars. Trotzdem konnte der Klappentext mich überzeugen; verspricht er doch eine spannende und außergewöhnliche Geschichte.

Gleich zu Beginn wird ein berühmter Reporter tot in seinem Auto aufgefunden.
Der Journalist Leon bekommt den Auftrag nach Zentralmexiko zu reisen, um in Erfahrung zu bringen, wer der sagenumwobene Schriftsteller B. Traven ist. Jeder Reporter, der bisher Nachforschungen angestellt hatte, musste mit seinem Leben bezahlen.
In Mexiko wird mit Bogie "Sierra Madre" gedreht. Der Teil, der in Mexiko spielt, hat mir besonders Spaß gemacht. Leon lernt das Film-Set kennen. Mit Bogie spielt er Schach.
Mit der bildhübschen geheimnisvollen Maria verlebt er romantische Stunden. Bei einem Platzregen landet er mit ihr in einer katholischen Kirche. Was Leon da im Beichtstuhl erlebt, wird er so schnell nicht vergessen. Oh Maria!
Doch, wer ist denn nun B.Traven? Am letzten Tag in Mexiko erlebt Leon sein blaues Wunder!

Wieder zurück in Los Angeles fällt er bei seinem Chef in Ungnade. Ein anderer Journalist soll Travens Identität entlarvt haben, während er mit Bogie Schach gespielt hatte? Leon glaubt nicht daran.
Seine nächsten Reise führt ihn nach Wien.
Als er von Wien wieder heimkehrt, ist er voll mit neuen Eindrücken. Er fühlt sich der Sache ein ganzes Stück naher.
Er reist wieder nach Mexiko. Schon bald merkt er, dass er nicht jedem trauen kann. Die Abenteuer die er nun erlebt, sind total spannend und gefährlich.
Die Mentalität der Mexikaner kommt sehr gut rüber.

Der Schreibstil ist flüssig und aus der Sicht von Leon. Seifert schreibt sehr bildgewaltig. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, bei den Dreharbeiten in Mexiko dabei zu sein. Habe die große Hitze Mexikos gespürt. Wien hat 1947 ein trauriges Bild abgegeben. Der Krieg hatte ganze Arbeit geleistet. Unzählige Männer waren vom Krieg nicht mehr heimgekehrt. Viele schwer verletzt. Die meiste Arbeit lastete auf den Trümmerfrauen. Nichtsdestotrotz möchte man bei einem Heurigen sitzen und den Wiener Schmäh inhalieren.

Mein Fazit

Diese Geschichte mutet wie ein Klassiker an. Man fühlt sich in eine Zeit zurückversetzt, in der Humphrey Bogart ein großer Filmstar war. Die Reisen von Los Angeles nach Mexiko und Wien, machen großen Spaß.
Wer ist B. Traven? Beim Lesen steigert sich die Neugier immer mehr.
Man stell Vermutungen an, um sie nach kurzer Zeit wieder zu verwerfen.
Bogart wird von einer sehr menschlichen Seite beschrieben.
Die Landschaftsbeschreibungen in Mexiko lösen Fernweh aus. Gerne würde ich die Mil Cumbres (tausend Gipfel) mit eigenen Augen sehen.
Dieser Abenteuerroman beruht auf einer wahren Begebenheit. Vermischt mit Fiktion und der Mentalität der Mexikaner, ergibt diese Mischung eine faszinierendes, spannendes Abenteuer.
Ich habe viele Infos zu B. Traven auf Wikipedia nachgelesen.

Danke Torsten Seifert. Ich habe diese Geschichte sehr genossen.

Meine Lieblingszitate

>>Wer etwas von Kakteen versteht, versteht auch die Mexikaner.<< (Pos. 2324, 65 % auf dem Reader)

>>Selbst die Sonne hing am Himmel, als würde sie früher oder später vor Erschöpfung den Halt verlieren.<< ((Pos. 1959, 55% auf dem Reader)

>>Du musst nicht dein eigenes Leben gelebt haben, doch den Tod muss man schon selber übernehmen.<< (Pos. 3176, 88% auf dem Reader)

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Die Geschichte beginnt in Hollywood Ende der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts. Der junge und talentierte Journalist Leon Borenstein bekommt eine Chance, von der andere nur träumen können.
Er darf sich auf die Suche nach B. Traven machen, dem legendären Autor, dessen Romane vor allem in Europa für Furore sorgen. Keiner weiß so genau, wer dieser B. Traven ist und wo er sich aufhalten könnte.
Leon reist nach Mexiko, wo ein Buch von B. Traven mit Humphrey Bogart verfilmt wird. Mit seiner patenten Art und seinem gewitzten Charme schafft er es, Kontakt zur Filmcrew und vor allem zu Humphrey Bogart aufzubauen. Es entsteht ein besonderes Verhältnis zwischen den beiden Männern.
In Mexiko lernt er auch die geheimnisvolle Maria kennen und erliegt ihren Reizen.

Der Roadtrip geht weiter und wir begegnen allerlei skurrilen, aber liebenswerten und durchaus auch realistischen Figuren.
"Leon war weit davon entfernt, dem Gespräch gewachsen zu sein. Er taumelte durch die Unterhaltung wie ein Boxer, der sich von einem Gong zum nächsten hangelt"

Der Roman beruht auf einem wahren Mysterium - B. Traven, der viele Bestseller geschrieben hat, aber trotzdem nie zu fassen war. Man merkt, dass sich Torsten Seifert sehr intensiv mit der Geschichte rund um B. Traven beschäftigt hat.

Beim Lesen taucht man unweigerlich in die Zeit der 1940er Jahre ein, spürt die ekstatische Atmosphäre am Filmset, sieht die Schach spielenden Männer vor sich und mag am liebsten gar nimmer auftauchen.
"Die Mittagshitze sickerte wie Sirup in die Hotelhalle und versetzte Gäste und Personal in eine schale Dösigkeit"

Leon ist ein durchweg sympathischer Mensch und es fiel mit leicht, mich mit ihm zu identifizieren und mit ihm mitzuleiden.

Ein schöner, runder Roadtrip mit schnellen, atemlosen Passagen, ruhigen Ecken und einer toller Story die lange nachhallt.

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B. Traven ist ein geheimnisumwitterter Bestsellerautor. Niemand weiß genau, wer er war, aber viele spekulieren. Es gibt Gerüchte um seine Person und nun nahm sich Torsten Seifert in seinem Debütroman "Wer ist B. Traven?" des Themas an und begibt sich auf Spurensuche mit seiner Hauptfigur, dem Reporter Leon. Im Jahr 1947 reist er auf den Spuren B. Travens unter anderen nach Mexiko, um die Beteiligten des Filmes "Der Schatz der Sierra Madre" zu interviewen.

Um das Buch "Wer ist B. Traven" wurde viel Wirbel in der Blogger*innen-Szene gemacht, denn das Buch war das erste, das 2017 mit dem "Blogbuster-Preis" ausgezeichnet wurde. Dieser Preis soll neuen, bisher unveröffentlichten Autor*innen die Chance auf eine Verlagsveröffentlichung ermöglichen. Die Jury setzt sich zusammen aus Blogger*innen und - da es auch einen großen Namen dafür braucht - Denis Scheck. So ganz stimmt das nicht mit dem "bisher unveröffentlicht", denn das bezieht sich nur auf Verlagsveröffentlichungen. Das Buch erschien vor einiger Zeit bei BoD unter dem Namen "Der Schatten des Unsichtbaren"

Leider habe ich bisher noch nichts von B. Traven gelesen und auch die Verfilmung von "Der Schatz des Sierra Madre" habe ich nie gesehen. Trotzdem bietet das Buch genügend Lesespaß. Torsten Seifert lässt die Leser*innen tief in die damalige Zeit abtauchen und besonders seine Spurensuche ist sehr spannend und interessant. Leon selbst verblasst da etwas. Seiferts Schreibstil lässt mich auf weitere Bücher des Autors freuen.

Besonders interessant ist das Buch sicherlich für all' die Fans von B. Traven - aber nicht nur.

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